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The Outer Worlds: Die Schwierigkeiten einer Switch-Portierung des Sci-Fi-RPGs

"Ein einzigartiges Obsidian-RPG-Erlebnis."

Nachdem Obsidians Rollenspiel The Outer Worlds, dessen Inspirationsquellen Fallout, Firefly und Futurama umfassen, im vergangenen Jahr seine Premiere auf PC, PlayStation 4 und Xbox One feierte, steht jetzt die Portierung für Nintendo Switch in den Startlöchern. Und dass solche Spiele sich auf Nintendos Konsole in der Theorie und mit Abstrichen übertragen lassen, bewies Ende 2019 CD Projekts The Witcher 3 mit Bravour. Wie beim Hexer-Abenteuer war bei The Outer Worlds zu Beginn der Entwicklung ebenso wenig eine Portierung auf die Switch vorgesehen, zumal das Gerät damals nicht erhältlich war.

Eine Herausforderung? "Es war gegen Ende der Entwicklung für die anderen Systeme, als wir uns erste Gedanken darüber machten, wie ein Switch-Port aussehen würde", erzählt mir Obsidians Production Director Eric DeMilt. "Die ersten Schritte in diese Richtung resultierten aus Gesprächen zwischen unseren Vertriebspartnern bei Private Division und ihren Kollegen bei Nintendo."

"Von da an arbeiteten wir mit Virtuos zusammen, einem Entwicklerteam mit einem reichen Erfahrungsschatz, wenn es um Switch-Portierungen und Co-Entwicklung geht", fügt er hinzu. "Sie begannen dann mit der Arbeit an einem Machbarkeitsnachweis. Dieser Prototyp sah vor, die Roseway-Map in spielbarer Form auf die Switch-Entwicklerhardware zu übertragen. Es war ein aufregender erster Schritt, in der Handheld-Version des Spiels durch die Gegend zu laufen, mit NPCs zu reden, Quests anzunehmen und zu erfüllen und sich in Kämpfe zu stürzen."

Bei der Portierung arbeitete man mit Virtuos zusammen.

Für DeMilt gibt es mehrere Gründe, warum The Outer Worlds gut auf die Switch passt. "Es ist eine tolle Hardware, die den Spielern hochqualitative Spielerlebnisse mit einer einzigartigen Form der Mobilität ermöglicht - du spielst dort, wo du möchtest", erzählt er. "Die Hardware ist stark genug und ermöglichte es uns, das volle RPG-Erlebnis von The Outer Worlds auf die Switch zu bringen. Dieser Aspekt passt gut zu unserem Spiel, das dir Entscheidungsfreiheiten gibt. Zudem bietet es ein einzigartiges 'Obsidian-RPG-Erlebnis', das die Spieler auf der Switch genießen werden."

Zu den technischen Aspekten der Portierung befragt, spricht DeMilt von "definitiv erforderlichen Anpassungen an der Spielengine und der Optimierung der Asset-Komplexität". Als "Kompromisse" möchte er all das nicht bezeichnen, wenngleich zum Beispiel Digital Foundrys Analyse der Switch-Version zeigt, dass dieses Wort definitiv angebracht wäre. "Diese Anpassungen spiegeln einfach die Realität der technischen Anforderungen jeder Plattform wider. Unser Fokus lag darauf, den Spielern das vollständige Outer-Worlds-Erlebnis auf der Switch zu bieten, daher gab es keine Einschnitte bei den zentralen Gameplay-Features oder Inhalten."

"Bei jeder Portierung gibt es einzigartige Herausforderungen", erläutert DeMilt. "Die technischen Unterschiede zwischen verschiedenen Plattformen stellen immer eine große Herausforderung dar. Es ist schwierig, mit Unterschieden bei Arbeitsspeicher, CPU und GPU zurechtzukommen. Daher hat sich die Arbeit mit den erfahrenen Switch-Entwicklern bei Virtuos ausgezahlt."

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"Ein weiteres Problem war, die Steuerung richtig hinzubekommen", fügt er hinzu. "Die Joy-Cons der Switch unterscheiden sich überraschend deutlich von den Sticks anderer Konsolen. Wir verbrachten eine Menge Zeit mit dem Feinschliff der Steuerung, um die Spielbarkeit zu verbessern. Daraus resultieren neue Features wie die Zielhilfe, ebenso unterstützen wir die Bewegungssteuerung zum Zielen und lassen die Spieler die Sensitivität der Steuerung detaillierter anpassen."

Am Ende floss "eine Menge Arbeit" darin, The Outer Worlds auf die Switch zu bringen. Hilfreich war dabei die Unreal Engine 4, die DeMilt als "tolle Grundlage" für Cross-Plattform-Spiele bezeichnet. "Aber Portierungen auf verschiedene Plattformen lassen sich nicht mit einem einzelnen Tastendruck realisieren", merkt er an. "Virtuos' Erfahrung mit Portierungen und ihre Expertise in Sachen Switch-Entwicklung machte sie zum idealen Partner. Egal welches Spiel du nimmst, eine Portierung kann immer herausfordernd sein. Noch komplizierter ist es, wenn du mit der Arbeit an einer Portierung beginnst, während du noch an der Ausgangsversion arbeitest. Im Hinblick darauf war es essenziell, einen vertrauenswürdigen und erfahrenen Partner zu haben."

Optisch waren Abstriche erforderlich.

"Das Team von Virtuos trug die Hauptlast der Arbeit an der Switch-Portierung", erzählt DeMilt. "Was nicht heißt, dass wir ihnen einfach den Code und die Assets rüberschoben und dann darauf warteten, dass eine Switch-Version zurückkommt. Während der Entwicklung gab es einen engen Kontakt zwischen unserem Kernteam, den Vertriebs- und QA-Teams von Private Division und Virtuos."

Letzten Endes - wie die Analysen zeigen - fiel die Arbeit nicht ganz so gut aus, wie wir es von anderen Switch-Portierungen kennen. Ob sich an den technischen Feinheiten der Switch-Version von The Outer Worlds noch was ändern und optimieren lässt, bleibt abzuwarten.


Die Tests findet ihr hier: Test zu The Outer Worlds auf PS4, Xbox und PC - und Test zu The Outer Worlds auf Nintendo Switch.

In diesem artikel

The Outer Worlds

PS4, Xbox One, PC, Nintendo Switch

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Benjamin Jakobs

Leitender Redakteur News

Benjamin Jakobs ist Leitender Redakteur, seit 2006 bei Eurogamer.de und schreibt News, Reviews, Meinungen, Artikel und Tipps.
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