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LucidSound LS35X - Test: Kabelloses Hörvergnügen mit eurer Xbox One

Sitzt und klingt gut.

Eurogamer.de - Empfehlenswert Badge
Kleine Kritikpunkte bei einem ansonsten sehr gut verarbeiteten, kabellosen Headset mit Tragekomfort und wunderbarer Soundqualität.

Ihr kennt das: Kauft Zubehör für eure Xbox One, das nicht von Microsoft ist, und ihr habt ein weiteres Kabel, das an eurer Konsole hängt. Das alleine ist ein großer Pluspunkt des neuen Headsets LS35X von LucidSound, denn es nutzt die gleiche Wireless-Technologie wie Microsofts Controller und lässt sich damit ganz einfach per Tastendruck mit dem Gerät verbinden. Kein Kabalsalat.

Die Einrichtung ist kinderleicht. Wisst ihr, wie ihr einen Controller mit der Xbox One verbindet, folgt ihr dem gleichen Muster. Drückt die jeweiligen Buttons zur Synchronisierung an der Konsole und am Headset und wartet ein paar Sekunden - fertig. Einfacher geht es nicht. Damit ist das LS35X eines von wenigen - drei, um genau zu sein - Headsets, die das beherrschen.

Diese Einfachheit verfliegt, wenn ihr das Headset mit dem PC verbinden möchtet. Dort ist es nicht so simpel. Ihr braucht dafür den Xbox One Wireless Adapter, der zusätzliches Geld kostet. Angesichts Microsofts Play-Anywhere-Programm ist es erstaunlich, dass hier nicht die Möglichkeit besteht, es sofort kabellos am PC zu nutzen. Neuere Controller verbinden sich via Bluetooth und sind nicht mehr auf den Adapter angewiesen. Das wäre beim Headset ebenso wünschenswert gewesen.

Schlicht und doch elegant.

Davon abgesehen habt ihr via 3,5mm-Kabel die Option, das Headset mit einem PC, der PlayStation 4, anderen Konsolen und einem Smartphone zu verbinden. Dann verschwindet zwar der kabellose Vorteil, es funktioniert aber ebenso. Ansonsten verfügt das LS35X nicht über viele besondere Features. Das größte Verkaufsargument ist die schnelle, kabellose Verbindung mit der Xbox One. Des Weiteren es ist möglich, Windows Sonic für Virtual Surround Sound auf der Xbox One und dem PC zu verwenden.

Am Ende hilft es ja nichts, ein Headset mit Features vollzustopfen, wenn es in puncto Komfort und Qualität nicht überzeugt. Die Frage ist: Tut es das? In puncto Design ist das LS35SX nicht außergewöhnlich. Es sieht aus, wie ich das von einem Headset erwarte. Normale Proportionen, nichts Extravagantes. Ein Unterschied zu früheren LucidSound-Headsets ist, dass der Hersteller diesmal auf Schwarz als Farbe setzt - im Vergleich dazu seht ihr hier das silberne LS30 mit schwarzen Nuancen, das Alex vor zwei Jahren testete.

Das Metallgehäuse liegt mit seinem sanften Polster angenehm auf eurem Kopf und die beiden Ohrmuscheln lassen euren Lauschern angenehm viel Freiraum. Es fühlt sich ein gutes Stück schwerer an als andere Headsets, die ich hier liegen habe. Das bekommt ihr so gut wie nicht zu spüren, was für ein gutes Design spricht. Haltet ihr es in den Händen, fühlt es sich wertig an. Nichts klappert und sitzt locker. Was bei dem Preis zu erwarten ist. Über ein paar Stunden hinweg zeigten sich ebenso keine größeren Probleme beim Tragen. Abgesehen davon, dass ihr euren Ohren dann so oder so ein wenig frische Luft gönnen möchtet.

Das LS35X sitzt angenehm auf dem Kopf.

An der linken Ohrmuschel findet ihr den Knopf zum An- und Ausschalten, einen USB-Anschluss zum Aufladen, einen Slot für das optionale Mikrofon, den 3,5mm-Anschluss und das integrierte Mikrofon. Auf der rechten Seite befindet sich der Button zur Verbindung mit der Xbox One. Dreht ihr die linke Ohrmuschel, erhöht und senkt ihr die Lautstärke, ein Druck auf die mittlere Taste schaltet stumm, was ihr in dem Moment hört. Rechts dreht ihr an der Audio/Chat-Balance und schaltet das Mikrofon stumm beziehungsweise an.

Es ist eine angenehme Methode, um zum Beispiel mit einem schnellen Griff die Lautstärke zu regeln. Als Bonus enthält die Box noch eine Tragetasche für das Headset und die Kabel. Tragt ihr das Headset regelmäßig mit euch herum, ist es unter Umständen dezent nervig, ständig die passende Größe einzustellen. Die Tasche ist für die kleinste Einstellung ausgelegt und beim Rausziehen der Halterung gibt es keine sichtbaren Marker. Ihr spürt einen gewissen Widerstand in Form von Schritten. Um euch das zu merken, müsstet ihr im Kopf zählen und euch merken, wie die Einstellung war. Das hätte sich angenehmer umsetzen lassen.

Der Vorteil des abnehmbaren Mikrofons ist, dass es keinen Platz wegnimmt und nicht am Headset stört, wenn ihr es nicht benötigt. Die Qualität der Mikros ist okay bis sehr gut. Nichts Weltbewegendes in puncto integriertem Mikrofon. Das optionale Mikro überträgt die Stimme klar und deutlich. Die eingebaute Option ist eher für die Nutzung mit Smartphones gedacht, ansonsten empfiehlt sich die Verwendung des beigelegten Mikrofons. Die Option, die Balance zwischen Spiel und Chat zu regeln, funktioniert gut und ist enorm nützlich, wenn euch die spielinternen Einstellungen dafür nicht zufriedenstellen oder ihr nicht immer extra ins Menü gehen möchtet.

Es fühlt sich gut an und sitzt gut auf dem Kopf. Und die Qualität? Die ist ebenso überzeugend. Ich probierte verschiedene größere und kleinere Titel aus, darunter Shadow of the Tomb Raider, Bad North und FIFA 19, und der Sound kam bei jedem davon bestens zur Geltung. Ob Musik, Fangesänge, Dialoge oder Schüsse, alles klingt wunderbar. Und dazu noch gut ausbalanciert. Niedrigere Frequenzbereiche sind gut abgestimmt, Explosionen klingen wuchtig und Musik erfreut eure Ohren. Alles davon in der richtigen Abstimmung, ohne dass das Headset gewisse Frequenzen unter den Tisch fallen ließe oder zu stark betont. Ähnlich gut klingt das LS35X bei verschiedenen Musikgenres, wenn ihr es denn dafür verwenden möchtet.

An den Ohrmuscheln reguliert ihr die Lautstärke und die Chat/Audio-Balance.

Das einzige Problem im Test waren vereinzelte, kurze Unterbrechungen des Signals. Ich nehme an, dass mein in der Nähe liegendes Handy der Grund dafür ist. Ähnliche Schwierigkeiten mit kurzen Verbindungsabbrüchen zeigen sich ab und an bei den alten Xbox-One-Controllern. Es ist nicht dramatisch und passierte nicht ständig. Es ist aber eine Sache, die es zu beachten gilt, wenn euer Handy beim Spielen in der näheren Umgebung liegt. Die Nutzungsdauer des Headsets liegt bei rund 15 Stunden, bevor eine Aufladung erforderlich ist. Das geschieht über den Micro-USB-Port und währenddessen lässt es sich natürlich weiterhin verwenden.

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LucidSounds Ruf, hochqualitative Gaming-Headsets zu produzieren, kommt nicht von ungefähr. Mit dem LS35X stellt das Unternehmen dies erneut unter Beweis und liefert ein Headset ab, das wunderbar klingt, angenehmen zu tragen ist und mit seinem unauffälligen Design glänzt. Mit seinem 3,5mm-Anschluss eignet sich das LS35X zwar für verschiedene Plattformen und Systeme, sein volles Potential entfaltet es allein aufgrund der kabellosen Verbindung mit der Xbox One. Wer jetzt argumentiert, dass beim Preis von rund 200 Euro eine Bluetooth-Option nett gewesen wäre - vor allem hinsichtlich der nervigen Verbindung mit dem PC -, hat damit nicht unrecht.

200 Euro klingen nicht nur nach viel Geld, es ist auch viel. Aber gute Dinge kosten ein wenig was. Das ist hier nicht anders. Für den Preis bekommt ihr eine sehr gute Qualität und ein hochwertig verarbeitetes Headset inklusive gut funktionierendem Mikrofon geboten. Über die Ohrmuscheln habt ihr alle Funktionen des LS35X gut im Griff, während es angenehm auf eurem Kopf ruht. Sucht ihr nach einem Headset, das ihr ohne Kabelwirrwarr regelmäßig im Zusammenspiel mit einer Xbox One nutzen möchtet, ist das LS35X auf jeden Fall eine Überlegung wert.

In unserer Test-Philosophie findest du mehr darüber, wie wir testen.

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Benjamin Jakobs

Leitender Redakteur News

Benjamin Jakobs ist Leitender Redakteur, seit 2006 bei Eurogamer.de und schreibt News, Reviews, Meinungen, Artikel und Tipps.

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