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Paradox: Vorwürfe wegen "Mobbing und Geschlechterdiskriminierung" gegen den Crusader-Kings-Entwickler

Eine Befragung von Beschäftigten wirft kein gutes Licht auf Crusader-Kings-Entwickler Paradox Interactive.

Paradox Interactive, unter anderem bekannt für Spiele wie Crusader Kings 3, ist wegen "Mobbing und Geschlechterdiskriminierung" ins Kreuzfeuer der Kritik geraten.

Wie die schwedische Seite Breakit (via GamesIndustry) berichtet, zeigt eine von der Gewerkschaft durchgeführte Mitarbeiterumfrage, dass nahezu die Hälfte der 133 Beschäftigen schlechte Erfahrungen gemacht haben.

Dabei gehe es vorwiegend um "Mobbing und Geschlechterdiskriminierung", heißt es. Und: "am schlimmsten" sei es bei Frauen.

Vor allem Frauen sind betroffen

69 Prozent der befragten Frauen gaben an, sie seien schlecht behandelt worden - bei den befragten Männern liegt die Zahl bei 33 Prozent. Es sei ein "systematisches und viel zu häufiges Problem", heißt es von Seiten der Gewerkschaft.

Ebenso würden "Verantwortliche auf Führungsebene vom Unternehmen geschützt", was den Beschäftigten laut Breakit das Gefühl gebe, es herrsche dort eine Kultur des Schweigens.

Die Ergebnisse der Umfrage wurden der für Personalabteilung von Paradox verantwortlichen Person und CEO Ebba Ljungerud am vergangenen Montag, den 30. August 2021, präsentiert, am darauffolgenden Mittwoch erfuhren die Beschäftigten davon.

An besagtem 1. September 2021 kündigte Paradox an, dass CEO Ljungerud "aufgrund unterschiedlicher Auffassungen über die künftige Strategie des Unternehmens" von seinem Posten zurückgetreten sei. Der vorherige CEO Fredrik Wester übernimmt nun wieder diese Rolle. Laut Wester habe der Rücktritt von Ljungerud aber nichts mit den Ergebnissen der Befragung zu tun.

Beschäftigte erheben Vorwürfe gegen Paradox.

So reagiert Paradox auf die Vorwürfe

Gegenüber Breakit gab Paradox an, dass das Unternehmen die Resultate mit einer eigenen, internen Umfragen verknüpfen möchte, die von einem externen Unternehmen durchgeführt werden soll. Auf Basis dessen möchte man entsprechend handelt.

In einem Statement gegenüber Eurogamer bezeichnet Paradox die Resultate der Umfrage als "nicht zufriedenstellend".

"Wir haben Kenntnis von einer Umfrage, die innerhalb des Unternehmens zu diesem Thema durchgeführt wurde, und von den Ergebnissen, die offensichtlich nicht zufriedenstellend sind", heißt es. "Die Geschäftsleitung möchte sicherstellen, dass auf diese Daten reagiert wird, aber sofortige, direkte Maßnahmen zu ergreifen, ist rechtlich schwierig, da die Umfrage informell war (und die Ergebnisse kurz vor dem Wechsel des Geschäftsführers mitgeteilt wurden, der uns sehr beschäftigt hat). Wir arbeiten derzeit daran, die informelle Umfrage mit unseren eigenen internen Untersuchungen in Einklang zu bringen, und sind bestrebt, Maßnahmen zu ergreifen."

"Paradox ist dabei, ein externes, neutrales Unternehmen mit der Durchführung einer gründlichen Prüfung unserer Prozesse und einer umfassenden Mitarbeiterbefragung zu beauftragen. Dies wird uns dabei helfen, unsere Bemühungen in Bezug auf alle Themen, die wir in den letzten Jahren verbessert haben, voranzutreiben - Belästigung und Missbrauch werden dabei an erster Stelle stehen, aber wir werden auch Themen wie unvoreingenommene Einstellung und Entlohnung, fortlaufende Sensibilisierung für Vorurteile, Inklusion und vieles mehr untersuchen."

Es ist der jüngste Fall in einer Reihe von problematischem Verhalten innerhalb von Entwicklerstudios.

Zuletzt standen Activision Blizzard beziehungsweise Blizzard im Mittelpunkt, nachdem der Staat Kalifornien beziehungsweise das California Department of Fair Employment and Housing (DFEH) eine Klage wegen Geschlechterdiskriminierung und sexueller Belästigung gegen den Publisher einreichte.

Im vergangenen Jahr erhoben zahlreiche Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen Vorwürfe gegen Publisher Ubisoft, der jahrelang Berichte wegen sexuellen Fehlverhaltens innerhalb des Unternehmens ignoriert habe.

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