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XCOM 2 Tactical Legacy Pack - Test: Happy Birthday!

Zum sechsten Geburtstag macht sich XCOM selbst ein schönes Geschenk.

Eurogamer.de - Empfehlenswert Badge
Firaxis liefert eine gelungene, temporeiche Taktikkampagne, die auch War of the Chosen rückwirkend um nette Neuigkeiten aufwertet.

Firaxis' XCOM-Wiederbelebung wird dieser Tage sechs Jahre alt. Kaum zu glauben, aber wahr. Um daran zu erinnern, veröffentlicht 2K jetzt das Tactical Legacy Pack für das Spiel, das Besitzer der War-of-the-Chosen-Erweiterung noch bis Anfang Dezember komplett umsonst herunterladen. Nach dem 3. Dezember kostet der DLC 7,99 Euro. Ich nehm's gleich mal vorweg, wer War of the Chosen (lest hier bei Bedarf den Test dazu) noch nicht hatte, dem bietet sich hiermit eine optimale Gelegenheit, zuzuschlagen.

Aktuell ist die Erweiterung auf Steam auf 24 Euro reduziert - ein Angebot, an das der neue DLC noch eine hübsche kleine Schleife macht. Denn der Tactical-Legacy-DLC wäre, anders als der eine oder andere eher langweilige herunterladbare Inhalt, den es bisher für Firaxis' XCOM-Spiele gab, auch für die vollen acht Euro nicht zu teuer. Was drin ist? Eine ganze Menge. Herzstück bildet eine flotte neue Story-Kampagne, die die Ereignisse zwischen dem ersten und dem zweiten Teil von XCOM erzählt. Schon klar, dass in eurem Universum der erste Kampf gegen die Aliens mit eurem Triumph endete. Im Kanon von XCOM 2 sieht das aber ganz anders aus. Die Menschheit und die XCOM verlieren, die Aliens übernehmen und fortan wird im Untergrund weitergekämpft.

Optisch setzen einige der neuen Maps durchaus Highlights.

Wie es dazu kam, erzählen im Tactical Legacy Pack vier Einzelgeschichten aus jeweils sieben nur in Sachen Handlung miteinander verbundenen, handgebauten Missionen. Eine Strategieebene existiert nicht. Ihr erreicht die üblichen Missionsziele, erhaltet Punkte dafür oder bekommt für Verletzungen und Truppentode welche abgezogen und wählt zwischen den Einsätzen einen von zwei Schwüngen an Upgrades. Wollt ihr eure Leute lieber mit PCS-Stimulatoren ausstatten oder die Waffen auf die nächstbeste Technologiestufe heben? Zu anderer Gelegenheit werden euch alternativ neue Gadgets oder Rüstungen angeboten und manches Mal dürft ihr auch über ein Sidegrade entscheiden. Die Jagd nach Bronze-, Silber- oder Goldmedaille in jeder der vier Unterkampagnen ist eine nette Idee, die aber zumindest für mich daran krankt, dass in XCOM natürlich auch der Zufall immer mitspielt. Eine Punkteschwelle nur deshalb nicht zu erreichen, weil zwei meiner Leute einem Sektopod zum Opfer fielen, der in der Vorrunde eigentlich hätte sterben müssen, sich aber aus schierem Glück mit einem jämmerlichen Lebenspunkt auf den stählernen Beinen hielt, ist ein herber Schlag, den meine Highscore-Ambitionen nicht verkrafteten.

Aber nicht so schlimm, es ist nur eine kleine, nicht gerade wichtige Facette des Großen Ganzen. Was dominiert, ist das Gefühl, wie erfrischend es ist, nach so vielen Stunden in XCOM 2 mal wieder zu den Enemy-Unknown-Waffen, Rüstungen und Ausrüstungsgegenständen zurückzukehren, wenngleich sie hier ein wenig modifiziert wurden und einem einiges sogar neu vorkommt. Umso besser, dass man all die Ausrüstung auch in War of the Chosen freischaltet und sie dort verwenden kann. Selbst viele der neuen Kartenelemente - Gebäude und bisweilen ganze Abschnitte - werden in die Kampagne des tollen Add-ons integriert. Zusätzlich setzt es neue Optionen für den Fotoautomaten nach einer Mission und neue Gegenstände zur Individualisierung der Soldaten, von denen es ohnehin nie genug geben kann. Besonders toll fand ich die Möglichkeit, mich für einen von drei Soundtracks zu entscheiden: Den normalen XCOM-2-Soundtrack, den von Enemy Unknown (immer noch phänomenal) oder einen komplett neuen, der starke Inspirationen aus dem Original UFO - Enemy Unknown zieht und sich fabelhaft anhört. Ein Neustart von War of the Chosen ist bereits fest eingeplant.

Chryssaliden. Schlimmer geht's nicht.

Sogar die Präsentation der Geschichte gefällt. Zunächst folgt man Officer Bradford - besser bekannt als Central -, wie er sich nach dem Fall der Menschheit mit einigen Gleichgesinnten durch die feindselige Welt schlägt und der Funke des Widerstands in ihm aufglimmt. Weitere Geschichten umfassen die Erlebnisse von Lily Shen, einen Radiosender, der für den Wiederaufbau der XCOM-Organisation von instrumentaler Bedeutung ist, und die Restaurierung des Avengers, der im zweiten Teil das Zuhause der XCOM wird.

Hat man die 28 Einsätze hinter sich gebracht, darf man sich an den prozedural generierten Widerstandsarchiv-Missionen versuchen, um zu schauen, wie weit man mit einer bunt zusammengewürfelten Truppe kommt. Wer es ein wenig individueller mag, begibt sich unterdessen in den neuen Skirmish-Modus, in dem man alle Parameter einer Schlacht selbst festlegen darf. Und dann wäre da noch das neue Archiv für den bereits bekannten Challenge-Modus, in dem man neuerdings bereits verstrichene Einsätze noch einmal angehen darf. Nett.

Cover image for YouTube videoXCOM 2: War of the Chosen - Tactical Legacy Pack Overview

Nicht, dass ihr diese Empfehlung noch bräuchtet, immerhin ist der DLC aktuell noch gratis. Aber dennoch muss es gesagt sein: Dieses neuerliche, nicht zu kleine Päckchen ist einfach eine schöne, großzügige Abrundung eines exzellenten Taktikspiels. Einigen Spielern, denen der Sprung der XCOM in eine von Aliens dominierte Zukunft missfiel, schlägt das Tactical Legacy Pack vielleicht sogar die Brücke, die ihnen noch gefehlt hat, um ihre Liebe zu dieser Serie neu zu entdecken. XCOM 2 mag nicht der Nachfolger sein, den ihr gebaut hättet, wenn es nach euch gegangen wäre. Aber es ist sichtlich ein Kind der gleichen Leidenschaft wie der Reboot, dessen sechsten Geburtstag dieser DLC so feierlich begeht.


Entwickler/Publisher: Firaxis/2K - Erscheint für: PC - Preis: 7,99 Euro, kostenlos bis 3. Dezember für War-of-the-Chosen-Besitzer - Erscheint am: erhältlich - Sprache: Deutsch - Mikrotransaktionen: nein


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In diesem artikel

XCOM 2

PS4, Xbox One, PC, Mac

XCOM 2: War of the Chosen

PS4, Xbox One, PC

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Alexander Bohn-Elias Avatar

Alexander Bohn-Elias

Stellv. Chefredakteur

Alex schreibt seit über 20 Jahren über Spiele und war von Beginn an bei Eurogamer.de dabei. Er mag Highsmith-Romane, seinen Amiga 1200 und Tier-Dokus ohne Vögel.

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