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Ex-Blizzard-Boss Mike Morhaine bedauert es Frauen im Stich gelassen zu haben

"Ich höre euch, ich glaube euch, und es tut mir so leid"

Nachdem Activision Blizzard wegen Vorwürfen einer diskriminierenden Arbeitskultur vom Staat Kalifornien angeklagt wurde, melden sich immer mehr Beteiligte zu Wort. Zuletzt sprach Blizzards Präsident in einer E-Mail an seine Mitarbeiter von "äußerst beunruhigenden" Berichten.

Viele Angestellte distanzieren sich in den sozialen Medien von den Aussagen des Unternehmens, das die Vorwürfe weiterhin dementiert. Auch die Spieler von World of WarCraft haben bereits die Initiative ergriffen und protestieren im Spiel gegen die Unternehmenskultur, die in der Klageschrift dargestellt wird.

Jetzt meldet sich auch Ex-Blizzard-Chef Michael Morhaine zu Wort und nimmt auf TwitLonger Stellung zu den Vorwürfen gegen sein langjähriges Unternehmen. Als einer der Mitbegründer von Blizzard arbeitete er 28 Jahre beim Diablo-Entwickler, bis er das Team 2018 verließ.

Doch bereits während seiner Zeit als Leiter des großen Studios soll eine Kultur der Geschlechterdiskriminierung und sexueller Belästigung im Hause Blizzard geherrscht haben, so geht es zumindest aus der Klageschrift hervor.

Da wird sogar Sylvanas wütend - okay, eigentlich guckt sie immer so.

Morhaine hat vor seinem Statement die volle Klage gegen Activision Blizzard und auch andere Geschichten gelesen. "Ich schäme mich dafür", sagt der Blizzard-Veteran. "Es fühlt sich an, als ob alles, wofür ich dachte zu stehen, weggespült wurde. Was noch schlimmer ist, aber noch wichtiger, es wurden echte Menschen geschädigt, und einige Frauen haben schreckliche Erfahrungen gemacht."

"Ich war 28 Jahre lang bei Blizzard. Während dieser Zeit habe ich mich sehr bemüht, eine Umgebung zu schaffen, die sicher und einladend für Menschen aller Geschlechter und Hintergründe ist", fuhr er fort. "Ich wusste, dass es nicht perfekt war, aber wir waren eindeutig weit von diesem Ziel entfernt."

"Die Tatsache, dass so viele Frauen schlecht behandelt wurden und keine Unterstützung erhielten, bedeutet, dass wir sie im Stich gelassen haben. Außerdem haben wir es nicht geschafft, dass sich die Menschen sicher fühlen, wenn sie ihre Wahrheit sagen."

Es sei kein Trost, dass auch andere Unternehmen mit ähnlichen Problemen zu kämpfen hätten, sagt Morhaine. "Ich wollte, dass wir anders, besser sind."

"Belästigung und Diskriminierung existieren. Sie sind in unserer Branche weit verbreitet. Es liegt in der Verantwortung der Führung, dafür zu sorgen, dass sich alle Mitarbeiter sicher und unterstützt fühlen und gleich behandelt werden, unabhängig von Geschlecht und Hintergrund."

Daher müsse die Führung "Toxizität und Belästigung in jeder Form auf allen Ebenen des Unternehmens auszumerzen."

"Zu den Blizzard-Frauen, die solche Dinge erlebt haben: Es tut mir extrem leid, dass ich euch enttäuscht habe. Mir ist klar, dass dies nur Worte sind, aber ich wollte die Frauen anerkennen, die schreckliche Erfahrungen gemacht haben. Ich höre euch, ich glaube euch, und es tut mir so leid, euch im Stich gelassen zu haben. Ich möchte eure Geschichten hören, wenn ihr bereit seid, sie zu teilen."

"Als Führungskraft in unserer Branche kann und werde ich meinen Einfluss nutzen, um positive Veränderungen voranzutreiben und Frauenfeindlichkeit, Diskriminierung und Belästigung zu bekämpfen, wo immer ich kann."

"Ich glaube, dass wir es besser machen können, und ich glaube, dass die Glücksspielindustrie ein Ort sein kann, an dem Frauen und Minderheiten willkommen geheißen, einbezogen, unterstützt, anerkannt, belohnt und letztendlich nicht daran gehindert werden, die Art von Beiträgen zu leisten, die wir alle in dieser Industrie leisten wollen. Ich möchte, dass die Spuren, die ich in dieser Branche hinterlasse, etwas sind, auf das wir alle stolz sein können."

Welche Schritte könnte Morhaine wohl einleiten, um mit seinem Einfluss eine Veränderung zu bewirken? Was denkt ihr, was nötig ist, damit sich das Klima in toxischen Unternehmenskulturen ändern kann?

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Über den Autor
Melanie Weißmann Avatar

Melanie Weißmann

Redakteurin

Melanie ist meist online am PC zu finden. Neben Multiplayern und Meer mag sie Alliterationen und dumme Wortspiele. Gelegentliches Lego-Bauen hilft ihr beim Abschalten.
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