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Der Bund der Steuerzahler kritisiert die Computerspiele-Förderung

Nicht zum ersten Mal.

  • Bis 2026 möchte der Bund bis zu 250 Millionen Euro in Spiele investieren
  • Der Bund der Steuerzahler kritisiert dieses Vorhaben

Nach Ansicht des Bundes der Steuerzahler Deutschland e.V. könnte sich der Bund die Computerspiele-Förderung sparen.

Das ist eines der Themen, die der Steuerzahler-Bund im Rahmen seiner "Aktion Frühjahrsputz 2021" (via Gameswirtschaft) anspricht.

Dabei benennt man insgesamt 30 Bereiche, in denen Einsparungen möglich seien. Neben der Computerspiele-Förderung (zum wiederholten Male) betrifft das zum Beispiel die Größe des Bundestages, Subventionen für Regionalflughäfen oder die staatliche Zuschüsse für Netflix-Serien.

Das Geld könnte man an anderer Stelle investieren, findet der Bund der Steuerzahler.

Unter anderem hatte der Steuerzahler-Bund angeregt, dass Spielehersteller Projekte wie den Deutschen Computerspielpreis - der zuletzt in der vergangenen Woche vergeben wurde - oder die Internationale Computerspielesammlung selbst finanzieren sollen, ebenso steht die Förderung für Spieleentwicklungen in der Kritik.

Der Bund plant, bis zum Jahr 2026 insgesamt bis zu 250 Millionen Euro in die Entwicklung von Spielen zu investieren, um deutsche Studios konkurrenzfähiger im internationalen Vergleich zu machen.

Seit dem Start der Computerspiel-Förderung im letzten Jahr wurden bereits über 58 Millionen Euro in über 200 verschiedene Projekte investiert. Zudem soll somit letzten Endes der Anteil deutscher Spiele bei den Verkäufen im Inland steigen, derzeit liegt dieser bei weniger als fünf Prozent. In der Kinobranche sieht es hier besser aus, im Jahr 2020 stammten 37 der 100 erfolgreichsten Filme in Deutschland aus hiesiger Produktion.

Dass es für deutsche Studios schwierig sei, an externe Geldgeber zu gelangen, zählt für den Steuerzahler-Bund nicht: "Wenn der Staat eine bestimmte Branche gezielt fordert, greift er damit gezielt in den Wettbewerb ein - zugunsten einer Branche und auf Kosten der Steuerzahler und anderer Unternehmen, die nicht in den Genuss der Forderung kommen, aber dafür zahlen müssen", heißt es.

Das Geld sollte daher eher in die digitale Infrastruktur oder Ausbildungsmöglichkeiten fließen, um den Standort insgesamt wettbewerbsfähiger zu machen.

Der Branchenverbrand Game sieht das natürlich anders. Vor einigen Jahren rechnete der Verband damit, dass aus einer Gesamtförderung von 50 Millionen Euro pro Jahr zusätzliche Steuer- und Sozialabgaben in Höhe von 90 Millionen Euro resultieren könnten - sowie weitere 400 Millionen Euro an nachgelagerten Investitionen.

Der Bund der Steuerzahler umfasst um die 230.000 Mitglieder, darunter vor allem Unternehmer und Freiberufler, und hat seinen Sitz in Berlin.

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Benjamin Jakobs

Leitender Redakteur News

Benjamin Jakobs ist Leitender Redakteur, seit 2006 bei Eurogamer.de und schreibt News, Reviews, Meinungen, Artikel und Tipps.

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