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Das Indie Roundup: Ein Earthbound-Like, die Wiege der Menschheit, Astrologie und Dampfloks

… und das alles auf dem PC.

In unserem Indie-Roundup präsentieren wir euch einmal die Woche (meist) aktuelle Indie-Spiele, die ansonsten in der Masse der Releases leicht untergehen könnten.


Danger Crew: Ich spüre eine gewisse Präsenz ...

... und diese Präsenz ist Earthbound.

Rundenbasierte Kämpfe in Büroumgebungen, ganz wie man es vom großen Vorbild kennt.

Danger Crew ist ein klassisches Rollenspiel, das die Entwickler auf ein Jetztzeit-Büro-Szenario zugeschnitten haben. Ihr beginnt euren Job als Entwickler bei einem Spielestudio namens Five Star Bells und müsst die Ziele eurer Vorgesetzten erfüllen. Tut ihr das nicht, bringt ihr das ganze Unternehmen in Gefahr. Das Spiel enthält rundenbasierte Kämpfe und auch alles andere, was ein klassisches JRPG haben muss - aber letztlich ist es dann doch eher ein wundervoller Kommentar auf die Crunch-Diskussion in der Spieleindustrie, die auch auf dieser Seite gern geführt wurde und wird.

Tatsächlich geben die Entwickler sogar an, dass ihr Spiel von echten Erfahrungen in der Industrie inspiriert wurde. Vermutlich deshalb und auch, um dem Ganzen einen gewissen künstlerischen Touch zu geben, ist das Spiel ausschließlich in browserkompatiblen Sprachen verfasst: HTML, CSS und JavaScript. Als Spieler merkt ihr davon nix, habt aber trotzdem Spaß. Das Echtwelt-Setting erinnert im Übrigen frappierend an einen SNES-Klassiker: Earthbound nämlich.

Preis: 8,19 Euro
Erhältlich für: PC, Mac
thedangercrew.com


Dawn of Man: Strategie meets Survival

Jäger und Sammler

Was machen wir als Nächstes? Eine Hütte bauen vielleicht?

Manche Spiele entdecke ich erst mit einer gewissen Verspätung, so auch dieses hier. Dawn of Man ist ein Aufbaustrategiespiel in der Steinzeit. Ihr macht deshalb auch zunächst relativ triviale Dinge, sammelt beispielsweise Zweige oder versucht euch darin, Bäume mit euren Steinäxten umzuhauen. Euer Ziel ist es, irgendwann zu einem sesshaften Stamm mit Ackerbau und Viehzucht zu werden, aber bis dahin vergeht einige Zeit, die ihr erstmal überleben müsst.

Denn wilde Tiere finden nicht gerade gut, dass ihr euch hier gerade von affenartigen Tieren zu intelligenten Wesen entwickelt habt, weshalb sie eure Stammesmitglieder ganz gern mal in Stücke reißen. Ich frage mich ja wirklich, wie das Leben damals war, so ohne Sesshaftigkeit und Ackerbau, ganz ohne eingelagerte Nahrung. Ich würde das gern mal erleben, aber natürlich höchstens in VR. Ich schätze den Lebensstandard unserer Welt schon sehr. Kühlschränke sind echt das Beste. Und Häuser. Mit Dächern. Glücklicherweise spielt sich Dawn of Men recht gemächlich, weshalb es auch nichts macht, wenn ihr den jüngsten Raubtierangriff mal verpasst.

Preis: 20,99 Euro Erhältlich für: PC, Mac madrugaworks.com/dawnofman/


Astrologaster: Schaut in den Himmel

Vielleicht verraten die Sterne euch ja was.

Sterndeutung heilt zwar keine Krankheiten - Simon Forman glaubt aber trotzdem daran.

Astrologaster ist ein ziemlich abgefahrenes Spiel im Shakespeare'schen London. In der Stadt treibt gerade eine ansteckende Krankheit ihr Unwesen, so sehr, dass sämtliche Ärzte schreiend davonrennen. Ihr aber sei Simon Forman und als Doktor der Astrologie glaubt ihr, alles irgendwie durch euer Wissen von Sternbildern heilen zu können.

Astrologaster beruht auf wahren historischen Ereignissen und das macht die Geschichte umso verrückter. Euer historisches Vorbild wurde von vielen als Heiliger gesehen, andere haben ihn verflucht. Kann man verstehen. Vermutlich werden in 100 Jahren ähnliche Spiele über Homöopathie gemacht. Hoffe ich jedenfalls. Am besten, ihr findet selbst heraus, was in eurem Fall passt.

Preis: 9,99 Euro
Erhältlich für: PC, Mac
astrologaster.com


Alt-Frequencies: In Radio Veritas

Ein Adventure als Audio-Zeitschleife

Stellt ihr dem Radio die richtigen Fragen, bekommt ihr auch die richtigen Antworten.

Vornehmlich in den USA gibt es ja einen Haufen von Radio-Moderatoren, die es sich zur Aufgabe gemacht haben, ihre Verschwörungstheorien aggressiv zu verbreiten. Nun stellt sich die Frage: Würde man alle Verschwörungstheorien der Welt übereinander legen, ergäbe die Schnittmenge dann die Wahrheit? Einer ähnlichen Frage widmet sich Alt-Frequencies, ein Spiel bei dem ihr vor allem Radioprogramme einstellt, dem Moderator lauscht und das Ergebnis miteinander vergleicht.

Alt-Frequencies ist auch für Steam erhältlich, aber den meisten Spaß hatte ich damit auf dem iPad, auf einem Smartphone würde es sicher genauso gut funktionieren, denn Grafik ist hier nicht gefragt. Ihr müsst nur zuhören. Gerade das macht Alt-Frequencies übrigens zu einem enorm zugänglichen Spiel, das sich auch für annähernd blinde Menschen eignen dürfte. Und ich finde das wirklich gut. Klar, es wird immer Spiele geben, die Menschen mit einer Sehbehinderung nicht spielen können, aber die Entwickler sollten sie nicht gänzlich ausschließen. Allein das verdient unseren Respekt. Aber auch der, dessen Sehkraft in vollem Saft steht, dürfte Spaß daran haben, die Mysterien aufzudecken, die sich hier verbergen. Alt-Frequencies ist im besten Sinne des Wortes inklusiv.

Erhältlich für: PC, Mac, iOS, Android
altfrequencies.com


The Last Hex: Karten mischen bitte!

... und auf Hexfeldern wandeln.

Auf Hexfeldern fühlt man sich doch immer irgendwie daheim.

The Last Hex mag aussehen wie ein nicht allzu anspruchsvolles Mobile Game, ist aber mechanisch tatsächlich weit tiefer. Ihr müsst ein Deck aus unzähligen verschiedenen Karten bauen und die dann in einer Hexfeld-Welt gegen Gegner einsetzen. Ihr könnt zu Beginn eine eigene Klasse auswählen, die wiederum beeinflusst, wie sich welche Karte auswirkt.

Aktuell ist The Last Hex im Early Access erhältlich, wann es fertig sein wird, steht in den Sternen. Die prozedural generierte Welt macht aber schon jetzt Spaß und die Mechaniken funktionieren in ihrer Frühfassung schon erstaunlich gut. Wenn ihr Kartenspiele und Rundentaktik mögt, ist das hier euer Ding.

Preis: 12,49 Euro
Erhältlich für: PC, Mac
thatindiestudio.com/portfolio-item/the-last-hex


Locomotion: Tuut, tuuut!

Thank you for travelling with the Western-Bahn.

Wegen einer Weichenstörung verzögern sich die anschließenden Züge teils beträchtlich.

Das ist mein Guilty Pleasure für diese Woche, ich gebe es zu. Locomotion ist ein furchtbar entspannendes Mini-Puzzlespiel, bei dem ihr eine kleine Dampflokomotive von einem Ausgangspunkt zu einem Ziel bringen müsst. Indem ihr die kleine Lok vor- und zurückbewegt einerseits, indem ihr ein paar Weichen stellt andererseits. Das Ganze spielt in einem Wildwest-Setting, weshalb es auch passend ist, dass ihr unterwegs Goldbarren sammelt.

Ist das anspruchsvoll? Nein. Hat das Tiefgang? Nein. Aber die simple Grafik zusammen mit der zuverlässigen Schienenmechanik hat etwas äußerst Befriedigendes. Und ich hatte als Kind nur eine wirklich kleine Modell-Eisenbahn, ich war mehr so das LEGO-Kind. Locomotion ist vor allem dann etwas für euch, wenn ihr mal genug davon habt, von Zeitlimits und allzu aufregenden Action-Szenen getrieben zu werden. Lehnt euch zurück, fahrt die Lok. Tuut, tuut!

Preis: 8,15 Euro
Erhältlich für: PC
locomotiongame.com


Lust auf einige der verrücktesten Simulatoren aller Zeiten?

Oder, falls ihr zu viel Zeit und zu niedrige Level habt: Die besten Rollenspiele auf dem Markt

Die besten? Sicher. Aber was heißt hier SCHLECHTE Mario-Spiele??: Die fünf besten und schlechtesten (!) Super Mario-Spiele


Pax Nova: Civilization in Space

4X-Strategie, neu und vor allem ganz groß gedacht.

Eure erste Stadt im Weltall - wie schön.

Noch im Early Access erhältlich ist aktuell Pax Nova, ein 4X-Strategiespiel mit einem wirklich ziemlich gigantischen Anspruch. Ihr habt sicher alle mal Civilization gespielt und das Raumschiff gebaut und dann hattet ihr möglicherweise Lust, diesen Planeten in Alpha Centauri zu kolonisieren, aber konntet nicht. Klar, das konntet ihr dann in Alpha Centauri und in relativ moderner Variante dann auch in Beyond Earth, aber ihr konntet es nie gleichzeitig zu eurem Civilization-Spiel.

Nun, jetzt könnt ihr. Denn Pax Nova verbindet die Erkundung und Kolonisierung einzelner Planeten mit dem Anspruch, eine ganze Galaxie zu erobern. In selbiger trefft ihr auf Piraten, fremdartige Viecher und auf drei verschiedene Alien-Rassen, die sich noch einmal in 15 Fraktionen aufteilen. Für ein Early-Access-Spiel ist das hier schon erstaunlich fortgeschritten, wenn auch nicht ganz leicht zugänglich. Aber welcher 4X-Titel ist das schon ...

Preis: 21,99 Euro
Erhältlich für: PC
greywolf-entertainment.com

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Über den Autor
Markus Grundmann Avatar

Markus Grundmann

Freier Autor

Seine ersten Videospiele konsumierte Markus auf dem Game Boy. Heute spielt er so ziemlich alles, bei dem er auf Knöpfe drücken kann – mit besonderer Vorliebe für Nintendo und extravagante Indie-Titel.

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