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Warum Cadence of Hyrule für Zelda und die Nintendo Switch ein Glücksfall ist

Wippe mit dem Beat und beweg' dein' … Schwert.

Wer sich gerade fragt, wie er Cadence of Hyrule bisher verpassen konnte und was das überhaupt ist, nun, auf die erste Frage können wir keine Antwort liefern. Auf die Zweite hingegen schon: es ist gewissermaßen (oder ziemlich genau) die Zelda-Version von Crypt of the Necrodancer, das 2015 erschien. Dessen Entwickler setzt nun in Zusammenarbeit mit Nintendo das rhythmusbasierte Roguelite exlusiv für die Nintendo Switch in die Realität um.

Nintendos Protektionismus bezüglich seiner Marken weicht ja schon seit einer ganzen Weile gehörig auf, man denke nur an Hyrule Warriors, aber mit so einem kleinen Indie-Entwickler zusammenzuarbeiten, das sind schon neue Töne. Und bei der Gelegenheit lässt Entwickler Brace Yourself Games die Chance nicht verstreichen, den längsten Titel eines Zelda-Spiels überhaupt für sich einzutüten, denn genaugenommen hört das Spiel auf den Namen:

Cadence of Hyrule: Crypt of the Necrodancer Featuring The Legend of Zelda

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Das Ding erscheint schon in diesem Monat, anscheinend am 20. Juni, um genau zu sein. Wer das Original kennt, der weiß, dass ihm Gutes ins Haus steht. Doch vielleicht erstmal zu den Basics: Was macht man da eigentlich? Nun, im Grunde ist das Konzept nicht so schwierig zu begreifen: Es ist ein Dungeon-Crawler von oben, in dem man sich nur bewegen kann, wenn man das wie in einem Musikspiel zum Beat der Musik macht. Zum Steuern braucht man nur vier Tasten, eine für jede Richtung, in die man sich Feld um Feld fortbewegt. Unten gibt es eine Anzeige, die den Takt abzählt wie der Highway in Guitar Hero und alles, was ihr tun müsst, ist, mit dem Kopf zu wippen und euren Weg durch ebenfalls schwer zum Takt groovende Feinde und Umgebungsgefahren so abzupassen, dass ihr sie rhythmisch trefft beziehungsweise ihnen ausweicht. Wer keine Beats auslässt, türmt Kombos in irrsinnige Höhen.


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Die Level werden prozedural gebaut, weil das Erlebnis insgesamt auf wiederholtes Spielen ausgelegt ist und zwischen den Runden rüstet ihr euch mit der Beute aus dem letzten Run auf. So nehmt ihr auch nach einem Misserfolg noch etwas Progression mit und geht mit mehr Macht in den nächsten Anlauf. Überhaupt könnte vielen Rogue-Verächtern Cadence vielleicht ein wenig besser munden, denn hier geht es auch und vor allem um die exzellente Musik, denn - das weiß ich von Crypt... - das Spiel so richtig im Takt zu spielen und dabei hohe Kombos hinzulegen, das erzeugt einen einmaligen Flow, der einen auch dann nicht loslässt, wenn man längst aufgehört hat. Dann nickt man nämlich immer noch zu den ohrwurmigen Beats, die sich im Gehörgang festgekrallt haben.

Crypt of the Necrodancer ist fantastisch. Ich sehe keinen Grund, dass Cadence nicht ebenso genial wird ...

Dazu kommen Items, die man erst aktivieren muss - bei Crypt zum Beispiel oben und unten gleichzeitig drücken, um die Waffe zu wechseln und sie mit dem nächsten Anschlag in die gewählte Richtung zu schleudern. Inwieweit man sich in Cadence auch mit dem Spaten durch Wände buddelt, werden wir sehen müssen, aber auch so räumt man mit Schlägen schon viele Hindernisse aus und findet etwa unter Büschen geheime Eingänge in den Untergrund.

Auch und vor allem reizt mich aber an Cadence of Hyrule, was einer der talentiertesten Videospiel-Musiker - Danny Baranowsky (unter anderem Super Meat Boy) - mit den klassischen Zelda-Tracks anstellen wird. Der Trailer gibt schon einen ordentlichen Vorgeschmack auf die stampfige "Verdancung" klassischer Themen, aber so richtig kicken wird es wohl erst, wenn man selber spielt, kaum stillsitzen kann und die Stücke aus guten Boxen oder Kopfhörern an die Gehörgänge drängen. Optisch sieht es ebenfalls ziemlich gut aus, auch wenn das hier niemand für ein Nintendo-Zelda halten dürfte.

... ja, ok. Es sei denn, sie verhauen die Musik.

So, nun wisst ihr, was euch Kleines, aber Feines in der hinteren Monatshälfte ins Haus steht. Büchsenweise guter Laune für Leute mit gutem Musikgeschmack. Und noch etwas ist Cadence of Hyrule: Nach Breath of the Wild ist es gleich die nächste Bestätigung, dass Nintendo noch immer wilde Wege sieht, die diese unentwegt in Bewegung befindliche und so unzähmbare Reihe gehen kann - und sei es nur in einem kleinen Spin-off. Gebt ihm eine Chance! Ihr werdet euch wundern, wie viel Zeit man in dieses sympathisch-verquere Spielprinzip stecken kann.


Entwickler/Publisher: Brace Yourself Games/Nintendo Erscheint für: Nintendo Switch - Geplante Veröffentlichung: 20. Juni - Angespielt auf Plattform: -

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Cadence of Hyrule

Nintendo Switch

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Über den Autor
Alexander Bohn-Elias Avatar

Alexander Bohn-Elias

Stellv. Chefredakteur

Alex schreibt seit über 20 Jahren über Spiele und war von Beginn an bei Eurogamer.de dabei. Er mag Highsmith-Romane, seinen Amiga 1200 und Tier-Dokus ohne Vögel.
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