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Assassin's Creed 2

Besser als das Original

In der Filmwissenschaft wird seit Jahren heiß darüber diskutiert, ob eine Fortsetzung besser sein kann als das Original. Scream 2 bringt diesen Fakt mit der Aussage eines Filmstudenten selbstironisch auf den Punkt: „Solange ein Streifen nicht Teil einer Trilogie ist, bedeutet das künstliche Verlängern und Ausarbeiten einer Idee immer einen Rückschritt.“ Es fehlt die Innovation, das entscheidende Element, die frische Idee, die uns ein zweites Mal überrascht und in den Kinositz presst.

Aus dem Stegreif fallen mir ein halbes Dutzend guter Beispiele ein: Egal ob Matrix Reloaded, Rocky 2, Rambo 2 oder Hellboy 2, sie erreichen nie die Dringlichkeit ihrer Vorgänger. Positive Ausnahmen, etwa Terminator 2 oder Der Pate 2, bestätigen diese Regel. Andere erstklassige Fortsetzungen wie Spider-Man 2 oder X-Men 2 wurden von Anfang an als Serie konzipiert.

Bei Spielen sieht die Sache dagegen anders aus. Neben der Etablierung der Spielwelt, der Hauptfiguren und der grundlegenden Spielmechanik kommt oft auch noch die aufwändige Entwicklung der Grafik-Engine hinzu. In Kombination mit engen Zeitplänen, dem unsicheren Budget bei einer neuen Marke und der fehlende Erfahrung mit den Tools entstehen so manchmal halbfertige Produkte, deren spielerische Größe erst im zweiten Teil zur Geltung kommt. Auch hier gibt es zwar negative Ausnahmen, siehe Mercenaries 2, doch unterm Strich zeigen Spiele wie Uncharted 2, Half-Life 2 und nun auch Assassin's Creed 2, was man aus Fortsetzungen so alles rausholen kann.

Assassin's Creed ist dafür sogar ein hervorragendes Beispiel, denn die Entwickler haben sich so ziemlich jeden Kritikpunkt des ersten Teils vorgenommen, ihn komplett ausgemerzt und noch eine Schippe draufgepackt. Selbst in der dritten Vorschau – dem ersten Hands-On – gab es massig Neues zu entdecken, zu erzählen und zu beschreiben. Ein Füllhorn frischer Ideen, ungewöhnlicher Denk - und neuer Gameplayansätze. Das bei weitem bessere Spiel und damit ein heißer Anwärter für den Titel „Beste Fortsetzung des Jahres“.

Ungefähr eine Stunde durften wird uns in der TGS-Demo austoben. Schauplatz: Florenz. Hauptdarsteller: Natürlich erneut Ezio Auditore di Firenze, Vorfahre des Templer-Gefangenen Desmond. Ein weiterer DNA-Baustein in der scheinbar langen Historie der Assassinen-Linie. Ausgerüstet mit 60.000 Florin und der Unterstützung von Producer Jean-Francois Boivin stürzen wir uns in das blutige Attentäter-Geschäft. Unser erster Anlaufpunkt: Antonio, der König der Diebe. Für ihn sollen wir Emilio Barbarigo erledigen, einen venezianischen Dogen, der als besonders skrupellos und brutal gilt. Doch um in seinen schwer bewachten Pallazo della Seta vorzudringen, müsst ihr erst einmal ein paar Wachen durch Antonios Männer ersetzen.

Assassin's Creed 2 – TGS-Walkthrough-Trailer

Bevor wir uns aber auf dieses erste Missionsziel stürzen, geben wir das herbeigecheatete Geld in einem der über die Stadt verteilten Läden aus. Die Auswahl ist beeindruckend: Satte 30 verschiedene Waffen warten hier auf ihren Einsatz. Jede mit unterschiedlichen Werten in punkto Schaden, Geschwindigkeit und Parieren. Während ihr zum Beispiel mit einer Keule mächtig Schaden austeilt, fällt es bei dieser grobschlächtigen Waffe schnellen Gegnern leichter, eure Deckung zu umgehen und euch ohne Gegenwehr zu verletzen.

Ihr müsst bei der Auswahl also genau abwägen, gegen wen und vor allem wie ihr das Mordwerkzeug einsetzen wollt. Deutlich weniger Kompromisse sind bei den Rüstungen gefordert. Mit dem Preis steigen hier Gesundheit und Resistenz. Eure Geschwindigkeit ist von dem schweren Plattenpanzer seltsamerweise nicht betroffen.

Falls ihr übrigens in einem Kampf eurem Gegner eine Waffe klaut, könnt ihr diese nur so lange einsetzen, bis Ezio wieder zu klettern beginnt. Sie lässt sich weder verkaufen noch mit auf eine Kletterpartie nehmen. Ubisoft Montreal möchte so vermeiden, dass ihr euch euer Arsenal einfach zusammenklaut und so das ganze Balancing kaputt macht. Abseits der Läden bekommt ihr auch für erfüllte Aufträge bestimmte Ausrüstungsteile. So sorgt zum Beispiel ein erspielter Mantel mit Familienlogo für ein deutlich ungestörteres Vorankommen in der Stadt, denn mit jedem Angriff, jedem Attentat und jedem Kampf steigt euer schlechter Ruf. Wachen erkennen euch schneller, Passanten laufen angsterfüllt davon und ihr habt es deutlich schwerer, in der Menge unterzutauchen.