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PlayStation Now: Was ist es, was braucht man, was kostet es und ist es das richtige für mich?

Alle Antworten zu dem ersten echten "Netflix des Gamings"

PlayStation Now ist alles, was ihr braucht. Okay. Das und eine PlayStation 4. Oder einen PC, der ein paar Mindestanforderungen erfüllen sollte, aber nicht viele. Dazu später mehr. Und "alles" umfasst natürlich nur eure Ansprüche an allerfeinstes Gaming, nicht direkt andere Bereiche des Lebens in all seinen Facetten. Was ihr nicht vernachlässigen solltet. Was manchmal schwer fällt, wenn man PlayStation Now zur Verfügung hat. Also, worum geht es hier?

Was ist PlayStation Now? Das Beste beider Welten.

Simpel gesprochen, es ist das "Netflix des Gamings", das alle haben wollen. Ihr habt einen großen Pool an Spielen, die ihr, eine solide Internetleitung vorausgesetzt, streamen könnt, so wie man das bei Filmen kennt. Oder ihr ladet die Titel runter, was auch möglich ist. Damit ist PlayStation Now das Beste beider Welten. Ihr habt den Stream, aber wenn die Leitung mal nicht so toll ist, müsst ihr nicht auf die Games verzichten, sondern nur ein klein wenig Geduld beim Download haben.

Das Streaming hat dabei natürlich ein paar echte Vorteile. Nehmt an, ihr möchtet ein bestimmtes Spiel am Abend starten. Ihr habt es noch nicht geladen und es ist kein Indie, der mal eben in einer Minute auf die Festplatte wandert. Das braucht natürlich Platz auf der Festplatte, den ihr vielleicht erst schaffen müsst. Und dann wartet ihr, denn ein großer Triple-A-Titel belegt Dutzende Gigabyte. Selbst eine schnelle 100 Mbit-Leitung ist damit eine ganze Weile beschäftigt. Und ist das Spiel erstmal installiert, braucht es immer mal wieder ein Update, das ebenfalls heruntergeladen werden will. Das sind die vielen kleinen Hürden zwischen euch und eurem Spielegenuss, mit denen wir uns mittlerweile zähneknirschend angefreundet haben.

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Und die räumt PlayStation Now per Streaming nun aus dem Weg. Schluss mit Download-, Update- und Wartezeiten. Einfach starten, ein Spiel wählen. Und spielen.

Der "Trick" dabei ist, dass das Spiel nicht auf eurer PlayStation läuft. Ein Server von Sony führt das Spiel aus und in Echtzeit wird das Bild auf euren TV gebracht, so wie die Eingaben von euch in Echtzeit an den Server und das Spiel zurückgehen. Euer Gerät zeigt nur das Bild. All die harte Arbeit passiert woanders, ihr tut nur, was ihr möchtet: spielen.

Dabei gibt es in der Handhabung keine Unterschiede zur Ausführung am eigenen Gerät. Ihr speichert ganz normal im Spiel, eure Spielstände liegen sicher in der Cloud. Updates betreffen euch nicht mehr, weil sie immer automatisch im Hintergrund eingespielt werden, sodass ihr immer die aktuellste Version eines Spiels vor euch habt - des Hauptspiels zumindest, kostenpflichtige Zusatzinhalte können, aber müssen nicht inklusive sein, das hängt vom jeweiligen Titel ab. Kurz gesagt: Wenn alles so läuft, wie es soll, dann werdet ihr keinen Unterschied beim Spielen bemerken. Oder vielleicht doch, denn PlayStation Now kann euch auch auf leistungsschwachen Computern wie einfachen Business-Laptops oder PCs bessere Leistung bieten, da der eigene Prozessor und die eigene GPU nicht mehr so wichtig sind. Ihr habt dann zwar nicht alle Details, die euch God of War installiert auf einer PlayStation Pro bieten kann, aber es sieht immer noch sehr gut aus und läuft sogar auf einem kleinen Budget-Business-Laptop. PlayStation Now macht es möglich.

Oder ihr ladet ein Spiel herunter, habt alle Features, die es immer hat, speichert in die Cloud, wie ihr es gewohnt seid, macht dann später auf einem Laptop ein wenig weiter, speichert wieder und spielt dann schließlich auf der Konsole eines Freundes mit eurem Account genau an diesem Punkt weiter. Non-Stop-Gaming.

Was braucht ihr für PlayStation Now?

Vor der Technik kommt hier die Leitung. Eine Menge Daten müssen zu euch geschickt werden und ein paar müssen auch zurückfließen, das Bild in die eine Richtung, die Eingaben in die andere und alles in Echtzeit. Sony selbst gibt an, dass 5Mbit ausreichen, um PlayStation Now zu starten. Das ist sicher richtig, aber ungefähr so, als würde euer PC gerade mal so die Mindestanforderungen eines Spiels erfüllen. Ja, ihr könnt es starten, aber der Spaß bewegt sich noch in unsicheren Bahnen. 16Mbit Download und 1 Mbit Upload sind das, was ihr braucht, um seriöse Stabilität zu haben, 25Mbit mit einem entsprechenden Upload und ihr seid auf der sicheren Seite. Mehr ist natürlich immer besser, vor allem, wenn ihr diese Leitung mit anderen Bewohnern eines Haushalts teilen müsst.

Hier könnt ihr eure Leitung testen (Computerbild.de)

Ein Beispiel für eine Leitung, die sicher reicht.

Bei der Hardware ist PlayStation Now sehr genügsam. Eine PlayStation 4, egal ob Slim oder Pro, eignet sich natürlich ideal, um sie unter den TV zu stellen und direkt loszulegen. App aus dem Store suchen, starten, einmal anmelden und schon habt ihr Non-Stop-Gaming-Zugriff.

Reicht.

Aber es ist nicht mal das nötig. Ein simpler PC reicht aus. Und zwar wirklich SIMPEL! Der PC muss Windows laufen haben und zwar 7 und aufwärts. Nicht, dass ihr 7 noch laufen lassen solltet, am 14.1.2020 endet der Support endgültig. Aber PlayStation Now läuft darauf. 2GB RAM sollte er haben, etwa 300 MB freien Festplattenplatz und einen Intel i3 oder AMD A10 Prozessor. Ein USB-Anschluss sollte auch vorhanden sein, denn der Controller muss auch einen Platz finden. Das war es dann schon.

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Selbst billigste Notebooks erfüllen diese Anforderungen, Geräte, die sonst nicht mal in der Lage wären, einfache Indie-Spiele mit primitiven 3D-Anforderungen auszuführen. In Spielen ausgedrückt, heißt dass, dieses Notebook wäre niemals in der Lage, Diablo 3 auch nur mit Minimalanforderungen sinnvoll laufen zu lassen. Über PlayStation Now bekommt ihr die volle Diablo-3-Erfahrung. Zwar nur in 720p, aber das ist mit hoher Wahrscheinlichkeit immer noch sehr viel besser, als es ein kleiner Onboard-Grafikchip jemals bieten könnte, der zwar vielleicht die 720p auch stemmen kann, aber dann aus eigener Erfahrung selten so flüssig.

Reicht auch (und kostet auf eBay 150 Euro ...)

Die Technikanforderungen sind also sehr übersichtlich und nichts, was ein durchschnittlicher Gamer-Haushalt nicht bieten würde. In andere Worte gefasst: Wenn ihr Fortnite laufen lassen könnt, stehen die Chancen bestens, dass PlayStation Now ohne jedes Problem euch in endlose Gaming-Welten entführt.

Always on muss für PS Now sein? Nicht unbedingt.

Wer nicht gern ständig online ist oder gar nicht die Möglichkeit dazu hat, stellt sich auf den ersten Blick zu Recht die Frage, was er denn bitte mit PlayStation Now soll. Nun, das Streaming setzt natürlich eine dauerhafte Internet-Verbindung voraus. Aber dadurch, dass es auch eine Download-Option gibt, und zwar für alle PS4- und PS2-Spiele im PlayStation-Now-Katalog, kann man bei Gelegenheit das eine oder andere davon auch lokal und offline spielen - natürlich nur, sofern ein bestimmtes Spiel selbst keine dauerhafte Online-Verbindung erfordert. Nur alle paar Tage einmal müsst ihr euch kurz anmelden, damit der Account neu online bestätigt werden kann. Dabei gehen nur wenige Kilobyte hin und her, die man im Notfall auch über den Hotspot eines Handys abwickeln kann.

Was kostet PlayStation Now?

Erst einmal nichts. Zumindest für eine Woche. Sony bietet euch eine Woche PlayStation Now gratis zum Testen an, klickt einfach hier: PlayStation Now eine Woche kostenlos.

Dann wurde die Hardware eben schon angesprochen, da sollte natürlich das Minimum in Form eines einfachen PCs oder einer PlayStation 4 vorhanden sein. Ist das nicht der Fall, wäre wohl eine PlayStation 4 Slim für um die 250 Euro der günstigste Einstiegspreis (wobei es zu Weihnachten immer eine Reihe von Angeboten gibt, wenn ihr die Augen ein wenig offenhaltet). Die Leitung kostet, was sie euch im Monat kostet. Je nach Anbieter geht das auf bis zu 20 Euro im Monat für Internet runter. Aber ein Gerät und Internet habt ihr wohl, also, was will Sony von euch haben? Erst einmal sei gesagt, dass ihr kein PlayStation Plus braucht, zumindest innerhalb der PlayStation Now-Spiele. Für die Online-Features eurer normalen Download- oder Disc-Games braucht ihr das nach wie vor, aber PlayStation Now-Titel haben alle Features in dem eigenen Abo enthalten, ohne, dass ihr einen weiteren Service bezahlen müsstet.

Das PlayStation Now-Abo kostet euch 9,99 Euro im Monat, es gibt einen Rabatt, wenn ihr 3 Monate - 24,99 Euro - oder 12 Monate - 59,99 Euro - abschließt. Das wäre dann immerhin die Hälfte des Preises, wenn ihr euch für ein ganzes Jahr eine riesige Auswahl an Spielen gönnen möchtet. Das Abo ist monatlich kündbar, natürlich nur, wenn ihr ein fortlaufendes Abo besitzt. Nutzt ihr zum Beispiel einen 3-Monats-Code, läuft das Abo nach den drei Monaten automatisch aus.

Die Kosten sind identisch, egal ob ihr am PC oder an der PlayStation spielt.

Was bekomme ich für mein Geld: Die Spiele von PlayStation Now

Das ist wohl die entscheidende Frage: Lohnt sich das Ganze eigentlich? Derzeit bietet PlayStation Now mit über 650 Titeln die größte Streaming-Sammlung, in einem simplen Abo-Modell. Darunter finden sich aktuelle exklusive Triple-A-Monster wie God of War, Uncharted 4 oder Bloodborne, aber auch viele große Spiele von anderen Publishern. GTA V ist dabei, so wie auch Metal Gear Solid 5 oder Middle Earth: Shadow of War. Liebenswerte Indies dürfen natürlich nicht fehlen und hier ist Hollow Knight sicher eine Empfehlung wert, so wie auch A Boy and his Blob - sehr unterschätzt - oder Terraria. Ihr habt Doom und Fallout 4 für die dunklen Stunden und Rocket League und LEGO Batman für die Familienzeiten.

Alle PlayStation Now-Spiele in der Übersicht

All das und vieles, vieles, VIELES mehr ist nur einen Knopfdruck entfernt. Einfach mal reinzugucken, ist genauso möglich, wie sich tief darin einzugraben, jeden Abend zwei neue Spiele anzugucken oder eine komplette Woche tief in Kratos Fußstapfen zu treten - es liegt ganz bei euch.

Auch ein wenig die letzte Ära der PlayStation nachzuholen, bietet sich an. Sicher, das klingt jetzt nicht ganz so sexy wie God of War in seiner neuesten Fassung, aber Batman: Arkham City, Castlevania: Lords of Shadow, die Killzone-Trilogie oder Metal Gear Solid 4 nachzuholen, das lohnt sich auf jeden Fall. Alle diese Spiele sehen noch gut aus, sind spielerisch eine Bereicherung für euer Leben und jetzt nur einen Klick und ein paar kurze Ladesekunden entfernt. PlayStation Now macht es möglich.

F1 2019 ist auch mit dabei.

Ihr müsst euch auch keine Sorgen machen, dass ihr, wenn ihr mal einen Monat das Abo nicht laufen habt, später wieder von vorn anfangen müsst. Die Spielstände sind in der Cloud an den Account gebunden, sodass ihr, sobald ihr wieder PlayStation Now abonniert habt, direkt weitermachen könnt.

Was sind die Nachteile von PlayStation Now?

Es kostet nicht viel, es läuft auf praktisch allem, es gibt eine riesige Anzahl an fantastischen Spielen. Wo ist der Haken? Berechtigte Frage, aber so viel ist da gar nicht.

Es gibt - wenn eure Leitung gut ist - nur einen so kleinen Lag, dass selbst Millisekunden-Spiele wie Street Fighter problemlos spielbar sind. Turnier-Spieler würden vielleicht die Nase rümpfen, aber auch nur dann zu Recht, wenn ihre Hardware unglaublich optimiert ist. Jeder normale Fernseher hat einen höheren Bild-Lag als der, den ihr hier bekommt, in dem Falle ändert der PS Now-Lag nicht viel. Also ja, wenn ihr mit einem hochoptimierten Monitor auf der Couch Street-Fighter auf WM-Level spielt, dann merkt ihr vielleicht etwas. Aber für jeden anderen dürfte die Spielerfahrung zwischen Now und der regulären Installation mindestens identisch sein.

Nur die härtesten Turnierspieler dürften hier den Unterschied bemerken.

Zudem habt ihr theoretisch nicht ewigen Zugang zu allen Spielen. So wie Titel bei den üblichen Film-Streaming-Diensten auch kommen und gehen, wird dies auch bei PlayStation Now bei einigen Spielen der Fall sein und zwar in dreimonatiger Rotation. Die aktuellen Highlight-Titel wie God of War, inFamous: Second Son und GTA V sind bis zum 2. Januar 2020 garantiert, Mittelerde: Schatten des Krieges und Persona 5 bis zum 4. Februar. Danach werden sie durch andere ersetzt, aber es ist immer möglich und sicher nicht unwahrscheinlich, dass Sonys eigene First-Party-Titel wie God of War später auch wieder dazukommen werden. Es ist natürlich Sonys erklärtes Ziel, immer einen großen Katalog an Highlights zu bieten, sei es, um neue Kunden anzulocken oder alte bei Laune zu halten. Insoweit muss man sich wohl keine zu großen Sorgen um das machen, was nach dem 2. Januar passiert. Im Gegenteil: Man darf gespannt sein, was der nächste Schwung an Highlights zu bieten hat.

Ist PlayStation Now das Richtige für mich?

Eine Frage, die natürlich jeder selbst beantworten muss, vor allem, weil ihr alle harten Fakten jetzt vor euch habt. Eigentlich kann man bei 10 Euro im Monat - sogar nur 5, wenn man ein Jahresabo nimmt - mit den winzigen Hardwareanforderungen schon sagen, dass es sich für jeden lohnt, der Videospiele mag. Umso mehr, je lieber ihr neue Titel ausprobiert, denn für solche Neugier gibt es kaum etwas Besseres als PlayStation Now.

Die einzige Gruppe, für die es nicht so lohnen dürfte, zumindest als langfristiges Abo, sind die "Ein-Game-reicht"-Spieler. FIFA-Spieler, die das ganze Jahr auf dem Rasen stehen. Call-of-Duty-Experten, die jede freie Minute die Waffe im Anschlag halten. Zum einen sind solche Spiele in der Regel nicht Teil des PlayStation Now-Angebots - wenn ihr einen bestimmten Titel spielen wollt, dann schaut vorher in die Liste der PlayStation Now-Titel -, zum anderen reicht das eine Game, das jedes Jahr gekauft wird, ihnen anscheinend. Aber falls doch mal Neugierde aufkommt, spricht auch hier nichts gegen einen Blick über den Tellerrand, denn ein Ein-Monats-Abo kann man sich für 9,99 Euro ja ruhig mal zum Ausprobieren gönnen. Oder aber für 7 Tage gratis zum Ausprobieren spielen.

Besser als Fußball? Testest es auf PlayStation Now!

Aber sonst ist PlayStation Now für jeden eine Offenbarung, sei es für den Core-Gamer, der wichtige Lücken in seiner Gaming-Historie ohne Stress schließen oder zumindest mal einen Blick darauf werfen will. Der Casual-Abend-Gamer, der sich gerne ein wenig durch das Medium treiben lässt und noch nicht ganz weiß, was er mag. Eigentlich jeder, der im Monat auch nur ein Minimum an Budget für ein Maximum an Spielen ausgeben möchte, ist hier absolut richtig.

Jeder, der Spiele liebt, wird auch PlayStation Now lieben.

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