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Abstruse Kost aus Fernost

Lost in Translation

Kokoro Scan

Nintendo DS / 2007 / Sega
Video: Guck mich!

Bleiben wir auf dem DS und werden wir etwas weniger anzüglich, dafür tiefenpsychologisch. Mit ein paar kleinen Minispielchen, von denen die meisten das im DS verbaute Mikrofon nutzen, will Sega Eure Stimmungslage ermitteln. Ihr sprecht kleine Sätze, kurze Liedzeilen und folgt auch sonst den Anweisungen – zumindest würdet Ihr das tun, wenn Ihr japanisch könntet. Und anschließend verrät Euch Kokoro Scan, wie Ihr drauf seid oder was Euer Spielpartner von normaler Kommunikation im Doki Doki-Sinne halten würde.

Glaube ich wenigstens. Kokoro Scan ist so japanisch, dass es schwer ist, überhaupt ein paar gesicherte Informationen zu bekommen. Spielt aber eigentlich auch keine Rolle, denn die Präsentation lässt auf jeden Fall an der geistigen Integrität der Entwickler zweifeln. Vor einem rosa Hintergrund verfolgt ein Bär mit epileptischem Anfall einen zuckenden Wühldackel und der wiederum einen seltsamen, sehr nervösen Mann. Über allen schwebt ein alter, weißbärtiger Mönch auf einer geschälten Banane. Später spielt der Bär ein Gitarrensolo. Noch Fragen? Falls ja, guckt einfach den Trailer an.

SeGaGaGa

Dreamcast / 2001 / Sega
Video: Guck mich und mich auch!

2001 war das Dreamcast ein gesunkenes Schiff und jeder wusste es. Die US-Seite von Sega leugnete praktisch die Existenz der Konsole, Umsätze konnte man die Trauer-Rest-Verkäufe schon kaum noch nennen, alle verließen wie die Ratten die leckgeschlagene Dreamcast-Dschunke. Alle? Nein, ein kleines Programmierteam setzte sich in den Kopf, Sega zu retten. In einem Spiel, das kaum japanischer sein könnte.

SeGaGaGa deutet mit dem Namen schon einen winzigen Hang zur Selbstironie an: Im Jahr 2025 geht es Sega nicht gut und als Producer mit sechs Mitarbeitern, müsst Ihr in dieser kruden Mischung aus Adventure, Rollenspiel und Shoot´em´Up Sega zurück an die Spitze bringen. 100 Prozent Marktanteile in Japan sind das Minimum…

Das ist zugegeben so unwahrscheinlich wie dieses Animefeuerwerk mit Riesenrobotern, Raumschiffen, schrägen Gestalten und Tonnen von Animeslapstick. Dank einiger im Netz aufzufindender FAQs könntet Ihr es durchspielen, wie viel Sinn das macht, müsst Ihr selbst wissen. Und echte Sega-Fans fragen hier sicher nicht nach dem Sinn, sondern surfen schon wild bei eBay, um ein SeGaGaGa zu ergattern. Viel Spaß bei der Jagd.

Boong Ga - Boong Ga

Arcade / 2006 / Taff System
Video: Guck mich!

“Have a Fun!!! Enjoy! Give a Shot!” Trashtime in der Arcadehalle, wenn auch technisch gesehen nicht in einer japanischen, sondern einer koreanischen. Macht nichts, an Verrücktheit kann es dieser Automat locker mit den Inselnachbarn aufnehmen. Das auch als Spank´em hierzulande komplett unbekannte Spiel spricht Eure natürlichen Grundinstinkte an. Oder gehört bei Euch der Drang, Eurer nervigen Schwiegermutter, dem Boss oder Exfreund (-in) so richtig in den Po zu pieksen, nicht dazu?

Genau das wird Euch hier geboten. Ein lebensgroßes Gesäß mit Beinen steht vor Euch und scheint sich auf Höhe des Screens in den Automaten zu beugen. Auf dem Screen seht Ihr dann die obere Hälfte der Person. Es stehen die genannten Offensichtlichkeiten an „Mitspielern“ zur Verfügung, aber solltet Ihr schon immer mal einem Goldgräber, eine Prostituierte oder einen Kinderschänder – steht so in der Werbebroschüre, ich denke mir das nicht aus – rückwärtig mit einem Plastikfinger penetrieren wollen, dann kommt das der Wirklichkeit so nahe, wie Ihr ihr jemals sein wolltet.

Angeblich baut der Automat Stress ab. Das behauptet der Entwickler. Ich bin mir dagegen sicher, dass es hier nur um eine Sache geht: Einen Plastikfinger in einen Plastikpo zu stecken. Noch ein Satz, von dem ich nicht gedacht hätte, dass ich ihn jemals schreiben würde…jedenfalls nicht öffentlich.