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GeForce RTX 2080/ RTX 2080 Ti: ist DLSS der Game-Changer?

Performance-Analyse eines der Schlüssel-Features der Turing-Karten.

Also, welchen Unterschied wird DLSS machen? Nun, basierend auf den beiden Demos, die wir uns anschauen konnten, ist es tatsächlich sehr aufregend. Ganz grundlegend: Ein Bild mit niedrigerer Auflösung wird generiert, das dann ein Deep Learning Algorithmus basierend auf "erlerntem Verhalten" programmatisch hochskaliert. Erwähntes Lernen erledigt Nvidias Supercomputer "Saturn V", der extrem hochaufgelöste Spielbilder analysiert, Muster in ihrer Komposition erkennt und diese in einen Rekonstruktionsalgorithmus von nur wenigen Megabyte Größe verwandelt. Unterm Strich bedeutet das, das eigentliche Bild, das generiert wird, ist von niedrigerer Auflösung, man darf annehmen, dass die benötigte Shading-Power sich verringert, was in höheren Bildraten resultiert.

Aber die Idee, dass ein Supercomputer einer Verbraucher-Karte Instruktionen erteilt, um wie mit Feenstaub fehlende Details herbeizuzaubern, klang bei der ersten Präsentation nicht gerade plausibel. Basierend auf den Ergebnissen, die mir bislang vorliegen, muss ich aber wohl kräftig zurückrudern. Wir sprechen noch früh genug über Bildqualität, aber wir bekommen hier bereits einen Ausblick auf eine Grafik, die die Qualität von Checkerboarding übertrifft und sogar eine native Präsentation noch verbessern kann (ist in erster Linie von der Qualität des Anti-Aliasing abhängig). Doch wie groß ist die Performance-Steigerung, die man hier bekommt?

Beginnen wir also mit den Benchmarks, wir schauen uns Epics Infiltrator-Demo in 4K auf GTX 1080, GTX 1080 Ti, RTX 2080 und RTX 2080 Ti an. Auf den neuen Karten können wir DLSS ebenso verwenden wie das standardmäßiger TAA, während die älteren Pascal-Flaggschiffe sich allein mit TAA begnügen müssen. Wir nutzen hier unser neues Benchmark-Widget, Desktop-User können also das Youtube-Video abspielen, und die Kurven dabei in Echtzeit tanzen sehen. Wer mag, wechselt munter durch die Profile. Klickt auf das Balkendiagramm, um zwischen Bildraten und Prozentunterschieden zu wechseln. Haltet den Cursor über die Karte eurer Wahl, um sie als Vergleichsgrundlage zu wählen. Die "Lowest"- und "Best"-Werte stellen die Frametime-Durchschnittswerte dar, in Bildrate umgewandelt im Sinne der Lesbarkeit. Auf Mobilgeräten dürfte das alles nicht so effizient laufen, hier also eine einfacher gehaltene Tabelle für Smartphones und Tablets.

Epic Infiltrator Demo: TAA vs. DLSS

Die Zahlen sind recht eindeutig und geben besonders potenziellen RTX-2080-Käufern Stoff zum Nachdenken. Die 1080 Ti ist und bleibt ein herausragender Performer, verfügt über mehr Speicher als die RTX 2080 und sie wird in Kürze wohl Gegenstand diverser attraktiver Sonderangebote sein. Die RTX 2080 ist beinahe 12 Prozent schneller, aber in anderen Benchmarks ist der Vorsprung nicht immer so klar. Wie auch immer: Mit aktiviertem DLSS steigt der Vorsprung von 12 auf 58 Prozent.

Das ist die Sorte Performance-Sprung, den wir bei der Wachablösung der Neuner-Serie durch die Zehner-Karten sahen und grenzt die Turing-Produkte klar von den Pascal-Geräten ab. Selbst ohne DLSS schlägt die RTX 2080 ihren Vorgänger, die GTX 1080, um 41 Prozent. Und der erhöht sich noch auf eine komplette Verdopplung der Performance, sobald die Rekonstruktionstechnik zugeschaltet wird. Faszinierend. Ebenfalls spannend ist, dass die RTX 2080 mit DLSS sogar die RTX 2080 Ti ohne DLSS schlägt. Hier beträgt der Vorsprung der eigentlich "kleineren" Karte dann 13,5 Prozent.

Aber selbstverständlich ist die RTX 2080 Ti mit der gleichen Technologie ausgestattet, und gegenüber der GTX 1080 Ti ist sie um 39 Prozent schneller, wenn TAA im Einsatz ist, was auf beeindruckende 95 Prozent ansteigt, sobald DLSS zugeschaltet wird. In unseren Gameplay-Tests haben wir allgemein festgestellt, dass die RTX 2080 Ti in 4K schon in normaler Rasterisation Performance phänomenaler Leistung abliefert. Aber DLSS hievt alles noch mal auf einen ganz neuen Level. Es gibt weitere situative Performance-Vorteile jenseits des allgemeinen Boosts bei der Framerate-Boosts, über die wir in einem kommenden Artikel noch diskutieren werden. Aber im Hier und Jetzt macht die Epic-Demo großartige Werbung für DLSS. Was die Bildqualität angeht: einige Szenen sehen besser aus mit Standard-TAA, andere sehen weniger eindrucksvoll aus als mit DLSS. Aber in Bewegung, abgesehen von den Variationen in der Auflösung spekularen Schimmerns, ist es wirklich schwierig, beide Lösungen auseinander zu halten. Wenn es nach uns ginge, wäre das hier ein Spiel, führte an DLSS kein Weg vorbei. Aber das ist es nicht. Allerdings gibt es tatsächlich eine Demo, bei der tatsächliche Spielgrafik zum Einsatz kommt, mit der wir unsere Ergebnisse prüfen können - Final Fantasy 15.

Final Fantasy 15 Demo: TAA vs DLSS

Final Fantasy 15 ist ein großartiges Spiel ist, aber sein internes Benchmarking-Tool ist bemerkenswert schlecht, oft mit schrecklicher Leistung - insbesondere wenn man Nvidia GameWorks aktiviert. Wir bekamen eine Version der Demo mit Grafikeinstellungen, die offenbar auf das Maximum festgelegt waren (bedeutet: mit aktivem GameWorks) und die Performance war in Ordnung, aber von offensichtlichen Stotterern durchzogen. Für unseren Benchmark erfassen wir drei Abschnitte aus Final Fantasys Benchmark-Animation, in denen die Ruckler nur minimal sind. Der Gedanke dahinter ist nicht, Final Fantasy 15 mit diesen GPUs zu testen, sondern durch vergleichbare Workloads, die relative Performance der Karten zueinander zu beurteilen.

Die Performance der RTX 2080 mit Standard-TAA zeigt, dass die Karte gegenüber der GTX 1080 einen direkten Vorsprung von 30 Prozent aufweist und im Grunde der GTX 1080 Ti ebenbürtig ist - ein Umstand, den die kommenden Standard-Benchmarks ziemlich häufig bestätigen. DLSS gewährt der RTX 2080 weitere 39,5 Prozent rohe Leistung, was deutlich über die Fähigkeiten selbst der leistungsstärksten Pascal-Karten hinausgeht. Mit aktivem DLSS bietet die RTX 2080 einen 81-prozentigen Schub gegenüber GTX 1080. Und wieder einmal sehen wir, dass die RTX 2080 mit DLSS die 2080 Ti mit Standard-TAA übertrifft. Auf der RTX 2080 Ti leistet DLSS sogar noch mehr: Mit DLSS liefert sie 80 Prozent mehr Leistung als die GTX 1080 Ti, die diese Technik nicht beherrscht.

Dass bereits DLSS-Unterstützung für 28 Titel angekündigt ist, spricht dafür, dass die Entwickler diese Technologie gut annehmen. Sie erfordert eine Spiel-Engine, die bereits temporäres Anti-Aliasing verwendet, und die Integration ist laut Nvidia ziemlich einfach. Wir werden uns schon bald intensiver mit der Bildqualität beschäftigen, aber Fakt ist, dass das TAA von Final Fantasy 15 eher verschwommen und nicht sehr beeindruckend ist und echte Probleme mit Haartexturen und anderen Transparenzen hat.

Ein Blick auf Nvidias Star Wars Reflections-Demo und wie sich die Leistung zwischen RTX 2080 und 2080 Ti bei 1440p mit aktiviertem DLSS verhält und wie die Demo auf der High-End-Karte in 4K läuft (wiederum mit aktiviertem DLSS). Auf YouTube ansehen

Wir werden zu gegebener Zeit Screenshot-Vergleiche veröffentlichen, aber meine Kollegen John Linneman und Alex Battaglia und ich sind uns einig, dass DLSS in der Final Fantasy 15-Demo nicht nur große Performance-Verbesserungen bietet, sondern auch mehr Details und weniger Artefaktbildung als im normalen TAA liefert. Bei Epic's Infiltrator-Demo ist der Unterschied nicht so eindeutig - UE4 bietet eine der gegenwärtig besten Anti-Aliasing-Lösungen - aber die Tatsache, dass es so konkurrenzfähig ist, zeugt von der Qualität von DLSS.

Ich persönlich denke, dass DLSS essenziell ist, um die Raytracing-Technologie kurzfristig performanter zu machen. Ich habe hier ein Video von Nvidias Star Wars Reflection-Demo eingebettet, das auf RTX 2080 und 2080 Ti läuft. Denkt daran, dass bis zur Veröffentlichung von Turing vier parallel laufende Volta-Karten nötig waren, um dies in 1080p24 zu rendern. Hier führen wir die Demo "unlocked" in 1440p mit DLSS auf beiden Karten aus. Die RTX 2080 Ti hat die Rechenleistung und den Speicher, um es in 2160p mit DLSS zu laufen zu lassen - und obwohl die Frameraten viel niedriger sind, liegt sie konstant über der 24fps-Schwelle. Dies gibt euch eine Vorstellung nicht nur davon, wie sich die Raytracing-Performance von RTX 2080 und 2080 Ti unterscheidet, sondern auch, wie sehr DLSS dazu beitragen kann, Bildraten und/oder Auflösungen zu erhöhen, wenn RT-Funktionen aktiviert sind.

Noch ein Hinweis: Da DLSS auf maschinellem Lernen basiert, werden zukünftige Treiberaktualisierungen verfeinerte Versionen der Technologie enthalten, was bedeutet, dass sich die DLSS-Qualität im Laufe der Zeit allgemein verbessern sollte.

GeForce RTX 2080/ RTX 2080 Ti Test