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Pathway - In bester Indiana-Jones-Manier Nazis verprügeln

Ich hasse diese Kerle.

Verdammt, das ging schnell. Meine erste Expedition in Pathway war nach einer Runde vorbei, nachdem meine beiden Abenteurer einer Gruppe von Wehrmachtsoldaten in die Arme liefen. Ich hatte davor keine Gelegenheit, mich mit dem Kampfsystem des Spiel vertraut zu machen. Und das rächte sich bitter. Und es war nicht der letzte Tod. Es folgten einige weitere. Darauf ist Pathway ausgelegt.

Es ist das Konzept des Spiels, dass ihr häufig scheitert. Die Idee dahinter ist, dass ihr aus jeder Niederlage lernt und euch auf ein neues, prozedural generiertes Abenteuer begebt. So wie in FTL. Und wie das Weltraum-Roguelike spornt euch Pathway dazu an, es immer und immer zu versuchen. Bis ihr eure Aufgaben erfüllt. Die erste Mission im Spiel hat den einfachsten Schwierigkeitsgrad. Da möchte ich mir zum jetzigen Zeitpunkt nicht ausmalen, wie die späteren Szenarien aussehen.

Das erste dieser Abenteuer im Spiel führt euch nach Marokko. Ihr sucht einen Kollegen namens Morlen, den die Nazis geschnappt haben. Pathway spielt im Jahr 1936 und vieles hier erinnert an Indiana Jones. Hochglanz-Abenteuer und Pulp-Archäologie als Thema, Nazis als Gegner. Zombies gibt es zum Beispiel ebenso. Sind annähernd das Gleiche wie Nazis, beide zählen nicht zu den hellsten Leuchten. Wobei die KI nicht ohne ist. Sie ist aggressiv und macht euch auf der niedrigsten Stufe das Leben ordentlich schwer.

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Habt ihr euch bis zum Ende der ersten Mission durchgekämpft, wird es nicht einfacher.

Ihr startet eure Expedition mit einer Auswahl aus zwei Abenteurern. Mehr Slots sind später verfügbar und zusätzliche Charaktere lassen sich freischalten, indem ihr spezifische Aufgaben erfüllt. Jeder Protagonist hat Stärken und Schwächen. Sie nutzen unterschiedliche Waffen, haben verschiedene Fähigkeiten, die euch ab und an bei den Zufallsbegegnungen in der staubigen Wüste Marokkos und in den anderen Szenarien nützlich sind. Zum Beispiel, indem ihr einen einzelnen Gegner, auf den ihr stoßt, einschüchtert.

Scheitert ihr in einem Durchgang, sind diese Protagonisten nicht auf ewig verloren. Im Normalfall setzen sie ein Spiel aus, sind im übernächsten Versuch erneut mit von der Partie. Es sei denn, ihr heilt sie. Das ist eine kostspielige Angelegenheit (500 Dollar pro Charakter) und bedingt empfehlenswert. Es sei denn, ihr möchtet zwingend eine Figur dabei haben, koste es was es wolle. Auf dem Weg zu eurem Ziel - in Mission eins der Aufenthaltsort von Morlen - reist ihr über die zufallsgenerierte Karte und habt dort verschiedene Begegnungen. Es passiert nichts, ihr findet was, stoßt auf Gegner, landet in Hinterhalten. Vieles ist möglich, ab und an habt ihr die Chance, euch zurückzuziehen und weiterzureisen. Was nicht immer funktioniert.

Wir nannten den Hund Indiana, äh, Donut.

Je nach Zustand eurer Protagonisten ist es empfehlenswert, sich nicht ins Getümmel zu stürzen. Heilmittel und Reparatursätze für die Panzerung sind begrenzt, Munition und Benzin ebenso. Strandet ihr mit eurem Wagen, verliert ihr mit jedem Zug Gesundheit. Anders gesagt: Die Schauplätze in Pathway sind tödlich. Nachschub findet ihr vereinzelt unterwegs, ebenso bessere Waffen oder Panzerungen. Die prozedurale Natur des Spiels sorgt dafür, dass ihr in manchen Durchgängen Glück habt, in anderen einfach Pech. Wer möchte, hat zum Beispiel die Möglichkeit, die Startbedingungen leicht anzupassen. Ihr variiert die Gegnerstärke und -gesundheit im Bereich von -20 bis +20 Prozent, ebenso verringert oder erhöht ihr Startbenzin- und -munition, wenn ihr es noch fordernder möchtet.

Das alles erstrahlt in einem schicken 16bit-Pixel-Look, wobei Beleuchtung und Schatten mit einer Pixel/Voxel-Hybridtechnologie umgesetzt sind. Pathway ist ein ansehnliches Spiel. Kommt es zum Kampf, tragt ihr diese mit einem rundenbasierten, XCOM-ähnlichen System aus. Zug für Zug schickt ihr eure Leute über die Karte, geht in Deckung und versucht Feinde zu eliminieren. Ein paar mehr offensive wie defensive Fähigkeiten wären hier wünschenswert gewesen. Die Aggressivität der Gegner macht es euch zudem nicht immer leicht. Es ist einfach, hier einen Fehler zu machen und überwältigt zu werden. Überlegt daher sorgfältig, wie eure nächsten Schritte aussehen.

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Neben Nazis begegnet ihr auch Zombies.

Damit ihr nicht komplett frustriert seid, belohnt euch das Spiel dezent. Findet ihr Relikte oder verschrottet andere Items, behaltet ihr das Geld, wenn ihr scheitert. Ebenso bleiben gesammelte Erfahrungspunkte und freigeschaltete Talente erhalten, mit denen ihr zum Beispiel Beweglichkeit und Waffeneffektivität erhöht. Auch ein noch so kurzer Durchgang bringt euch unter Umständen ein wenig was. Ich finde, das ist eine gute Balance. Es ist nicht zu einfach und gleichzeitig vermeidet es dieses System, dass großer Frust entsteht. Und die Motivation bleibt hoch, Stück für Stück seine Charaktere zu verbessern, bis sie in der Lage sind, die jeweilige Mission zu bewältigen.

In den ersten Stunden motiviert mich Pathway. Durch kleine Belohnungen vermeiden die Entwickler, dass bei den regelmäßig neuen Durchgängen zu viel Frust entsteht. Die Motivation und der Ansporn, eine Mission erfolgreich abzuschließen, bleiben hoch. Das alles sieht schick aus, klingt stimmungsvoll und wirkt von vorne bis hinten durchdacht. Der Stil ist toll und ich liebe dieses subtile Indiana-Jones-Feeling, das das Spiel versprüht. Zugegeben, ein paar mehr Fähigkeiten wünschte ich mir in den Kämpfen und in manchen Situationen eine dezent weniger aggressive KI, ansonsten bin ich hiervon angetan. Ihr findet Gefallen an Roguelikes und FTL-ähnlichen Spielen? Dann werft einen Blick auf Pathway.


Entwickler/Publisher: Robotality/Chucklefish - Erscheint für: PC - Preis: 13,99 Euro - Erscheint am: erhältlich - Gespielte Version: PC - Sprache: Deutsch, Englisch und andere - Mikrotransaktionen: nein


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Benjamin Jakobs

Leitender Redakteur News

Benjamin Jakobs ist Leitender Redakteur, seit 2006 bei Eurogamer.de und schreibt News, Reviews, Meinungen, Artikel und Tipps.

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