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Halloween fahren wir zur See: Die Horror-U-Boote von World of Warships

Zu Halloween könnt ihr jetzt probeweise mit U-Booten auf gruslige Schleichfahrt gehen

Eigentlich ist die Ankündigung von Wargaming jetzt in den Seegefechten auch auf Tauchstation gehen zu können eine echte Überraschung. Immerhin haben sich die weißrussischen Entwickler noch bis vor kurzem vehement gegen U-Boote ausgesprochen. Der Grund: es gäbe einfach keine sinnvolle Möglichkeit, die Stahlbiester in das ausgeklügelte Stein-Schere-Papier-Prinzip aus Schlachtschiffen, Kreuzern, Zerstörern und Flugzeugträgern als fünfte Schiffsklasse zu integrieren.

Als Kapitän eines Untersee-Bootes müsste der Spieler geduldig auf Beute lauern, um dann im richtigen Augenblick die Torpedos abzufeuern und sich schnell zurückzuziehen. Denn in einem offenen Schlagabtausch mit waffenstarrenden Schlachtschiffen zieht ein U-Boot immer den Kürzeren. Auf der anderen Seite würden Kreuzer-Kapitäne ewig die Weiten der Meere mit dem Sonar absuchen müssen, um mit Wasserbomben den Meuchlern den Garaus zu machen. Das klang für die Entwickler alles nicht wirklich spaßfördernd, für die Community aber schon, die bereits seit dem Release des Spiels vor gut drei Jahren den Verzicht auf U-Boote lautstark beklagt.

Um das Top-Modell Killer Whale zu bekommen, müsst ihr die Missionen des Halloween-Events im höchsten Schwierigkeitsgrad bewältigen.

Grund genug für Wargaming, noch einmal intensiv über das Thema nachzudenken und im Rahmen des diesjährigen Halloween-Events die Seeschlachten um die Dimension der Tiefe zu bereichern. Ich konnte mit einigen Entwicklern und Kollegen die Mission "Schrecken aus der Tiefe" schon einmal spielen und mich dabei ein bisschen wie Kaleu Philipp Thompsen aus Das Boot fühlen, als ich das Kommando über die Barrakuda übernommen und mich auf große Feindfahrt begeben habe. Wie es sich für Halloween gehört natürlich in gruseligen Gewässern, in denen sich keine normalen Schlachtschiffe und Zerstörer tummeln, sondern der Oberdämon Rasputin mit einer ganzen Armada besessener Schiffe das Ziel darstellt.

Passend dazu ist die Spielwelt in fiesem grünen Licht getaucht und über und unter Wasser von Kreaturen frisch aus einem H. P. Lovecraft-Albtraum bevölkert. Auch die U-Boote, die, wie mir die Entwickler versichern, auf Original-Konstruktionsplänen von Weltkriegsmodellen basieren, kommen in einer schicken Steampunk-Optik Typ Nautilus daher.

Den Einsteig in die Stealth-Spielmechanik liefert euch die Barrakuda, die automatisch vor der Mission Schrecken aus der Tiefe in eurem Hafen ankert.

Sechs Spieler finden sich zu einer Division zusammen und machen sich auf die Jagd nach den KI-gesteuerten feindlichen Schiffen und dem Boss Rasputin, die auf der Übersichtskarte rot markiert sind. Also erst einmal volle Fahrt voraus und in gebührendem Sicherheitsabstand vor dem Gegner auf Tauchstation gehen. Stealth ist dabei der Schlüssel zum Erfolg, denn werden die U-Boote vom Feind entdeckt, wird es nahezu unmöglich den Auftrag noch erfolgreich auszuführen. Nicht nur, dass Schlachtschiffe und Zerstörer sofort ein Boot an der Wasseroberfläche unter Beschuss nehmen und Kreuzer Wasserbomben abwerfen, auch die Katapulte und Ballisten auf den Inseln in den Schreckensgewässern bombardieren dann die Eindringlinge unablässig mit Feuerbällen.

Da hilft nur panikartiges Abtauchen und die Flucht, wenn ihr nicht ein U-Boot verlieren wollt und im Hafen entweder dem halbstündigen Countdown bis zur Restaurierung zuschauen oder Spielgeld in die Blitzreparatur investieren wollt. Genau das ist mir bei der ersten Feindfahrt passiert, die in einem beispiellosen Fiasko endete. Überhaupt gestaltet sich der Einstieg in die U-Boot-Klasse zu Beginn zäh. Die Orientierung in den dunklen Gewässern ist anfangs frustrierend, der Sauerstoff für längere Tauchfahrten knapp bemessen und selbst auf Periskoptiefe werde ich von Feinden sofort entdeckt und gnadenlos gehetzt.

Zu Halloween sind die U-Boote in einer zu der gruseligen Dämonenhatz passenden Steampunk-Optik gehalten.

Der nächste Anlauf dann also mal mit Plan. Ich spreche mich mit meinen Kameraden ab und wir kreisen im Rudel ein isoliertes Schlachtschiff der Dämonen ein. Unter Wasser nähern wir uns unserem Opfer und achten dabei genau auf die Sauerstoffvorräte unserer Boote. Je nach Modell ist die Zeit unter der Oberfläche stark begrenzt und achtet ihr nicht auf die entsprechende Anzeige, kommt es zu einem automatischen Notaufstieg aus der sicheren Tiefsee. Mitunter mitten in einem gegnerischen Flottenverband, der euch dann genüsslich und in einem erschreckend hohen Tempo zu Schrott verarbeitet.

Kurz vor der Beute geht es auf Periskoptiefe und die Torpedos werden klar gemacht. Die U-Boote verfügen über vier Abschussrohre, die sich separat abfeuern lassen. Der Cooldown bis zum automatischen Nachladen ist zwar recht lang bemessen, aber mit dem passenden Timing ist immer ein Rohr befüllt. Von allen Seiten mit Torpedos und den Bug- und Heckgeschützen, die automatisch das nächstliegende Ziel aufs Korn nehmen, unter Beschuss genommen, hat der Feind keine Chance, geht in Flammen auf und sinkt gen Meeresgrund. Meine Kameraden und ich High-Fiven uns über den Chat und ich habe das überschwängliche Triumphgefühl, als ob ich in Hitman gerade einen ganz besonders komplexen Meuchelmord begangen hätte.

Neben Dämonenschiffen und dem Oberbösewicht Rasputin bekommt ihr es auch mit Katapulten zu tun, die euer Boot mit Feuerbällen beschießen, die auch unter Wasser noch Schaden anrichten können.

Insgesamt gibt es mit Barrakuda, Zipper Sub, Gerfalcon, Seelöwe und Killer Whale fünf U-Boote in dem zeitlich bis zum 15. November begrenzten PvE-Event. Die Barracuda bekommt ihr gleich zum Missionsbeginn und damit einen guten Allrounder, der über den größten Sauerstoffvorrat sowie die effektivsten Sekundärgeschütze verfügt und für einen weitgehend frustfreien Einstieg sorgt. Um an weitere Modelle zu gelangen, sollt ihr Missionen mit der höchsten 5-Sterne-Wertung abschließen und kräftig Erfahrungspunkte investieren. Der Lohn für die Mühe sind dann Feindfahrten mit der Zipper Sub, die am schnellsten Abtauchen kann oder dem Top-Modell Killer Whale, das über mächtige Torpedowerfer am Bug und Heck verfügt. Kommen die U-Boote bei den Spielern gut an, besteht die Aussicht im kommenden Jahr beim großen World-of-Warships-Umbau dann auch PvP-Seeschlachten mit den leisen Killern auszufechten. Ich persönlich würde das begrüßen, denn nach den ersten Runden völliger Planlosigkeit unter Wasser und mit deprimierend hohen Materialverlusten hatte ich dann doch Spaß mit dem Anschleichen, Versenken, Abhauen-Konzept.


Entwickler/Publisher: Wargaming.net / Wargaming.net Erscheint für:PC - Geplante Veröffentlichung: 01. November 2018 - Angespielt auf Plattform: PC

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World of Warships

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Über den Autor
Ulrich Wimmeroth Avatar

Ulrich Wimmeroth

Freier Autor

Mag Rollenspiele und Ego-Shooter, sammelt Retro-Konsolen und nutzt seinen PC hauptsächlich zum Schreiben über Spiele. Und für Strategie natürlich. Und das seit Dekaden.
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