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E3 2018 - Fallout 76: Das mit dem "MMO" könnte eine richtig gute Idee sein

Es könnte sogar eines der Grundprobleme des MMO-Daseins lösen

Ich gebe zu, als Todd The Great sagte, dass Fallout 76 wirklich ein Online-Spiel ist, war das nicht, was ich in dem Moment hören wollte. Aber im Dauerfeuer der E3-Neuigkeiten konnte ich das leicht beiseiteschieben und mich mit Trailern ferner Solo-RPGs trösten. Da Fallout auch als 76 aber nun mal doch eine gewisse Größe ist, begann ich mir doch ein paar Gedanken zu machen und kann mich inzwischen, ausgehend von dem, was gesagt wurde, mehr mit dem Gedanken anfreunden.

Geht in der Annahme erst mal nicht von einem üblichen MMO aus, Elder Scrolls Online zum Beispiel. Hier stehen hundert Spieler Schlange, um sich das Lob des Königs für die gleiche Mission abzuholen, um danach alle weiter zur nächsten einzigartigen Mission zu ziehen, um sie in der Geschichte des Spiels alle und jeder für sich als der große Held abzuschließen. Diese Spiele funktionieren nicht als Geschichtenerzähler, sondern als Raid-Koop-Erfahrung oder PVP-Schlachtplatte. Und eine Lösung, um den epischen Anspruch des Solo-RPGs einzulösen, haben sie nie gefunden.

Geht bei Fallout 76 erst einmal von dem Gedanken aus, dass es in dem Spiel nicht Hunderte oder gar Tausende Spieler gleichzeitig gibt. Wie Howard es formulierte: "Das ist die Apokalypse, kein Vergnügungspark". Auch sollt ihr euch nicht auf Massenserver einwählen, die Spielerzahlen innerhalb einer Welt sollen wohl sehr klein ausfallen. So stelle ich mir das vor: Ihr startet allein. Wie in jedem anderen Fallout erschafft ihr euren Charakter, macht die üblichen Prozeduren durch und wandert an die Oberfläche. Ihr fangt an, wie immer eure Quests zu lösen, wandert hierhin und dorthin und irgendwann stoßt ihr einfach zufällig auf jemand anders. Entweder entdeckt ihr eine Behausung, die sich dieser eingerichtet hat, er verfolgt gerade das gleiche Ziel wie ihr oder man trifft sich einfach in den Wastelands, die gar nicht mal so "waste-ig" aussehen.

Schießt ihr aufeinander? Handelt ihr? Löst ihr zusammen eine Mission oder geht ihr einfach eurer Wege? Baut ihr die Welt gemeinsam auf oder macht ihr einfach euer Ding? Solange diese Begegnungen nicht im Minutentakt erfolgen und neue Freunde, Feinde oder einfach nur Mitbewerber um Ressourcen innerhalb der Welt eine gewisse Konsistenz haben - sprich nicht mit jedem Login die Bevölkerung eurer Spielwelt komplett ausgewechselt wird - kann ich mir das sehr, sehr gut vorstellen.

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Sicher, Häuserbau und Crafting waren jetzt alles nicht so die Stärken der Bethesda-Rollenspiele, aber sie wurden mit jedem Titel etwas besser, sodass auch solche Aspekte hier passen und auf diese Art von losem Koop ausgelegt sein könnten. Ob das Kampfsystem ein soliden PVP erlaubt, das wird man sehen müssen, aber auch hier setze ich auf die Ambitionen der Teams, die aus der Initial-Katastrophe des Elder-Scroll-Online-Systems mittlerweile eine recht solide Angelegenheit machten.

Der Gedanke, dieses Wasteland zu erkunden und darin auf eine übersichtliche Zahl an Wildcards in menschlicher Form zu treffen, klingt für mich immer reizvoller und könnte das Maß an Lebendigkeit sein, das dem zu statischen und - zumindest für meinen Geschmack - zu sterilen Fallout 4 abging. Und wenn diese Welt groß genug ist, dann stehen wir nicht alle vor dem König des Wastelands. Nur zu zweit vielleicht, aber das ist okay. Dann sind wir halt nicht The One, sondern The Two. Damit kann ich dramaturgisch leben. Und wer weiß, wenn Friendly Fire ein Dauerzustand ist, dann kann ja mit dem richtigen Timing auch schnell wieder The One sein. Und um ein par Rüstungs- und Waffenteile reicher.

In diesem artikel

Fallout 76

PS4, Xbox One, PC

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Martin Woger Avatar

Martin Woger

Chefredakteur

Chefredakteur seit 2011, Gamer seit 1984, Mensch seit 1975, mag PC-Engines und alles sonst, was nicht FIFA oder RTS heißt.
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