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Anno: Erschaffe eine neue Welt

Keine dröge Umsetzung

Ab dem zweiten Kapitel erhaltet Ihr Zugriff auf das Schatzkarten-Menü, in dem Ihr gegen Bares Kartenstücke freischalten könnt. Und mit selbigen wird Euch die Position einer oder mehrerer versunkener Kisten offenbart, die Ihr stimmig mit Eurem Kahn per Nunchuck (funktioniert auch automatisch per Zielsetzung) anschippert. Die Inhalte richten sich dabei stets an den akuten Bedürfnisse Eurer Einwohner. Vorausgesetzt, Ihr schafft es heil zu Eurem heimischen Kontor. Werdet zwischenzeitlich also nicht von der überall herumreisenden Piraten erwischt.

Ein weiterer Grund für den Zwangsurlaub des hausierenden Händlers ist die Großzügigkeit der Königin, die Euch, sollten sich rote Zahlen auf Eurem Konto manifestieren, eine saftige Finanzspritze spendiert. Und das wiederum kann durchaus schnell passieren, selbst wenn man, wie meine Wenigkeit, zu dem Lager der eingeschworenen Anno'isten gehört. „Wir wollen nicht nur Anfänger und Familien, sondern natürlich auch die Anno-Fans ansprechen.“, gibt Suika zu Protokoll. Heißt: Es wurden drei Schwierigkeitsgrade integriert, die jedem das Anno bieten, das er erwartet.

Auf „Leicht“ spürt Ihr beispielsweise nur ansatzweise die Probleme, die mit dem Aufbau einer Wirtschaft einhergehen, konzentriert Euch in erster Linie auf den Städtebau und wisst mehr Geld in Euren Taschen. Auf „Schwer“ schlägt Euch indes die volle Breitseite entgegen. Bei Bedarf könnt Ihr übrigens die Schwierigkeitsgrade während des Spielens hoch und runter drehen. Ebenso die Katastrophen – Erdbeben und Co. sind wieder mit dabei – an- und ausschalten.

Sobald der „Orient“ Euren Weg kreuzt, eröffnet sich schließlich das Gesamtpaket. Eure Gemeinden werden fortan von Euren neuen Verbündeten „bewertet“, steigen ob der Bevölkerungsdichte in Stadtleveln auf und erhalten spezielle Titel. Etwa „Seehafen“ oder „Metropole“. Damit einhergehend dürft Ihr Euch auch aus dem Technologiebaum des orientalischen Volkes bedienen.

Leider nicht zu sehen: Zu Beginn jedes Kapitels wird Euch die Geschichte in voll vertonten Cutscenes erzählt.

Pro Stadtstufe warten bis zu drei Technologien im zugehörigen Menü. Beispielsweise „Schiffshülle verbessern“, um Eurer Flotte mehr Schutz gegen die Piraten mitzugeben. „Teehaus“ ruft zur Spendenaktion in Eurer Ortschaft auf und sammelt das Geld automatisch ein. Und mit der aus Siedler: Aufstieg eines Königreichs bekannten „Wasserpumpe“ begrünt Ihr sandige Wüstenregionen und schafft so neue Abbau-Regionen. Will man alle drei Technologien eines Stadtlevels ergattern, müssen drei Siedlungen entsprechend groß sein. Ansonsten bleibt die obligatorische Qual der Wahl.

Die nächsten orientalischen Vergnügungen sind für all jene gedacht, die allabendlich der Erfolge/Trophäen-Hatz auf Xbox 360 und PlayStation 3 frönen. Das Verdienste-Menü. Getreu der Vorlage gilt es, bestimmte Voraussetzungen zu erfüllen, damit Ihr Euch Medaillen an Eure Brust, oder eher gesagt in den Menü-Schirm heftet. Sammelt Ihr zum Beispiel 20 Tonnen Kleidung, dürft Ihr Euch zum Rohstoffkönig ausrufen lassen. Wandern 5 Schätze vom Meeresboden in Euren Besitz, erhebt Ihr Euch zum Schatzjäger.

Und zu guter Letzt noch ein paar Details zu den zwei großen K's von Anno: Erschaffe eine neue Welt: Kampf und Koop-Spiel. Trotz etwaiger Piratenüberfälle und Fehden will man gemäß Aussage den Kampf nicht forcieren. „Mehr miteinander, weniger gegeneinander“, lautet die allgemeine Message. Demzufolge verzichtete man bei der Erstellung der Gebäude auch größtenteils auf Militärkonstruktionen und schiebt lediglich Baracken in den Spielverlauf. Greift Euch ein Feind an, baut dieser Brückenköpfe und stürmt die Stadt mit dem Ziel, Eure Häuser zu übernehmen. Scharmützelt wird dabei ausschließlich innerhalb der Bauten.

Die Anno-Pedia entfällt, stattdessen finden sich überall Hinweis-Tafeln.

Hinsichtlich Kooperativem Spiel setzen Blue Byte und Keen Games indes auf eine Offline-Variante. Einer übt sich im regulären Bauen, der andere wirkt unterstützend. Ihr könnt unter anderem Wohnstätten anklicken, zaubert so ein Feuerwerk in die Luft. Resultat: Die Leute sind zufriedener, bezahlen mehr Steuern. Bei regulären Gebäuden erhöht sich die Produkt, das Schiff Eures Kindes, Partners, you name it, flitzt schneller über die bläulich glitzernde Oberfläche des Meeres. Und bricht ein Vulkan aus, helft Ihr beim Feuerlöschen. Ein Online-Modus respektive eine Vs-Alternative ist leider nicht vorgesehen.

Ich hatte keine allzu großen Erwartungen, als ich mich kürzlich zu einer gepflegten Anspiel-Session aufmachte. Zu viele mittelmäßige Umsetzungen raubten mir in letzter Zeit den Spaß an meiner Wii, zu groß war die Vorsicht, dass exakt dasselbe auch bei Anno: Erschaffe eine neue Welt eintreffen könnte. Freudige Überraschung: Das Gegenteil ist der Fall, die Angst somit unbegründet.

Anno erstrahlt auch auf der Wii in einem ungemein unterhaltsamen Gewand, umgarnt mit frischen Impulsen und verlegt den Schwerpunkt mehr auf das Abenteuer, die Geschichte, das Erkunden und Sammeln. Die Stadtplanung geht reibungslos von der Hand, die Steuerung mittels Mote und Chuck funktioniert recht präzise. Noch besser: Auf nervötende Wackeleien wurde komplett verzichtet. Wer also bis dato noch keinerlei Erfahrungen mit der deutschen Erfolgsreihe sammeln konnte und einige vergnügliche, (je nach Schwierigkeitsgrad) nicht ganz so stressige, aber dennoch fordernde Stunden verbringen möchte, sollte sich tunlichst den Sommer vormerken. Anno'isten sind sowieso dazu aufgefordert!

Anno: Erschaffe eine neue Welt erscheint im Sommer diesen Jahres exklusiv für Wii und DS. Die Kampagne ist auf beiden Systemen inhaltsgleich, die DS-Version soll sich aufgrund der Bedienung 2-3 Stunden schneller spielen.

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