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Resident Evil 0, 1 und 4 sind auf der Nintendo Switch gut wie eh und je, …

… aber leider auch teuer.

Ich bin der Letzte, der sich bei einem guten Scherz über Taschenrechner-Umsetzungen von Skyrim ein Schmunzeln verkneifen würde, bin aber fast sicher, dass der nett gemeinte Spott mittlerweile an die falsche Adresse geht. Ich hab' nicht genau nachgezählt, aber mit welcher Zuverlässigkeit Resident Evils 0, 1 und 4 auf allen möglichen Konsolen auftauchen, das fühlt sich - sicher auch, weil es gleich drei Spiele sind - auf eine Weise ubiquitär an, die das Elder-Scrolls-Spiel in meinen Augen noch nicht erreicht hat.

So oder so, jetzt sind sie hier, auf der Switch, wo jeder sowieso immer alle Spiele haben will - leider auch die, die eigentlich nicht hierauf passen und (ironischerweise) auf Taschenrechnerauflösung heruntergerechnet werden müssen, damit sie gut laufen (*hust*Mortal Kombat*hust*). Diese drei Umsetzungen sind aber ganz offensichtlich von der guten Sorte, wie jeweils zwei spaßige Stunden mit jedem der Titel zeigten.

Die Scooby-Gang im Zombie-Spukhaus.

Resident Evil 4 läuft selbst im Handheld-Modus mit weitgehend gut flutschenden, wenn auch nicht immer stabilen 60fps und macht, wie auch die beiden Umsetzungen von 0 und dem Remake des ersten Teils, einen knackscharfen Eindruck. Abzüglich der mittlerweile überalterten Steuerung aller drei Spiele - und leider wird das Zielen durch Bewegungssteuerung im vierten Teil nicht unterstützt -, sind das hier zweieinhalb tadellos umgesetzte Klassiker, an die man sich bis heute nicht ohne Grund gerne erinnert (nicht, dass man Erinnerungen bemühen müsste, so sehr wie diese Spiele einem die Generationen hindurch folgten).

Gerade das Prequel zum ersten Teil, 0 oder "Zero", stellt sich mit etwas Abstand als unterschätztes Juwel heraus, das nach Code Veronica auf sehr unterhaltsame Art nur noch zementierte, wie weit in Richtung Camp die Reihe mal gehen würde. Der erste Teil fängt in seinem HD Remaster die Atmosphäre und das singulär einsame Horror-Feeling bestens ein, das einem damals schlaflose Nächte bescherte und bei Teil vier weiß man nach fünf Minuten wieder, weshalb er bis heute ein solches Lehrstück in Sachen Eskalation und spielgewordener Panik ist.

Eines der schwächeren Resis, aber wenn man diese Lücke nachträglich füllt, versprüht Zero das angenehme Flair eines verlorenen Schatzes. Keines allzu wertvollen Schatzes, aber eines Schatzes, den man sich freut, ihn gefunden zu haben.

Ich gebe gerne zu: Für zeitlos halte ich keines dieser Spiele. Wenn es um den eigentlichen Spaßgehalt geht, wirken sie heute zu steif und bis man sich wieder in die sperrigen Kontrollen hineingefuchst hat, stehen Panzersteuerung und nicht frei drehbare Kamera einer ganzen Weile dem eigentlichen Spaß im Weg. Die neueren Teile bieten nicht ohne Grund keine klassische Steuerungsvariante an. Die, mit der wir uns seinerzeit arrangierten, war ein aus dem Mangel an analogen Kontrollen geborener Holzweg, der so lange gut funktionierte, bis die Joypads endlich begannen, in der dritten Dimension zu denken. Das ändert nichts daran, dass zumindest der erste und der vierte durchaus Spiele mit einem Standing für die Ewigkeit sind, das in bis in alle Zeit gewürdigt werden sollte: als zwei der prägendsten Spiele ihrer jeweiligen Ära.


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Und das ist tatsächlich Grund genug, sie immer wieder neu zu veröffentlichen, auch wenn sie seinerzeit mehr Spaß machten: Egal, ob ihr ihnen aus Nostalgie die Zeit einräumt, euer Muskelgedächtnis an damals wieder aufzufrischen, oder ob ihr nach Resident Evil 7 und dem fantastischen Remake des zweiten Teils den Werdegang der legendären Reihe zurückverfolgen wollt: Ihr habt hier einen aufregenden und aufschlussreichen Ritt vor euch.

Diese Szene setzte Maßstäbe in Sachen Panik und warf Resident-Evil-Veteranen in kaltes Wasser wie nichts zuvor in dieser Serie.

Trotzdem muss ich, wie bei so vielen Switch-Versionen, wieder einmal zu bedenken geben, dass die Preissituation alles andere als schmeichelhaft ist: Jede einzelne dieser Neuauflagen soll auf dem Handheld-Hybriden 30 Euro kosten und ich bin nicht sicher, wie attraktiv dieses Angebot in dem von Capcom selbst geschaffenen Umfeld ist: Alle drei dieser Titel sind überall sonst jeweils 10 Euro günstiger zu haben - und zwar abseits der großzügigen Sales, in denen sie schon häufig aufgetaucht sind. Aber wir haben ja vor Kurzem anlässlich der Switch-Version von Deponia darüber gesprochen, wie derartige Preise auf der Switch zustande kommen und weshalb die Publisher nicht so viel Kontrolle darüber haben, wie man vielleicht denkt.

Insofern: Überlegt euch selbst, was es euch wert ist, diese Spiele in diesen mehr als ordentlichen Versionen ausgerechnet auf der Switch für eure Sammlung zu konservieren. Ich verstehe gut, wenn einem persönlich der Mobilitätsbonus ein paar Euro extra wert ist. Aber ich frage mich, wie viele User das wirklich so sehen.

Kurzum: Tolle Spiele, erneut angemessen aufgearbeitet - aber auf Switch mal wieder leider besonders kostspielig.


Entwickler/Publisher: Capcom - Erscheint für: Nintendo Switch. Ebenfalls erhältlich auf PC, PS4, Xbox One, PS3, Xbox 360, Wii U - Preis: je 30 Euro - Erscheint am: erhältlich - Sprache: Deutsch - Mikrotransaktionen: nein

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