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Wie Pokémon Go das kanadische Militär verwirrte

Verdächtige Aktivitäten.

Ihr erinnert euch mit Sicherheit noch an den Start von Pokémon Go im Jahr 2016, als sich das Spiel schnell zum Massenphänomen entwickelte.

Spieler strömten auf der Suche nach Pokémon durch die Straßen, durch Parks und in viele andere Gegenden.

Aktivitäten, die damals beim kanadischen Militär für Verwirrung sorgten, wie aus jetzt veröffentlichten internen Dokumenten hervorgeht.

Der anfängliche Hype rund um Pokémon sorgte beim Militär für Verwirrung.

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"Bitte weist das Personal darauf hin, dass es sich bei Fort Frontenac anscheinend um ein Pokégym und einen Pokéstop handelt", schreibt Major Jeff Monaghan in einer E-Mail. "Ich will komplett ehrlich sein: Ich habe keine Ahnung, was das ist."

Mindestens drei Offiziere der Militärpolizei in verschiedenen Stützpunkten wurden angewiesen, mit Smartphones und Notizblöcken durch die Gegend zu laufen, um nach Pokémon, Pokéstops und Arenen zu suchen.

"Wir sollten vielleicht einen 12-Jährigen einstellen, der uns dabei hilft", schreibt David Levenick, Sicherheitsexperte eines Militärstützpunktes in Borden, Ontario, in einer anderen E-Mail.

In den Wochen nach der Veröffentlichung von Pokémon Go bemerkten Behörden einen Anstieg an "verdächtigen Aktivitäten". Auf einem Militärstützpunkt fand man eine Frau, deren Kinder auf einem Panzer vor dem CFB Borden Military Museum herumkletterten. Sie spielte Pokémon Go.

Auf dem Parkplatz eines Stützpunktes in Greenwood, Nova Scotia, untersuchte die Polizei ein "verdächtig agierendes" Fahrzeug, nur um herauszufinden, dass die darin befindlichen Personen Pokémon fangen. Auch ein anderer Mann wurde bei einem Militärstützpunkt aufgehalten, als er Pokémon Go spielte und den Beamten mitteilte, er wolle mehr Punkte als seine Kinder erzielen, berichtet CBC News.

Am Ende sahen sich die Streitkräfte dazu gezwungen, eine öffentliche Warnung auszusprechen. Spieler sollten sich auf der Suche nach Pokémon nicht auf vom Militär genutztes Gelände begeben.

Die Reaktionen auf die App fielen gemischt aus. In North Bay beschwerte man sich bei Niantic, da man der Ansicht war, ein Pokéstop auf dem Gelände des Stützpunktes würde den Verkehr erhöhen und negativen Einfluss auf die Erfüllung des Auftrags des Stützpunktes haben.

"Vielleicht besuchen dann ein paar Leute das Museum!", schrieb indes Major Alicia Saucier vom Militärstützpunkt in Petawawa, Ontario. Auch in Halifax bemühte man sich darum, Verbesserungsvorschläge zu machen, zum Beispiel Pokéstops an günstigere Orte zu verschieben und so das Besucheraufkommen des Museums zu steigern.

Vor allem kurz nach der Veröffentlichung des Spiels gab es damals viele Berichte über Unfälle und dergleichen im Zusammenhang mit Pokémon Go. Heute scheinen die Spieler vorsichtiger zu sein.

Quelle: CBC, New York Times


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Benjamin Jakobs

Leitender Redakteur News

Benjamin Jakobs ist Leitender Redakteur, seit 2006 bei Eurogamer.de und schreibt News, Reviews, Meinungen, Artikel und Tipps.

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