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mission 64 - Buchrezension: Bilderreise in die C64-Zeit

Für Fans. NUR für Fans.

Summary: So schön die Bilderreise in die Vergangenheit des C64 ist, so sehr fehlt es dem Buch an ausführlicheren, erklärenden Texten für Nic

Um gleich damit einzusteigen: Ich hatte mir von mission 64 ein wenig mehr als das erhofft, was das Buch im Endeffekt bietet. Ja, es ist eine Zeitreise in die Zeit des Commodore 64 und bei denen, die diese Zeit aktiv miterlebt haben, ruft das mit Sicherheit Erinnerungen wach. Was zugleich das Problem des Buches ist. Wer erst später auf die Welt kam oder keinen C64 hatte, lernt hier wenig darüber.

Denn: mission 64 ist mehr eine Bilderreise in die Vergangenheit und erfreut euch weniger mit großen Texten - einige wenigen Ausnahmen wie Impossible Mission bekamen ein paar Zeilen mehr Text spendiert. Für jedes Spiel sind in den meisten Fällen zwei Seiten reserviert. Auf der einen seht ihr ein großes Logo und ein paar Angaben zu Veröffentlichungsjahr, Genre, Entwickler und Publisher, dazu eine kleine Beschreibung.

Die Betonung liegt dabei auf "klein". Nehmen wir als Beispiel The Sentinel. Dazu heißt es: "The Sentinel ist ein bis heute einzigartiges Meisterwerk in puncto Spielmechanik. Ein spannendes und unheimliches Erlebnis in 10000 Welten." Daran ist im Grunde als Kurzbeschreibung nichts verkehrt. Aber mich interessierte dann die Frage, welche Spielmechaniken es denn so einzigartig machen? Und in solchen Momenten lässt mich das Buch uninformiert zurück.

Häufig lest ihr auf den Seiten so wenig Text wie hier. (mission 64 - Buchrezension)

Ich bin ehrlich: Ich habe keine Lust, für jeden Titel Google oder Wikipedia anzusteuern, um mehr darüber zu erfahren, was es ist und was es ausmacht. Häufig dachte ich mir: Wäre das Logo ein wenig kleiner abgebildet, wäre noch Platz für ein paar Zeilen mehr erklärenden Text geblieben. Und so schön der jeweils auf Seite zwei abgebildete Screenshot ist - zum Teil erstreckt er sich bis auf die andere Seite -, auch hier hatte ich das Gefühl, dass der vorhandene Platz nicht die optimalste Ausnutzung erfährt.

Wie es in beiden Punkten besser geht, zeigt zum Beispiel das inoffizielle SNES-Pixelbuch. Der erklärende Text auf der Rückseite des Buches lässt mission 64 wie eine abenteuerliche Reise erschien, wie eine Geschichte, die erzählt werden möchte. Leider hatte ich am Ende nicht das Gefühl, das so erlebt zu haben, wie sich die Autoren das unter Umständen dachten. Gut möglich, dass C64-Veteranen, die vieles davon gespielt haben, das anders sehen.

Allein der Anblick oder die Erwähnung einzelner Titel ruft bei ihnen Erinnerungen und nostalgische Gefühle wach. Bei mir als nicht mit dem C64 vertrauten Leser bleibt das auf der Strecke. Manch einer würde sagen: "Ist dein Problem!" Zum Teil ja. Auf der anderen Seite klappte das im erwähnten SNES-Buch besser, bei dem ich ebenso die wenigsten Titel gespielt habe. Im Gegenteil: Es weckte ab und an mit seinen Texten die Lust in mir, einige der Spiele in meine Sammlung aufzunehmen und zu spielen. Und das fehlt mir hier.

Es geht aber auch anders, leider zu selten. (mission 64 - Buchrezension)

Insgesamt befasst sich mission 64 auf 240 Seiten im A4-Format (quer) mit 113 Spielen für den Commodore 64, die zwischen 1982 und 1989 erschienen. Die Qualität ist gut, wenngleich sich die Oberfläche mancher Seiten ein wenig rauer anfühlt als in vergleichbaren Büchern. Was der Grund dafür ist, vermag ich indes nicht zu sagen. Hinzu kommen einige Rechtschreibfehler, die sich durch das Buch ziehen, häufig in Form von Buchstabendrehern - einer davon schaffte es auf die Rückseite des Buches. Es ist nicht so, dass das Buch vor Fehlern strotzt, am Ende sind es aber so viele, dass es mir schon ein wenig negativ auffiel.

Am Ende bin ich von mission 64 insgesamt mehr enttäuscht als begeistert. Es ist kein Totalausfall und für C64-Fans hat es eher eine Existenzberechtigung als für alle anderen. Wer dazu gehört und beim Anblick von schönen Pixelbildern in Erinnerungen schwelgen möchte, für den ist das hier eine Überlegung wert. Alle anderen erfahren hier wenig über den Großteil der vorgestellten Spiele. Wer sich mehr über die C64-Ära informieren möchte, hält daher eher nach anderer Literatur Ausschau.


mission 64 ist zum Preis von 39,64 Euro bei Amazon oder direkt beim CSW Verlag erhältlich.

In unserer Test-Philosophie findest du mehr darüber, wie wir testen.

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Über den Autor
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Benjamin Jakobs

Leitender Redakteur News

Benjamin Jakobs ist Leitender Redakteur, seit 2006 bei Eurogamer.de und schreibt News, Reviews, Meinungen, Artikel und Tipps.
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