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Exit: Das Spiel: Der Tote im Orient-Express – Test

Ermittlungsarbeit.

Wart ihr schon mal in einem Escape Room? Deren Prinzip ist einfach: Ihr habt im Regelfall 60 Minuten Zeit, um Rätsel in einem oder mehreren Räumen zu lösen, um aus ihnen zu entkommen. Dabei gibt es unterschiedliche Ansätze beziehungsweise Themenräume, ob inspiriert von Saw und anderen Vorbildern oder individuell gestaltete Geschichtchen. Dieses Prinzip greift Kosmos mit seiner Reihe "Exit: Das Spiel" auf und verspricht für zuhause ein ähnliches Erlebnis.

Klar, ohne speziell gestaltete Räume, sofern ihr sie nicht eigenhändig einrichtet, dafür mit jeder Menge Rätseln. Wobei "Der Tote im Orient-Express" als Persiflage des Agatha-Christie-Klassikers ähnlichen Namens kein klassisches Entkommen von euch verlangt. Die Prämisse: Ihr befindet euch an Bord des Orient-Express nach Konstantinopel. An Bord gab es einen Mord und der ebenfalls im Zug befindliche Privatdetektiv Achilles Pussot ist außer Gefecht gesetzt. Mit seinen Unterlagen gilt es, den Mordfall zu lösen und den richtigen Täter zu überführen.

Spielerisch betrachtet ähnelt das hier den anderen Exit-Spielen. Ihr habt verschiedene Rätsel zu knacken, ansonsten beendet ihr das Spiel nicht erfolgreich. Dazu gibt es über 80 Rätsel-, Hilfe- und Lösungs-Karten, eine Decodier-Scheibe und mehrere weitere Bestandteile. Die Decodier-Scheibe verrät euch im Zusammenspiel mit den Karten, ob euer Denkansatz richtig war und führt euch so im Grunde durch das Abenteuer. War die Idee falsch, sagt euch das die Karte, auf die die Scheibe verweist. Lagt ihr richtig, erhaltet ihr den nächsten Hinweis beziehungsweise das nächste Rätsel. Ihr habt zum Beispiel einen Zettel mit verschiedenen Zugabteilen, unter anderem von den Passagieren. Dort findet ihr Hinweise und Symbole, braucht die richtige Kombination für ein Schloss und solche Sachen. Es macht Spaß, sich Stück für Stück voran zu arbeiten und zu schauen, wie gut die Alibis und Geschichten der einzelnen Passagiere in Wahrheit sind.

Mit diesem Spielmaterial überführt ihr den hoffentlich richtigen Mörder.

Hängt ihr an einem bestimmten Punkt fest, kommt ihr mit den Lösungskarten auf jeden Fall weiter. Zuerst erhaltet ihr einige Tipps, die bei euch unter Umständen den Groschen rutschen lassen. Fällt er trotzdem nicht, wartet am Ende die Lösung des jeweiligen Rätsels auf euch. Nicht, dass ihr ohne Ausweg festhängt. Und ja, es ist möglich, dass ihr am Ende falsch liegt und der wahre Mörder entkommt. Das ist auf gewisse Weise ein zusätzliches Spannungselement. Es ist eine Sache, alle Rätsel zu lösen. Aber lagt ihr richtig?

Eine weitere Besonderheit der Exit-Spiele: Sie lassen sich nicht mehr als einmal verwenden. Da ihr zum Beispiel Dinge aus- oder zerschneidet, sind sie nach einem Durchgang unbrauchbar für einen weiteren. Angesichts des günstigen Preises ist das kein Problem. Ihr geht ja ebenso wenig regelmäßig in den gleichen Escape Room. Es ist eine schöne Beschäftigung für einen Abend mit Freunden. Die Spielverpackung spricht zwar von einem bis vier Spielern, es spricht aber nichts gegen mehr Teilnehmer. Das heißt ja nicht automatisch, dass ihr schneller auf die Lösung kommt.

Zum Teil wird das Spielmaterial zerschnitten oder gefaltet.

Wir versuchten, Der Tote im Orient-Express zu zweit zu lösen und hatten dabei das eine oder andere Problem. Auf manche Sachen kamen wir ohne Schwierigkeiten mit ein wenig Nachdenken, bei anderen dachten wir uns nach dem Anschauen einer Lösungskarte, dass uns das hätte einfallen können. Es lohnt sich, jedweden Gedanken zu äußern und zu berücksichtigen, egal wie abwegig er ist. Im Übrigen gibt es drei Schwierigkeitslevel bei den Exit-Spielen: Einsteiger, Fortgeschrittene und Profis. Der Tote im Orient-Express bewegt sich auf Profi-Niveau, nicht zwingend das Beste für den Einstieg in die Reihe, wie wir feststellten.

Ansonsten ist es eine schöne Beschäftigung für Leute, die gerne rätseln - vor allem in Gruppen. Alleine sind die Spiele zwar ebenso machbar, der Reiz ergibt sich indes aus dem Zusammenspiel mit anderen, aus dem gemeinsamen Lösen der Rätsel. So, wie es in einem echten Escape Room der Fall ist. Den absolviert ihr ja ebenso wenig im Alleingang. Die Profi-Einstufung hat Der Tote im Orient-Express definitiv verdient, mit ein paar Herausforderungen hatten wir echt zu kämpfen.

Denkt hier noch jemand an die Drehscheibe von Monkey Island?

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Es empfiehlt sich, dabei einen kleinen Notizblock griffbereit zu haben, wenn ihr euch Dinge notieren möchtet, etwaige Hinweise aufschreibt oder einfach rumprobiert. Am Ende brauchten wir länger als die dafür veranschlagten 90 Minuten Maximaldauer. Aber zu zweit als Quasi-Einsteiger bei einem Profi-Spiel, das überrascht mich jetzt nicht. Ich bin gespannt, wie es bei einem Einsteiger-Exit-Spiel läuft. Dazu dann demnächst mehr.


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