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Assassin's Creed: Altair's Chronicles

Assassin of Persia

Ein wenig Bremsen wäre vielleicht jedoch gar nicht mal so schlecht gewesen. Ihr sterbt häufig und gern, die Rücksetzpunkt sind im Gegenzug zahlreich vertreten und nach drei bis vier Stunden heißt es Game-Over in der freundlichen Variante des Abspanns. Offenbar wollte man nicht Gefahr laufen, das auch nicht gerade endlose Original zu überbieten.

Die zahlreichen Begegnungen mit den Wachen helfen dabei kaum die Spielzeit entscheidend zu verlängern. Ihr kümmert Euch nach wie vor immer nur um eine Wache nach der anderen und es ist selbst bei einem Pulk von Gardisten selten, dass diese ihre zahlenmäßige Überlegenheit ausspielen. In den allermeisten Fällen kämpft Ihr nur mit einem Gardisten, der Rest scheint höflich zu warten, bis Ihr fertig seid.

Erst auf dem höchsten Schwierigkeitsgrad werdet Ihr eine gewisse Motivation verspüren, Euch nicht sehen zu lassen und wirklich die Wächter zu umgehen, wo immer es möglich sein sollte. Nicht, dass es zu komplexen Taktikgefechten käme, der Computer rückt Euch einfach schneller zu Leibe und schlägt härter zu. Habt Ihr jedoch einen niedrigeren Level gewählt reichen ein paar belangslose Kombos – drei Mal X, zwei Mal Y, YYX, wenns komplex wird –, schon liegen sie im Staub und weiter geht’s.

Das Upgrade-System für Waffen und Lebensenergie wird dadurch ein wenig seines eigentlich vorhandenen Reizes beraubt, schließlich kommt Ihr auch so gut voran. Letztlich halten sich die Verbesserungen, die Ihr ergattert, aber sowieso in Grenzen und so versandet dieses Feature im Staub der nahöstlichen Straßen. Und die Minigames, in denen man sich dann endlich des Stylus besann, hinterlassen komplett den Eindruck, als hätte man sie eingefügt, nachdem das Spiel fertig war.

Super Altair Bros. Oder doch lieber Prince of Assassins?

Im ersten sollt Ihr von Zeit zu Zeit eine Runde Beutel-Jenga spielen, um Leute zu berauben. Ihr seht den Inhalt der Tasche und müsst den Schlüssel oder was auch immer Ihr gerade braucht, an Kleingeld, Dolch und ähnlichem vorbei bugsieren, ohne etwas zu berühren.

In dem anderen moralisch fragwürdigen Game zum Verhören, sprich Foltern, von Geheimnisträgern, seht Ihr einen stilisierten Körper und müsst schnell auf die aufblitzenden Zonen anklicken. Dann noch mit einer geschickten Stylus-Bewegung den Arm verdreht und der Geschundene rückt endlich mit der Sprache raus. Sollte es irgendwann Assassin's Creed Party geben, sehen wir diese belanglosen Spielchen bestimmt wieder.

Assassin's Creed: Altair's Chronicles erinnerte mich spontan an die Welle der Filmumsetzungen Anfang der 90er, welche allesamt in Jump´n´Runs endeten, ob es nun passte oder nicht. Hier passt es nicht und es hat auch sonst keinen lohnenden Bezug zum Original.

Das muss Altairs Chronicles nicht zu einem schlechten Spiel an sich machen, wir alle mögen Hüpfspiele. Aber wir mögen keine, die kurz, ruckelig und mit drögen Kampfeinlagen gepflastert sind. Es gibt die Momente, in denen Altairs Chronicles zeigt, dass in ihm ein nettes Prince of Persia steckt, nur leider darf dies viel zu selten ausbrechen, bevor Ihr Eure Zeit erneut mit einem zweitklassigen Minispiel oder Handgemenge vertut.

Assassin's Creed - Altairs Chronicles gibt es nur für das DS und erhielt dank der jungendfreundlichen Foltereinlagen ein „Ab 12“-Rating.

5 / 10

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In diesem artikel

Assassin's Creed: Altair's Chronicles

iOS, Nintendo DS

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Martin Woger

Chefredakteur

Chefredakteur seit 2011, Gamer seit 1984, Mensch seit 1975, mag PC-Engines und alles sonst, was nicht FIFA oder RTS heißt.

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