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SCUF Impact PS4 Controller - Test: Anpassungsfähigkeit ist nichts, wenn die Grundlagen nichts taugen

Hinterlässt keinen bleibenden Eindruck...

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Gut ausgestattet und sehr anpassungsfähig, für 150 Euro aber von indiskutabler Qualität: D-Pad und Front-Buttons sind unter aller Kanone.

Scuf ist Vielspielern schon länger ein Begriff, spätestens seit das Unternehmen eine Partnerschaft mit Microsoft einging und dem Xbox-Hersteller eine Menge seiner Patente für den neuen Xbox Elite Controller lieh. Ich war deshalb sehr neugierig auf den Impact, ein Premium-Controller für die PS4 auf Basis des klassischen DualShock-4-Designs, der deshalb über alle Features des Standard-Joypads der Sony-Konsole verfügt.

Das Coole an Scuf-Controllern: Ihr klickt sie euch einfach auf der offiziellen Seite selbst zusammen. Ihr wählt den Look, Farbe und Beschaffenheit von Front und Rückseite separat, bestimmt, was für Sticks es sein sollen (Länge und Form sind variierbar) und wie das D-Pad und die Buttons aussehen sollen und wenn ihr ihn zu Hause habt, geht die Individualisierung noch weiter.

Der Scuf Impact im Direktvergleich mit dem Dual Shock 4. Das Design hab' ich nicht ausgesucht!

Ihr tauscht die normalen Trigger gegen längere für feinfühligeres Gasgeben und Bremsen zum Beispiel, stellt mit dem mitgelieferten Werkzeug sogar den Widerstand der analogen hinteren Zeigefingertasten ein und blockiert mit mechanischen Triggerstops den Hubweg etwa auf der Hälfte, sofern ihr einfach nur Shootern wollt oder allgemein einen kürzeren Auslöseweg bevorzugt.

An der Rückseite prangen vier lange Paddles, die ich persönlich für konkurrenzlos gut erreichbar halte und die man problemlos abnehmen kann, wenn man sie nicht braucht. Für meinen Geschmack ist der benötigte Auslösedruck - offensichtlich mechanisch - vielleicht etwas zu feste geraten, aber das ist nicht weiter schlimm. Toll ist auch, dass man mit einem mitgelieferten Magneten die rückwärtigen Tasten on-the-fly umbelegen kann. Überhaupt mag ich an diesem Controller sehr, dass er ohne Software problemlos am PC funktioniert, was heutzutage nicht mehr allzu häufig vorkommt.

Sucht euch den passenden Stick aus - immerhin etwas, das der Scuf gut kann

Insofern: Alles super eigentlich, oder? Nun, leider nein, denn beim Spielen fangen die Probleme an. Der Controller - den man per ordentlichem Akku oder proprietärem USB-Kabel an das Spielgerät anschließt, fühlt sich von den Materialien her eigentlich ordentlich an, die Sticks gefallen mir ausgezeichnet. Aber in meinem Fall schlossen zum Beispiel die obere weich mattierte Gehäuseschale und die untere, gummiert-griffige nicht bündig miteinander ab. Die "Naht" war in meinen Handinnenflächen und entlang meiner Zeigefinger immer zu spüren, was vermutlich einfach den unterschiedlichen Materialien geschuldet ist, sich aber nicht wirklich gut anfühlte. Da mag nicht jeder so empfindlich reagieren, aber es ist auch nicht der Grund, warum der Impact für mich ein indiskutables Paket darstellt.


Weitere PS4-Premium-Controller im Test:


Der liegt schlicht in erster Linie darin, dass die "Face Buttons" - also Kreuz, Quadrat, etc. - und das Steuerkreuz auf fürchterlich labbrigen (D-Pad) und trotz kurzer Wege unpräzisen (Face Buttons, vor allem die Kreuz-Taste) und schwammigen Rubberdomes wohnen. Sicher, nicht jeder Premium-Controller setzt zwangsweise auf klickende Mikroschalter, weil viele das Original-Gefühl der Vorlage beibehalten wollen. Aber selbst der normale DualShock 4 fühlt sich so viel besser an. Ich habe mit dem Impact teilweise Dialoge aus Zufall weggegklickt, weil die wie in Watte gepackten Druckpunkte so unauffällig und unbefriedigend waren, oder war mir manches Mal nicht sicher, ob ich den Knopf jetzt gedrückt hatte oder nicht. Zudem fühlen sich alle Buttons leicht unterschiedlich an. Das ist einfach kein gutes Feedback und das gilt auch für das Steuerkreuz.

Aber es geht auch schöner: Im Grunde ist für jeden Geschmack etwas dabei - so lange euch gute Druckpunkte für Steuerkreuz und Buttons egal sind.

Zudem blieb der eine Idee zu klein geratene Home-Button hier und da kurz im Gehäuse stecken, schnellte zwar nach einem kurzen Augenblick von selbst wieder hoch - aber das sollte eigentlich nicht möglich sein.

Gut, das "Finger Weg" mag vielleicht ein wenig hart erscheinen. Der Impact verrichtet seinen Dienst, ich mag den Formfaktor, die Sticks und Paddles. Aber bei aller Funktionalität und Farbenfreude sollte zum dreifachen Preis des Original-Controllers mindestens die gleiche Qualität zentraler Steuerelemente drin sein. Ich habe aktuell Tests zu fünf Premium-Joypads für PS4 und PC in der Mache, alle in der Preisspanne von deutlich über 100 bis rauf auf 200 Euro und jeder einzelne auf seine Art besser als der DualShock 4, den ich sehr schätze. Der Scuf Impact ist der einzige, auf den ich nicht eine Sekunde lang Lust habe, ihn in die Hand zu nehmen. Ich denke, das sagt euch alles, was ihr wissen müsst.


Hersteller: Scuf - kompatibel mit: PC, PS4 - Preis: ab ca. 150 Euro - Erscheint am: erhältlich

In unserer Test-Philosophie findest du mehr darüber, wie wir testen.

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Über den Autor
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Alexander Bohn-Elias

Stellv. Chefredakteur

Alex schreibt seit über 20 Jahren über Spiele und war von Beginn an bei Eurogamer.de dabei. Er mag Highsmith-Romane, seinen Amiga 1200 und Tier-Dokus ohne Vögel.

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