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Portal - Soundtrack auf Vinyl - Review

Komponist: Aperture Science Psychoacoustics Laboratory

Label: Mondotees

Stil: Elektronische Schwingungen

Erhältlich über: Label, Discogs

Das Spiel: Das Spiel ist eine Lüge

Editionen: Wow, schlicht wow. Mondo ist normalerweise nicht schlampig bei seinen Covern, aber das hier ist brillant. Und komplett unpraktisch, passt bloß auf, dass euch die Platte nicht gleich auf den Boden donnert. Das schwere, beidseitige Pappcover ist so unnötig wie wundervoll kompliziert gebunden, der innere Sleeve wird mehr schlecht als recht von dem Origami an seinem Platz gehalten und sieht selbst auch irrsinnig gut aus. Außen ein reinweißer Reliefdruck mit einem Cube-Herzchen auf der einen und einer überstylischen Trackliste auf der anderen Seite kreuzt das Artwork von Alan Hynes Minimalismus und Dekadenz auf ganz eigene Weise. Und es passt in keine normale Schutzhülle, wo es aber rein muss, um seine weiße Weste zu wahren. Das 180g-Vinyl ist ein sehr schicker Split aus Weiß und Grau. All das ist die normale, regulär erhältliche Version. Wer es noch dekadenter möchte, muss sich auf ein wenig preisliches Leid einstellen, denn der sonst identische, aber im Vinyl blau-orange Split wurde exklusiv auf irgendeiner Convention verkauft und ist auf 1.000 Stück limitiert.

Qualitativ ist zumindest meine Ausgabe nicht perfekt. Zum Ende der ersten Seite gab es ein wenig mehr Surface Noise als nötig ist, rein klanglich ist es aber sonst ein sehr schöner Master mit klar definierten, kräftigen Sounds.


Angehört

Portal ist jetzt nicht das Spiel der großen Action. Ihr lauft rum, guckt euch Puzzles an und löst sie. Schnelle Action-Passagen sind die absolute Ausnahme und das schlägt sich auch auf den Soundtrack nieder. Was ihr ab dem zarten Introklängen bis praktisch durchgehend zum Ende bekommt sind ruhige, schwebende Synth-Klänge, fast wie eine Mischung aus Ecco the Dolphin und Yannis New Age Gewaber. Auf eine nette Art. Manchmal mit ein wenig Beat, manchmal ohne, immer leicht fluktuierend, aber es ist ein gleichmäßiger Teppich und keine echte Erzählung. Erst ab der Hälfte der zweiten Seite geht es mehr nach vorne und Drum'n'Base kommt erstaunlich dunkel und mit fast schon überbetonten Bässen durch. Ausklingen tut es natürlich danach mit der Nerd-Hymne Still Alive, bei er ihr jede Zeile mitsingen können müsst. Und weil es so schön war, danach noch mal im J.C. Mix. Der natürlich auch mitgesungen werden muss. Fat chance. Ha. Ha.

Ganz ehrlich, Portal war nie wirklich für seinen Soundtrack jenseits von J. Coulton bekannt, das dürfte sich hiermit wohl kaum ändern. Technisch sehr sauber, atmosphärisch passend, wenig aufregend oder innovativ.


Gehört und genossen auf...

Dies ist die "Eurogamer-Referenz-Anlage": Plattenspieler - Thorens TD 203 (Test); Phono-Verstärker - Pro-Ject Phono Box DS2 USB; Stereo-Verstärker - Teufel Kombo 62 CD-Receiver; Boxen - Nubert nu Vero 30 (Test); Kopfhörer: Beyerdynamic Amiron (Test) + A20 (Test)


Das wäre noch zu sagen...

Eine Platte wie: Yannis Reise, bei der er am Ende von einer ganz lieben KI grausig ermordet wird.

Eine Art Fazit: Die Aufmachung ist legendär, so bescheuert wie brillant, was wohl gut zum Thema passt. Die Platte selbst ist nicht der spannendste Soundtrack, um sich auf die Musik zu konzentrieren - vom Still-Alive-Finale mal abgesehen. Aber zumindest klingt das New-Age-Light-Wave-Geschwebe so schön, dass man dazu wunderbar Puzzles lösen kann. Zum Beispiel wo man eine Schutzhülle herbekommt, in die man diese irre Hülle reinbekommt.

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Martin Woger

Chefredakteur

Chefredakteur seit 2011, Gamer seit 1984, Mensch seit 1975, mag PC-Engines und alles sonst, was nicht FIFA oder RTS heißt.

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