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Assassin's Creed Odyssey: Setzt die Spekulierhüte auf!

Szenario, Release, Hauptcharakter - Was macht Sinn, was wollt ihr sehen?

Neue Ubisoft-Spiele gehören immer zu den schlechter gehüteten Geheimnissen dieser Branche. In der Vergangenheit verlief die Grenze zwischen zufälligem Leak und gezielt gestreuten Hinweisen oder Gerüchten bei den Franzosen gefühlt sehr fließend. Entweder das, oder bei Ubisoft nimmt das das Business ein wenig gelassener als bei anderen Spielehäusern, deren Verschwiegenheitsmaßnahmen und Sicherheitsvorkehrungen bisweilen gruselige Züge annehmen.

Im Fall von Odyssey - exzellenter Name, übrigens - dürfte der geleakte Schlüsselanhänger aber wirklich ein Missgeschick gewesen sein. Man kann sich signifikant effektvollere Arten vorstellen, die Laken vorm nächsten Teil seiner Millionenseller-Saga wegzuziehen.


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So oder so: Fans der Reihe bringen verunfallte Informationen wie diese in die glückliche Lage, sich zum Wochenende hin ein wenig Gedankenspielen hinzugeben, was es mit Odyssey auf sich hat. Und wenn mir einer zu Zeiten von Revelations gesagt hätte, dass ich über ein Assassin's Creed mal so einen Artikel schreiben würde, ich hätte ihn mit hochgezogenen Augenbrauen über meine imaginäre Brille hinweg angesehen und vielleicht sogar einen Vogel gezeigt. Aber hier sind wir nun, im Jahr nach Bayek, der zwar nicht alles, aber Entscheidendes anders und die Reihe wieder aufregend und relevant machte.

Damit ging es los.

Über Odyssey zu spekulieren, ist trotz der wenigen bekannten Info-Schnipsel keine so undankbare Aufgabe. Die erste Frage, die man sich zwangsläufig stellt: Kehrt die Reihe zum jährlichen Veröffentlichungszyklus zurück, nachdem viele Spieler darin die Ursache dafür ausmachten, dass sich die Formel totgelaufen hatte?

Ich bin sicher nicht der einzige, der auf Basis eines Origins direkt in das nächste AC einsteigen könnte, sofern nur das Szenario und die Handlung interessant genug sind. Ich würde es zwar vorziehen, wenn sich das zuständige Team bis Herbst 2019 Zeit ließe, um Origins' Systeme weiter zu verfeinern. Aber angenommen, es handelt sich um die Entwickler von Assassin's Creed Syndicate (das besser ist als sein Ruf, was auch Ubisoft so sieht, denke ich), hätte auch diese Mannschaft knapp drei Jahre Zeit gehabt, ein paar gute Ideen zur Frischhaltung der Serie zu entwickeln.

Die nächste Frage: Bayek oder eine neue Hauptfigur? Vieles spricht dafür, dass Ubisoft an dem Ägypter festhält. Seine Geschichte als Begründer des Assassinenordens ist alles andere als auserzählt und die Figur kam allgemein sehr gut an. Eine Charaktertrilogie, wie sie Ezio durchlebte, wäre auch hier denkbar. Selbst das griechische Szenario spricht nicht per se gegen ihn, im Gegenteil: Ägypten stand seit der Eroberung durch Alexander den Großen 332 vor Christus unter griechischer Herrschaft, war zu Lebzeiten Bayeks also de facto griechisch. Bis Rom sich Stück für Stück das Hellenistische Großreich einverleibte und das Antike Griechenland mit der Niederlage Cleopatras und Marcus Antonius' 30 vor Christus gewissermaßen beendete. Der Bezug der Regionen zueinander ist also sehr wohl gegeben.

Was sich in diesem Fall intuitiv nicht ganz richtig anfühlt und vielleicht gegen eine direkte Weiterführung der Geschichte aus Origins spricht: Hört man "Odyssee", denkt man an Homer und die Hochzeit des antiken Griechenland. Das gilt auch für den Spartanerhelm am geleakten Schlüsselanhänger und den Tritt, den der nicht zu erkennende Hauptcharakter seinem Gegner im Teaser verpasst und eins zu eins aus Zack Snyders Film 300 stammt. Der verpopcornte bekanntlich die Schlacht bei den Thermopylen 480 vor Christus. Geht es also doch noch ein Stück in die Vergangenheit zurück?

Nun, da Origins den buchstäblichen Ursprung der Bruderschaft darstellt, ist es eigentlich ausgeschlossen, dass wir in die Zeit vor Bayek reisen werden. Sofern uns nicht wieder ein Perspektivwechsel nach Art von Assassin's Creed Rogue bevorsteht und wir das Spiel aus Sicht der Gegenseite miterleben, bin ich ziemlich sicher, der Medjai wird's auch dieses Mal machen, einmal mehr mit den Römern als Gegenspieler. Vielleicht erleben wir diesmal sogar die Entstehung der Templer?

Die Geschichte dieser beiden ist längst nicht auserzählt. Gut so.

Als Origins endet, ist die Assassinenbruderschaft noch im Aufbau, und Bayek und Aya dürften einige drängende Fragen haben, was es mit den Pieces of Eden auf sich hat. Es ist denkbar, dass der erste Assassine Hinweise darauf erhält, in Griechenland nach weiteren Pieces of Eden zu forschen. Wenn man bedenkt, dass sich die Wortführer der Ersten Zivilisation unter den Namen Juno, Minerva und Konsorten präsentierten und weiterhin berücksichtigt, dass sich das römische und griechische Götterpantheon sehr gleichen, findet sich auf der Peleponnes genug von dem Material, aus dem Ubisoft so gerne seine Dan-Brown-artigen historischen Mystery-Geschichten strickt.

Da habt ihr's: Meine Prognose: Dieser Herbst, Bayek, Odyssee durch Griechenland. Mittelteil der Bayek-Trilogie, entwickelt von Ubisoft Quebec und der üblichen Armada an Satellitenstudios. Ich bin gespannt, wo ich falsch und wo ich richtig liege.

Was denkt ihr, was zutreffen wird? Oder besser noch: Was würdet ihr euch für den nächsten Teil der Reihe wünschen? Sucht euch ein schattiges Plätzchen, reißt ein kaltes Getränk auf und diskutiert mit uns in den Kommentaren.

In diesem artikel

Assassin's Creed Odyssey

PS4, Xbox One, PC

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Über den Autor
Alexander Bohn-Elias Avatar

Alexander Bohn-Elias

Stellv. Chefredakteur

Alex schreibt seit über 20 Jahren über Spiele und war von Beginn an bei Eurogamer.de dabei. Er mag Highsmith-Romane, seinen Amiga 1200 und Tier-Dokus ohne Vögel.
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