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Activision Blizzard soll Dokumente vernichtet und Ermittlungen behindert haben

Der Staat Kalifornien wirft Activision Blizzard vor, Dokumente vernichtet und Ermittlungen behindert zu haben.

Update vom 25. August 2021: Mittlerweile hat sich ein Activision-Blizzard-Sprecher gegenüber Gamasutra auch zu den neuen Vorwürfen geäußert und weist diese zurück: "Die Behauptung, wir hätten Informationen durch das Schreddern von Dokumenten vernichtet, ist nicht wahr. Wir haben angemessene Schritte unternommen, um die für die DFEH-Untersuchung relevanten Informationen aufzubewahren."


Ursprüngliche Meldung vom 25. August 2021: Die Auseinandersetzung zwischen dem Staat Kalifornien und Activision Blizzard erreicht eine neue Eskalationsstufe.

Das California Department of Fair Employment and Housing (DFEH) hat seine Klage gegen den Publisher ergänzt und erhebt darin neue Vorwürfe gegen das Unternehmen.

Einer der Vorwürfe lautet, dass Activision Blizzard seine Zusammenarbeit mit der Anwaltskanzlei WilmerHale dafür nutzt, das DFEH davon abzuhalten, mit seinen Mitarbeitern und Mitarbeiterinnen zu sprechen (via Axios).

WilmerHale führte offenbar Anhörungen mit Beschäftigten durch, um sich deren Beschwerden anzuhören. Dem DFEH zufolge ist das eine "direkte Beeinträchtigung" der Möglichkeit, Untersuchungen durchzuführen. Wie? Dem DFEH zufolge werden Beschäftigte, die mit WilmerHale sprachen, so behandelt, als hätten sie vertraulich mit einem Anwalt gesprochen. Activision Blizzard poche daher darauf, dass entsprechende Dokumente vertraulich seien.

Vernichtung von Beweisen?

Ein weiterer Vorwurf ist auch nicht ganz ohne. Das DFEH wirft Activision Blizzard vor, Dokumente und Aufzeichnungen nicht ordnungsgemäß aufbewahrt und vielmehr vernichtet zu haben. E-Mails nach dem Ausscheiden eines Mitarbeiters oder einer Mitarbeitern seien nach 30 Tagen gelöscht worden, was dem DFEH zufolge gegen kalifornisches Gesetz verstößt, das vorsieht, dass Unterlagen über Beschäftigte mindestens zwei Jahre nach ihrer Erstellung aufbewahren werden müssen.

Der Staat lässt nicht locker.

In einem Statement gegenüber Gamasutra geht Activision Blizzard nicht wirklich auf die neuen Vorwürfe ein. Vielmehr betont das Unternehmen die bisher gute Zusammenarbeit mit dem DFEH und die Unterstützung der Untersuchungen. Beim DFEH sieht man das aber allem Anschein nach anders.

"Wir sind bestrebt, ein Unternehmen zu sein, das die vielfältigen Talente und Perspektiven, die zur Schaffung großartiger, weltweit ansprechender Unterhaltung führen, anerkennt und würdigt", heißt es. "Wir haben dem DFEH eindeutige Beweise dafür vorgelegt, dass es bei uns keine geschlechtsspezifischen Gehalts- oder Beförderungsunterschiede gibt. Unsere Führungsriege ist zunehmend vielfältig, mit einer wachsenden Anzahl von Frauen in wichtigen Führungspositionen im gesamten Unternehmen. Wir teilen das Ziel des DFEH, ein sicheres, integratives Arbeitsumfeld zu schaffen, in dem Mitarbeiter gerecht entlohnt werden, und wir verpflichten uns, ein Beispiel zu setzen, dem andere folgen können."

Die zahlreichen Vorwürfe und Berichte hatten unter anderem bereits den Rücktritt von Blizzard-Chef J. Allen Brack sowie mehrerer führender Diablo-4-Entwickler zur Folge, außerdem reichten Aktionäre eine Klage gegen das Unternehmen ein.

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Benjamin Jakobs

Leitender Redakteur News

Benjamin Jakobs ist Leitender Redakteur, seit 2006 bei Eurogamer.de und schreibt News, Reviews, Meinungen, Artikel und Tipps.

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