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Steelseries Apex M500 - Test

Noblesse in blau.

Eurogamer.de - Empfehlenswert Badge
Schlanke und aufs Wesentliche reduzierte, gut verarbeitete mechanische Qualitätstastatur. Ein würdiger Nachfolger des Klassikers 6Gv2.

Steelseries zieht seine Produktlinie auf links. Zentrales Element der neuen Strategie ist die einheitliche Benennung der Hardware des dänischen Herstellers. Tastaturen heißen jetzt immer Apex, Mäuse immer Rival und so weiter. Die Nummer dahinter kennzeichnet die Hackordnung im Produktkatalog - diese Art von Übersichtlichkeit ist mir extrem sympathisch. Mit der Steelseries Apex M500 haben wir die in Sachen Ausstattung zweitumfassendste der neuen Tastaturen hier als Testexemplar vorliegen. Wer nach dem besten Preis sucht, wird ab gut 110 Euro fündig und hat damit ein Gerät der gehobenen Mittelklasse beziehungsweise unteren Spitzenklasse vor sich. So zumindest die Erwartungshaltung.

Als Nachfolger der populären 6G ist auch die neue, mit 104-Tasten-Rollover ausgestattete USB-Tastatur ein Vorbild in Sachen nordisch sparsamen und vor allem platzsparenden Designs. Schon die 6G und 7G liebte ich für ihren reduzierten Büro-Chic und die schmalen Ränder. Es ist einfach eine Tastatur, die den Platz auf eurem Schreibtisch respektiert und nicht mit überflüssigen Abrundungen oder Auflagen und schlecht integrierten Zusatztasten mehr macht, als sie muss. Dezent, schwer - deutlich über ein Kilo - und wertig, mit doppelt belegten F-Tasten für Beleuchtungshelligkeit und Multimediafunktionen. Einzig die nun abgeschrägten Kanten, wo vorher ein feiner, leicht angehobener Grat das Gehäuse einfasste, sowie eine Gravur des Firmenlogos an der linken Seite setzen gestalterisch vorsichtige Gaming-Zeichen.

Nette Ausfräsung an der Seite. Eine der wenigen Eitelkeiten, die sich die Apex M500 erlaubt.

Zentrale Zielsetzung dieser neuen Serie: einem der schlankesten und unaufgeregtesten Gaming-Tastatur-Designs beleuchtete Tasten zu spendieren, was sicher auch für den höheren Preis im Vergleich zum Vorgängermodell verantwortlich ist. Farblich gibt es hier nur ein durchaus nicht unangenehmes Blau, das sich in vier Stufen regulieren lässt. Die gehen zwar nur von "hell" bis "verdammt hell", was sich hoffentlich mit einem kommenden Update noch nach unten etwas erweitern lässt, machen sich auf dem Schreibtisch aber gut.

Sonstige Unterschiede: Die dedizierte Steelseries-Taste wanderte auf die rechte Seite, was bedeutet, dass endlich die linke Windows-Taste zurück ist. Die Abstände zwischen Pfeiltasten und dem Nummernblock sowie linker Shift- und der Strg-Taste sind deutlich schmaler als zuvor, was ebenso dafür spricht, dass man einen Schritt vom Standard-Büroformat wegmachte. Einen USB-Hub sucht man vergeblich und das Material der Tasten besteht nicht mehr aus diesem grobkörnigen Kunststoff der alten Cherry-Tastaturen (aus dem auch das Gehäuse der M500 besteht), sondern aus einem leichteren, glatteren. Finde ich persönlich nicht so schön wie zuvor - Fingerabdrücke -, aber ist gerade offensichtlich angesagt. Immerhin scheint sie bisher recht abriebfest und kratzbeständig zu sein.

Aus Konstruktionsgründen sind die Symbole der größeren seitlichen Tasten mittig in die Kappen gefräst, statt randbündig.

Eine wirklich fantastische Idee hatte Steelseries beim Kabelmanagement. Nicht nur sind zwei Klettstreifen direkt am Draht befestigt, was den Transport erleichtert, an der Unterseite der Tastatur findet sich oberhalb der stabilen ausklappbaren Standfüße auch ein Kanal mit drei Ausgängen. Hierdurch verlegt ihr das recht dünne, gummierte Kabel und entscheidet selbst, ob die Strippe links, mittig oder rechts aus dem Keyboard kommt. Clever und lange überfällig, diese genial einfache Idee.

Auf den Bildern wird dem einen oder anderen aufgefallen sein, dass einige Tastenbezeichnungen, etwa für STRG, ALT, die "0" des Ziffernblocks sowie die Shift-, Enter-, Tab- und Backspance-Pfeile mittig in die Kappen gefräst sind statt bündig mit dem jeweiligen Rand. Das sorgt in meinen Augen für ein leicht uneinheitliches Bild, ALT GR rutscht sogar ein wenig aus der Mitte raus nach rechts. Und die Zahlenreihe über den Buchstaben ist weniger hell ausgeleuchtet als die Symbole über ihnen. Das liegt an der Bauweise der Cherry-Switches, deren Dioden immer mittig oberhalb des Switches angebracht sind. Will man die Taste also gut ausleuchten, sollte das Symbol mittig platziert sein. Um ehrlich zu sein, fiel es mir erst auf, als ich darauf achtete. Aber wenn man einmal etwas gesehen hat, gibt es eben kein Zurück mehr. Es bleibt jedem selbst überlassen, ob er das als Schönheitsfehler einer ansonsten wirklich gut aussehenden Tastatur registriert oder komplett darüber hinwegsieht. Die Funktion beeinträchtigt es jedenfalls in keiner Weise.

Die Schönheit der Apex M500 liegt in ihrer Einfachheit. Aber auch die inneren Werte überzeugen.

Denn die ist einfach spitze. Die leichtgängigen, leisen und linearen roten Cherry-Switches werkeln im Inneren und Kenner der Materie werden sich sicherlich wundern, dass Steelseries nicht auch alternativ blaue, braune oder schwarze Switches anbietet. Aber man hält damit auch nicht hinterm Berg, was man sich hier ins Haus holt. Wer die Roten nicht mag, der schaut sich halt nach einer anderen Tastatur um. Ich habe ungefähr zehn Stunden Rainbow Six Siege gespielt, mich acht Stunden durch DayZ gekämpft und den einen oder anderen Text - unter anderem auch diesen hier - mit ihr geschrieben und hatte im Vergleich zu meiner vorigen Tastatur mit den deutlich schwergängigeren schwarzen Cherrys nicht die befürchteten Umstellungsprobleme. Tippen fällt deutlich leichter, ich mache weniger Fehler. Geschwindigkeit und Präzision - 4-mm-Hub, nach 2mm wird ausgelöst - besitzen den gewohnten Referenzcharakter. Angenehm.

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Die Software zur Makro-Programmierung fand ich persönlich ein wenig gewöhnungsbedürftig, macht mich mittlerweile aber wunschlos glücklich. Viele meiner Makros liegen ohnehin auf meiner MMO-Maus, aber es ist schön, die zusätzlichen Optionen zu haben. Alles in allem ein schönes Stück Hardware.

Eine wirklich gute Tastatur, die Steelseries hier wieder einmal liefert. Allerdings hatte ich nichts großartig anderes erwartet. Die 6G wurde nicht umsonst zweimal neu aufgelegt und um eine besser ausgestattete Luxusversion (7G) ergänzt. Dass das bestehende Konzept nun etwas modernisiert, aber noch genauso aufs Wesentliche reduziert daherkommt, signalisiert eine gefällige Selbstsicherheit, die sich diese schnörkellose und nicht gerade teure Tastatur auch durchaus leisten kann. Gut gemacht.

In unserer Test-Philosophie findest du mehr darüber, wie wir testen.

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Alexander Bohn-Elias Avatar

Alexander Bohn-Elias

Stellv. Chefredakteur

Alex schreibt seit über 20 Jahren über Spiele und war von Beginn an bei Eurogamer.de dabei. Er mag Highsmith-Romane, seinen Amiga 1200 und Tier-Dokus ohne Vögel.
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