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Logitech G502 Lightspeed Wireless Gaming Maus – Test: Beinahe der Optimalfall

Wenn da nur der Preis nicht wäre.

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Ausgereift, toll ausgestattet und performant: die G502 Lightspeed ist eigentlich eine wunschlos-glücklich Maus. Der Preis muss noch purzeln.

Nach der Neuauflage der MX518, die sehr zu gefallen wusste (Logitech MX518 - Test), betreibt Logitech munter weiter Markenpflege. Die G502 existiert in verschiedenen Versionen bereits seit Jahren und gefiel bislang durchweg, vielleicht nicht unbedingt als Hingucker. Dazu wirkte sie schon immer zu sehr "hinten Büro, vorne Party" - irgendwie zerrissen changierend zwischen geschwungenem, aber nüchternem Chic und Gaming-Monster. Aber hey das Ding liegt für gewöhnlich unter der Hand und da ist Schönheit naturgemäß eher fühl- als sichtbar.

Und wenn es danach geht, haben sich meine Griffel direkt in die G502 verguckt. Die etwas über 13cm lange Maus liegt fantastisch anschmiegsam unter meinem mittelgroßen Handballen, keine der vielen Tasten laufe ich Gefahr, aus Versehen zu betätigen. Vom Handgefühl her überzeugt sie mit bequemer Daumenauflage links (sorry, Linkshänder!) und weich gummierten Seiten, die dank "doppelt gespritzten" Materials sehr langlebig sein sollen.

Der Lieferumfang geht in Ordnung.

Fühlt sich auf jeden Fall gut an, auch wenn ich nie verstehen werde, wieso man poliertes Plastik in Klavierlack-Optik für Akzente und Zusatztasten nutzt. Das sieht haargenau so lange gut aus, bis man sie einmal angefasst hat. Zudem ziehen diese glatten Oberflächen nicht nur Fingerfett an, sondern auch Kratzer. Ich sehe die ersten bereits und habe keine Ahnung, wo sie herkommen. Klar, ist nicht schlimm, weil Nutzgegenstand. Aber dem könnten die Hardwarehersteller - nicht nur Logitech - langsam mal Rechnung tragen.

Von den Bedienelementen her gefällt sie mir dagegen fast optimal: Das Rad hat ordentlichen Widerstand und lässt sich sogar auf Knopfdruck stufenlos rollen - wodurch lange Webseiten und Dokumente dank Kugellager irrsinnig leichtläufig und schnell an einem vorbeiflitzen. Links und rechts darf man das Mausrad ohnehin für zusätzliche Klicks wippen (habe ich tatsächlich etwas vermisst, seit ich meine Razer Naga Epic Chroma ausgemustert habe). Auch die Tasten sind allesamt mit satt klickenden Omrom-Schaltern ausgeschaltet.

Lediglich der dpi-Schalter, der in den Werkseinstellungen die Sensibilität für die Dauer des Drucks auf 400 Punkte pro Zoll runterfährt, fühlt sich an, als würde man sie nicht so gut erreichen. Der Scherz ist: Tut man schon, relativ problemlos sogar. Logitech verfolgte nur den Ansatz, die Taste etwas zurückhaltender zu platzieren, wo sie bei der Basilisk von Razer (Test) quasi unter den Daumen drängt.

Die glatten Flächen sind Kratzermagneten, ansonsten fühlt sich die G502 aber so wertig an, wie man es von ihr gewohnt ist. Ob man bei dem (höheren) Preis mehr erwartet, muss man selbst wissen.

Razers Lösung gefällt mir besser, auch haptisch, weil es sich um eine metallene Lippe handelt. Aber wie die G502 es hält, ist es nicht weniger funktional. Wo wir gerade bei Razer wären: Die Software der Basilisk ist seit dem Launch nur wenig besser geworden, will ständig im Hintergrund laufen und Updates ziehen und anmelden soll man sich auch. Die G502 läuft trotz des Funktionsumfangs "out of the Box" bestens. Einfach den kleinen USB-Empfänger anstecken und noch bevor man Windows "dubdidu" sagen hört, flitzt der Mauszeiger schon über den Screen. Der Logitech G Hub, den man für weitergehende Konfiguration runterladen kann, ist überdies unfassbar selbsterklärend und flexibel.

Ich habe direkt die links in die linke Maustaste integrierten Sensibilitäts-Schalter freigemacht und mit nützlicheren Dingen umbelegt. Mehr als 800dpi brauche ich eh nie, auch wenn es bis auf 16.000 raufgeht, wenn man ein Mensch-Kolibri-Hybrid ist. Ich lege darauf zum Beispiel lieber eine Taste für Screenshots und eine, mit der ich in Hunt gewöhnlicherweise direkt auf meine Wurfmesser wechsle. Makros programmiert man ebenfalls sehr flink, speichert dann alles intern auf der Maus selbst und schaltet dann die Software nicht wieder an, bis man mal wieder was ändern will.

Die Fächer unten. Für Gewichte, das Induktionsmodul, sollte man Powerplay nutzen und als Aufbewahrungsplatz für den Sender. Dank Magneten leicht zu öffnen, ohne, dass was rausfallen könnte.

Ach so: RGB-Beleuchtung, die man mit anderen Geräten synchronisieren kann, gibt es auch, kostet aber natürlich Akku-Leistung - und das nicht zu knapp: mehr als amtliche 60 Stunden Laufzeit soll ein Akku ohne Licht bringen. Mit sind es 48 - nach Herstellerangaben. Also: ausstellen! Ihr seht es eh nicht. Nett ist allerdings, dass man sich durch nur einen Klick auf die Batterietaste direkt den Saftstand anzeigen lassen kann. Und wem doch mal die Ladung ausgeht, der nutzt einfach das mitgelieferte Textilkabel zum Laden und gleichzeitigen Weiterspielen. Optimal. Besitzer eines Powerplay-Mauspads laden übrigens kabellos per Induktion, wenn sie denn möchten.


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Ab Werk wirkt die Maus angenehm leicht. Wer es etwas schwerer mag, kann in zwei Fächern im Boden, die angenehm mit Magneten verschlossen sind, zwei 4 Gramm und vier 2 Gramm Gewichte so einsetzen, wie er die Verlagerung der Masse gerne hätte. Man glaubt kaum, was für einen Unterschied 16 Gramm machen können. Mir gefiel sie trotzdem so, wie sie war, und ich nutzte das untere Fach meist als Versteck für den Empfänger, wenn ich die Maus aus dem Büro mit in die Wohnung nahm, um vom Desktop auf den Laptop zu wechseln. Gut mitgedacht. Ebenfalls nett ist die USB-Buchse, die Logitech für den Fall mitliefert, dass man den Empfänger an einen Steckplatz hängen will, der nicht ganz so einfach zu erreichen ist. Einfach Kabelverlängerung dran und schon seid ihr flexibler.

Die Beleuchtung lässt sich individuell anpassen.

In Sachen Spieleperformance kennt man den neuen Hero-Sensor ja schon von der MX518-Neuauflage und auch hier flutscht er mit 1.000Hz Polling bei maximal 16.000dpi über die Matte. Keine Klagen hier. Extrem präzise, ohne auch nur einmal Verbindungsaussetzer zu verzeichnen. Allerdings fiel mir auf, dass die Kunststofffüße - zumindest die Option auf Keramik hätte es für 149 Euro schon sein dürfen - auf meiner Steelseries-DeX-Polymer-Mausmatte alles andere als lautlos läuft. Auf Stoff sind die Laufeigenschaften aber sehr gut und ruhig.


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Ich habe fast vergessen, wie befreiend es ist, sich keine Gedanken darum machen zu müssen, ob vor der Mausmatte Gegenstände liegen, an denen das Kabel festhängen oder reiben könnte. Gerade in den letzten Jahren, in denen ich meine Maus-Sensibilität immer weiter zurückfuhr, meine Matten größer und meine Handbewegungen über den Tisch ausladender wurden, störten mich Kabel immer wieder, wenngleich ich auf die damit verbundene Zuverlässigkeit nicht verzichten mochte. Nach gut 30 Spielstunden mit der G502 Lightspeed ist das für mich kein Thema mehr.

Die gummierten Seitenflächen sorgen für guten Halt und machen nicht den Eindruck, als wäre Abrieb zu befürchten.

Ich mag im Grunde so gut wie alles an dieser Maus. Sie wirkt extrem ausgereift und einfach "fertig". Einziger echter Knackpunkt ist, was Logitech dafür haben will: Mit 150 Euro mal eben das Doppelte vom aktuellen Straßenpreis der kabelgebundenen Variante G502 Hero. Klar, der kommt durch die Kombination aus kostspieliger Induktionstechnologie (für die die Innereien dieses Nagers doch ordentlich umgekrempelt werden mussten) und turniertauglicher neuer Drahtloszauberei zustande. Ob ihr das einseht und das mittragen wollt, müsst ihr selbst entscheiden.

Der gebotenen Qualität tut das keinen Abbruch. Trotzdem sage ich klar: Die Empfehlung war auf der Kippe. Den Ausschlag zum Guten gab am Ende, dass ich tatsächlich nicht mehr zu meiner alten Maus zurück möchte - und dass diese Dinger selten so teuer verkauft werden, wie sie in den Laden kommen. Die Hero war auch ganz schnell mal eben 20 Prozent günstiger. Erfahrungsgemäß ist das auch für die Lightspeed zu erwarten, die euch dann in Sachen Leistung, Verlässlichkeit und Funktionsumfang vollends von sich überzeugen wird.


Entwickler/Publisher: Logitech - Erscheint für: Windows, macOS - Preis: ca. 150 Euro - Erscheint am: erhältlich

In unserer Test-Philosophie findest du mehr darüber, wie wir testen.

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Über den Autor
Alexander Bohn-Elias Avatar

Alexander Bohn-Elias

Stellv. Chefredakteur

Alex schreibt seit über 20 Jahren über Spiele und war von Beginn an bei Eurogamer.de dabei. Er mag Highsmith-Romane, seinen Amiga 1200 und Tier-Dokus ohne Vögel.

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