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Mario & Luigi: Superstar Saga + Bowsers Schergen - Test

Macht immer noch Spaß und jetzt noch mehr.

Eurogamer.de - Empfehlenswert Badge
Schönes Remake von Mario & Lugi in hübscher, erneuerter Grafik und auch spielerisch mit einer netten Dreingabe. Kann man machen.

Ach, Mario und Luigi, ich mag eure Fremdgänge vom üblichen Jump-and-Run, ich liebe es, wenn ihr was Neues versucht und ich mochte es umso mehr, als ihr in grauer Vorzeit als Mario & Luigi - Superstar Saga auf dem wundervollen Game Boy Advance auftauchtet. Wirklich, das war damals ein hervorragendes Action-Rollenspiel, das sich lediglich tarnte durch seine allzu zarte Nintendo-Oberfläche. Und das sich von anderen Spielen seiner Art dadurch unterschied, dass bei diesen rundenbasierten Kampfsystemen in der Regel keine Echzeit-Interaktion mehr nötig war. Hier jedoch schon. Und Spaß hat's gemacht. Deshalb lohnt es sich auch, eben jenes Spiel wieder auferstehen zu lassen. Mit Mario & Luigi: Superstar Saga + Bowsers Schergen hat Nintendo ebendas gemacht. Und ist damit garantiert nicht gescheitert.

Prinzessin Peach ist mal wieder die Leidtragende.

Gleich vorweg: Der wohl größte Unterschied ist die Schergen-Saga. Die wird nach etwa drei bis vier Spielstunden automatisch verfügbar. Dieser Modus hat eigentlich relativ wenig mit dem Hauptspiel zu tun, ist aber doch spielenswert. Dabei handelt es sich um eine Art rundenbasiertes Strategiespiel, bei dem ihr rundenweise die Feinde des Bohnenreichs besiegen müsst. Es gibt Einheiten in drei verschiedenen Klassen, die nach dem Schere-Stein-Papier-Prinzip jeweils andere Klassen besonders gut besiegen. Entscheidend für den Erfolg ist zudem die Aufstellung eurer bis zu acht Einheiten starken Bowser-Kampfeinheit. Dann entscheidet ihr euch für bestimmte Attacken, besteht im Kampf kleine Quick-Time-Events, setzt verschiedene Fähigkeiten ein und naja - ehrlich gesagt, ihr kennt das aus allen anderen rundenbasierten Strategiespielen, die es gibt. In diesem Fall ist das Grundkonzept zwar ganz gut umgesetzt, wird auf Dauer aber doch ein bisschen öde. Allein deswegen kaufen würde ich mir das Spiel daher nicht, als Dreingabe ist Bowsers Schergen allerdings okay.

Das aber ist die einzige wirklich große Neuerung von Mario und Luigi. Im Hauptspiel hat Entwickler Alphadream mit sehr viel Liebe zum Detail an der Grafik geschraubt. Nach wie vor lauft ihr dabei als Mario und Luigi durch eine comichafte Welt und erledigt dort diverse Gegner und das alles sieht ganz allerliebst aus. Wenn ihr es damals auf dem GBA schon gespielt habt, merkt ihr vermutlich keine Veränderung, denn genau so habt ihr es in Erinnerung. Unterschätzt allerdings nicht die nostalgische Verklärung alter Spiele, die in eurem Kopf stattfindet. Im direkten Vergleich zeigt sich nämlich: Die Grafik wirkt für aktuelle 3DS-Verhältnisse doch recht zeitgemäß und wüsste man nicht, dass es sich hierbei um ein 14 Jahre altes Spiel handelt - es würde überhaupt nicht auffallen.

Anspruchsvoll zu perfektionieren, aber gegen eure Feinde äußerst wirksam: die gemeinsame Attacke beider Brüder.

Leider aber verzichtet Alphadream komplett auf die Einbindung der 3D-Fähigkeiten des Systems. Das kommt in letzter Zeit zwar häufiger vor, hätte gerade diesem Spiel aber wohl durchaus gutgetan. Denn ganz wie beim Original lässt sich nicht immer auf den ersten Blick lesen, welche Plattform nun weiter oben und welche weiter unten sein soll. Es ist eben diese Art von zweidimensionalem 3D, das für Augen, die an moderne Spiele gewöhnt sind, manchmal etwas verwirrend sein kann.

Das grundlegende Gameplay und die Story haben die Entwickler weitgehend unangetastet gelassen: Böse Typen aus dem Bohnenland haben Prinzessin Peach die Stimme gestohlen und jetzt müssen Mario und Luigi los, um sie ihr aus besagtem Bohnenland zurückzuholen. Bowser ist dabei nicht der Antagonist, sondern steht auf der Seite der beiden Brüder. So lauft ihr also über die Karte, löst kleinere Rätsel und besiegt Gegner. Das funktioniert grundsätzlich rundenbasiert, wobei Alphadream ein paar Geschicklichkeitselemente eingebaut hat. Springt ihr beispielsweise per Kommando auf einen Gegner und drückt vor dem Treffer noch einmal kurz die Sprungtaste, teilt ihr Bonusschaden aus.

Dürfen in keinem Mario-Spiel fehlen: Kugel-Willis.

Für die etwas komplizierteren Team-Manöver gibt es auch komplexere Tastenkombinationen. Wie es bei einem Rollenspiel üblich ist, kommen zu den anfänglich verfügbaren Sprungattacken später noch Mario-typische Angriffe wie der Hammer hinzu, Items wie der bekannte Super-Pilz heilen euch dagegen. Zwischen den Kämpfen findet ihr neue Ausrüstungsgegenstände - was in einem klassischen japanischen Rollenspiel die neue Plattenrüstung wäre, ist hier eine frische Latzhose.

Auf der schon erwähnten Oberwelt gilt es indes, kleine Rätsel zu lösen. Auch hier habt ihr verschiedene Fähigkeiten zur Verfügung, könnt euch beispielsweise übereinanderstapeln oder mit einem Tornado-Sprung eine gewisse Zeit schweben. All diese Elemente führen mit ein paar netten und nicht zu langen Zwischensequenzen dazu, dass Superstar Saga über seine 20 bis 25 Stunden Spielzeit auch heute noch nie langweilig wird. Und auch nicht frustrierend, denn die Entwickler haben für das Remake eine automatische Kartenfunktion hinzugefügt, die euch die Orientierung erleichtert. Auch speichern könnt ihr jetzt jederzeit. Die relativ großzügig über die Spielwelt verteilten Speicherpunkte werden somit eigentlich überflüssig - sind aber dennoch nach wie vor vorhanden.

Hätte nicht sein müssen, macht aber zumindest ein bisschen Spaß: Der Bowsers-Schergen-Modus.

Auch an der Steuerung haben die Entwickler gearbeitet: Wie in späteren Teilen der Serie sind Mario und Luigi jetzt fest der A- und B-Taste zugeordnet. Drückt ihr auf der Karte A, springt Mario, drückt ihr B, hüpft Luigi. Das gilt auch für die Kämpfe - fliegt also gerade ein Kugelwilli auf euch zu, weicht Mario mit A aus, Luigi tut das gleiche mit B. Das funktioniert im laufenden Spiel bestens und verhindert längeres Umschalten.

Mit Mario & Luigi: Superstar Saga + Bowsers Schergen dürften vor allem jene glücklich werden, denen die späteren Serienteile zu viele Minispiele enthielten. Dieses Remake kommt als sehr geradliniges japanisches Rollenspiel mit ein paar Action-Elementen und kleineren Rätseleinlagen auf der Oberwelt daher. Gerade deswegen ist es sehr zugänglich, spielt sich flott und motivierend. Die Grafik ist mit viel Liebe aufgehübscht worden, die dezenten Verbesserungen am Gameplay werten selbiges zusätzlich auf. Den Bowsers-Schergen-Modus hätte es nicht gebraucht, er schadet dem Spiel nun aber auch nicht. Insgesamt also ein gelungenes Mario-und-Luigi-Paket für den 3DS. Weitere Game-Boy-Advance-Remakes dieser Art dürfen gerne folgen.

Entwickler/Publisher: Alphadream/Nintendo - Erscheint für: 3DS - Preis: etwa 35 Euro - Erscheint am: erhältlich - Getestete Version: 3DS - Sprache: deutsch - Mikrotransaktionen: Nein

In unserer Test-Philosophie findest du mehr darüber, wie wir testen.

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Markus Grundmann Avatar

Markus Grundmann

Freier Autor

Seine ersten Videospiele konsumierte Markus auf dem Game Boy. Heute spielt er so ziemlich alles, bei dem er auf Knöpfe drücken kann – mit besonderer Vorliebe für Nintendo und extravagante Indie-Titel.

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