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Spieler werfen Call of Duty: Modern Warfare Geschichtsverfälschung vor

"Die Kampagne ist eine fiktive Geschichte."

Es wird ein weiteres Mal über Call of Duty: Modern Warfare diskutiert.

Der neueste Vorwurf ist, dass Spieler dem Shooter von Infinity Ward Geschichtsverfälschung ankreiden, indem die Schuld für kontroverse Attacken der US-Streitkräfte in der Realität im Spiel auf die Russen geschoben wird.

Auch hier gilt wieder: Vorsicht vor etwaigen Spoilern.

Call of Duty: Modern Warfare steht erneut in der Kritik.

In einer Mission der Kampagne spielt ihr den CIA-Agenten Alex und befindet euch mit ihm in einem Tal voller ausgebrannter Fahrzeuge. Das Tal und der Level werden als "The Highway of Death" betitelt. Dem Spiel zufolge erhielt der Highway diesen Namen, nachdem die Russen ihn während ihrer Invasion bombardierten und Flüchtende töteten.

Kritiker merken an, dass es auch einen echten Highway of Death gibt, hier fand allerdings eine Bombardierung durch eine von den USA angeführte Koalition statt.

Als sich die irakischen Truppen am Ende des ersten Golfkrieges im Februar 1991 aus Kuwait zurückzogen, führte die Koalition einen Angriff auf die irakischen Truppen aus, die über den Highway 80 flüchteten. Spitze und Ende des Konvois wurden zerstört, dann der Konvoi selbst. Die genaue Zahl der Toten ist unklar, es wird von 500 bis 600 Menschen ausgegangen.

US-Medien entschieden sich damals dagegen, Bilder davon zu veröffentlichen und es gab Zweifel an der Rechtmäßigkeit dieses Angriffs, da sich auch zivile Flüchtlinge im Konvoi befunden hätten. Ebenso fand der Angriff statt, nachdem eine Waffenruhe vereinbart wurde.

Kritisiert wird die Tatsache, dass hier diese Russen als die Bösen für diesen Angriff dargestellt werden, während die USA die Guten sind. Effektiv würde man so ein "Kriegsverbrechen" verschleiern. Einzelne Spieler bezeichnen den Shooter als Propaganda: "Wenn du ein Spiel machst, das auf echten Ereignissen basiert, dann müssen diese korrekt dargestellt werden", sagt ein Reddit-Nutzer.

Für andere ist dies kein Problem, da das Spiel mit einem Land namens Urzikstan ein fiktives Setting präsentiere. Und natürlich könnten die Leute Spiele von der Realität unterscheiden, argumentieren andere.

Es ist nicht die einzige Anspielung auf reale Ereignisse, wie ein anderer Reddit-Nutzer zusammenfasst. In einer Mission gibt es einen Angriff auf eine US-Botschaft, was an den Bengasi-Anschlag im Jahr 2012 erinnert, während der Versuch einer Festnahme des Anführers der Terrorgruppe At-Qatala an den Sturm auf Osama Bin Ladens Versteck im Jahr 2011 erinnert.

Der Unterschied: Beim Highway of Death behielt man den Namen des echten Vorfalls bei und hat die Situation drastisch verändert, hier zugunsten der US-Streitkräfte.

Activision verwies gegenüber Eurogamer auf ein Zitat aus einem jüngst veröffentlichten Blogeintrag: "In der Kampagne seid ihr als Spieler Teil einer mitreißenden Erzählung, die teilweise euren Verstand, eure Fähigkeiten und euer Urteilsvermögen fordert, um einige der Probleme und Herausforderungen der modernen Kriegsführung zu bewältigen. Es handelt sich dabei um eine fiktive Geschichte, die keine Ereignisse der realen Welt darstellt."

Zuletzt hatte sich Sony entschieden, Call of Duty: Modern Warfare in Russland nicht für die PS4 anzubieten, ebenso hat das Spiel eine spezielle Botschaft für euch, wenn ihr besonders böse Dinge tut.

Mehr zur Kampagne lest ihr im ersten Teil des Tests zu Call of Duty: Modern Warfare.

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Benjamin Jakobs

Leitender Redakteur News

Benjamin Jakobs ist Leitender Redakteur, seit 2006 bei Eurogamer.de und schreibt News, Reviews, Meinungen, Artikel und Tipps.
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