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Microsoft reagiert auf sexistisches Verhalten im Unternehmen

'Wir müssen es besser machen.'

Microsoft hat eingestanden, dass das Unternehmen es "besser machen muss", nachdem Berichte über sexistisches Verhalten am Arbeitsplatz die Runde machten.

Dabei geht es um eine 90-seitige, interne E-Mail-Kette, in der sich viele weibliche Angestellte des Unternehmens zu diesem Thema äußern, wie Quartz berichtet.

Ausgangspunkt war die E-Mail einer Mitarbeiterin, die glaubte, ihre Karriere im Unternehmen sei zum Stillstand gekommen. Im Zuge dessen wurde von Vorfällen berichtet, die zwar gemeldet wurden, in denen Microsoft aber nichts unternommen habe.

Anscheinend gab es eine ganze Reihe von Vorfällen.

"Als Microsoft-Partner wurde ich während eines Meetings zweimal vor den Augen der Personalleitung und anderen Führungskräften aufgefordert, mich zu jemandem auf den Schoß zu setzen", schreibt eine der Betroffenen. "Ich kann euch versichern, dass nichts unternommen wurde. Ich alleine hielt dagegen und zitierte Microsofts Richtlinien. Diese Person sagte, sie müsse darauf nicht hören und wiederholte ihre Aufforderung. Niemand sagte etwas."

"Wir führten ein Gespräch am runden Tisch, als ich im Xbox-Kernteam war, und jede Frau außer einer wurde auf der Arbeit als 'Bitch' bezeichnet", schreibt eine andere Mitarbeiterin. Gleichzeitig betont sie, dass dies kein Problem der Xbox-Abteilung sei, erlebt habe sie das auch in den für Windows und Azure zuständigen Abteilungen. "Das ist eine allgemeines Microsoft-Problem."

Eine andere Microsoft-Mitarbeiterin gibt an, sie habe Todesdrohungen erhalten, nachdem sie während einer Geschäftsreise keine Geschlechtsakte durchführte. "Ich machte die Personalleitung und die Verwaltung sofort darauf aufmerksam", schreibt sie. "Mein Manager sagte mir, 'dass es nur nach einem Flirt klang' und ich mich 'damit abfinden' solle. Die Personalleitung sagte mir im Grunde, dass sie nichts tun können, da es keine Beweise gebe und dieser Mann für ein Partnerunternehmen und nicht für Microsoft arbeite."

Am 29. März reagierte Kathleen Hogan, Microsofts Chief People Officer, auf die E-Mail und gab an, sie werde sich persönlich mit den Anschuldigungen befassen und dass sie den Führungsstab davon in Kenntnis gesetzt habe.

"Ich habe heute mit dem Führungsstab über dieses Thema gesprochen", schreibt sie. "Wir waren entsetzt und traurig, von diesen Erfahrungen zu hören. Es schmerzt, diese Geschichten zu hören und zu wissen, dass jemand bei Microsoft darunter zu leiden hat. Wir müssen es besser machen."

Gleichzeitig bot sie Betroffenen an, die sich von der Personalleitung im Stich gelassen fühlten, sich direkt an sie zu wenden. "Ich verstehe die verheerenden Auswirkungen solcher Erfahrungen und [Nadella] möchte über solches Verhalten informiert werden", sagt Hogan. "Wir werden alles mögliche tun, um das zu stoppen."

Wie Wired berichtet, organisierte Hogan anschließend ein Treffen von Mitarbeiterinnen mit Microsofts Chief Diversity Officer, um darüber zu reden, wie man diese Probleme lösen könne. Ebenso hätten 100 bis 150 Mitarbeiterinnen bei einem Mitarbeitertreffen mit CEO Satya Nadella protestiert, der sein Mitgefühl und seine Enttäuschung über diese Vorfülle zum Ausdruck gebracht habe.

"Es ist entmutigend, einiges davon zu lesen", schreibt Hogan. "Aber ich bin stolz und es ermutigt mich wiederum, dass Leute ihre Stimme erheben und sagen, dass das nicht richtig ist. Dass sie zusammenstehen, um Änderungen zu bewirken. Danke."

Quelle: Quartz, Wired

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Benjamin Jakobs

Leitender Redakteur News

Benjamin Jakobs ist Leitender Redakteur, seit 2006 bei Eurogamer.de und schreibt News, Reviews, Meinungen, Artikel und Tipps.

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