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God of War Ragnarök zeigt seinen Thor wie der Met ihn schuf - und das finde ich gut so

Santa Monicas Thor aus God of War Ragnarök hat nichts mit Marvels Superheld gemeinsam. Melanie findet genau das aber gut.

Wenn ich an Thor denke, habe ich das Bild von Chris Hemsworth im Kopf: Blond, langhaarig und durchtrainiert. Ein ästhetisches Muskelpaket, das auch für große Unterwäschemarken modeln könnte. Sonys Santa Monica Studio hat sich für den Donnergott in God of War Ragnarök aber etwas anderes einfallen lassen.

Ein bisschen wie Thor aus Marvels Avengers: Endgame

Rote zottelige Haare, einen langen Bart und einen BMI-Score den ich lieber nicht wissen will. Ja, Thor sieht in God of War Ragnarök wirklich nicht aus wie Marvels Vorstellung eines perfekten Superhelden - am ehesten erinnert der Donnergott noch an die verwahrloste Version aus Avengers: Endgame.

Thor strotzt trotz seiner Statur so richtig vor Kraft.

Santa Monicas Thor hat es sich in Asgard mit Met, Wein und Walküren echt gut gehen und seine Plauze ordentlich wachsen lassen. Trotzdem sieht er furchterregend aus. Als Gegner wünscht man sich diese grimmig guckende Gestalt mit riesigen Pranken und einem enormen Kampfgewicht nicht.

Vielleicht wird Thor kein besonders flinker Gegner - diese Rolle gehört ja schon Loki - dafür könnte er seinen Hammer für besonders schwere Angriffe im Nahkampf oder mit seinen Blitzen auch im Fernkampf schwingen. Mit seiner fleischigen Panzerung dürfte auch viel Kraft und Ausdauer von Thors Gegenüber abverlangt werden. Da tun mir Kratos und Atreus jetzt schon leid.

So stelle ich mir den massiven Thor zumindest im Kampf vor, wenn ich das Artwork des großen Kriegers so vor mir sehe. Game Director Eric Williams und Creative Director Cory Barlog wollten genau dieses bullige Auftreten mit ihrem Thor erzeugen.

Massiver Kämpfer, unreifes Kind

Gegenüber Game Informer sagten die beiden, dass sie sich von Marvels Interpretation von Thor abgewandt haben, um "ein wenig tiefer in die Mythologie" einzudringen. Durch seine größere Statur solle der hammerschwingende Gott intensiver wirken. Und das ließe sich nicht nur mit Muskeln erzeugen.

"Ich denke, es liegt etwas so Fantastisches darin, dass nicht alles dieses glitzernde Muskelpaket sein muss, um immer noch fantastisch und mächtig und einschüchternd zu sein", sagte Barlog. So wirkt er wie ein furchteinflößender Türsteher und der brummige Stammgast einer irischen Kneipe, den man lieber nicht ansprechen sollte.

Mit seinen wilden Haaren und seinem geflochtenen Bart könnte er auch ein Bilderbuch-Wikinger sein. Das Met durch seine nordischen Adern fließt, sieht man diesem Mann auf jeden Fall an.

Dichter an der nordischen Mythologie, weiter weg vom Schönheitsideal

Seine Darstellung wird auch den Beschreibungen der nordischen Mythologie etwas gerechter als Marvels Thor mit seinem modernem Schönheitsideal.

Obwohl Thor gerne und gut kämpft, scheint auch der Esstisch für ihn ein Schlachtfeld zu sein, denn der Donnergott isst und sauft seine Kollegen gerne mal unter den Tisch. Da muss man auf Dauer ja auch ein paar Pfunde zulegen.

Thors enorme Kraft könnt allerdings auch seine größte Schwäche sein, denn laut Williams sei diese Version von Thor dadurch auch etwas kindisch. "Ich wollte, dass er sich fast wie ein männliches Kind fühlt, denn wenn man so viel Macht hat und diese Dinge tun kann, muss man nicht wachsen."

Ein unreifer Gott also, der sich nicht im Zaum halten kann, wenn er erstmal wütend ist. Zum Glück hat Kratos im letzten Teil von God of War nicht seine halbe Familie zerstückelt...

Im (sehr) Großen und Ganzen bin ich sehr zufrieden mit Thors Darstellung in God of War Ragnarök. Er wirkt herrlich authentisch und muss nicht wie Marvels Protagonist irgendwem gefallen, um auch optisch ein paar Sympathiepunkte einzuheimsen. Dieser Thor scheint stolz darauf zu sein, der beste Kämpfer und Trinker in ganz Asgard zu sein. Außerdem wird er so auch nicht mit Marvels bekannter Darstellung in Verbindung gebracht.

Den rachsüchtigen und bedrohlichen Feind kauft man ihm sofort ab - mit Trinkgeld. Aber auch eine gutmütige Seite kann ich dem bärtigen Krieger durchaus zutrauen. Mal sehen, wie Sanata Monica diesen prächtigen Thor in Szene setzt.

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