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Warum Beamdogs Adaption des Brettspiels Axis & Allies 1942 eine Herausforderung ist

Im Gespräch mit Beamdogs Mitgründer Trent Oster.

Axis & Allies ist ein Brettspiel mit einer langen Tradition, die bis ins Jahr 1981 zurückreicht. Wenngleich das Spiel, das sich mit dem Zweiten Weltkrieg befasst, hierzulande weniger bekannt ist und in normalen Spielwarengeschäften kaum zu finden war. Entfernt mit Risiko vergleichbar, geht es hier ebenso um die Eroberung von Territorien für die eigene Seite, die hier natürlich die damaligen Kriegsparteien repräsentieren.

Videospielumsetzungen von Brettspielen sind mittlerweile keine Seltenheit mehr und daher überrascht es nicht, eine Adaption von Axis & Allies zu sehen. Dahinter steht das Studio Beamdog, das sich in den vergangenen Jahren überwiegend mit den Enhanced Editions von RPG-Klassikern wie Baldur's Gate oder Neverwinter Nights befasste.

Die Idee zu einer Umsetzung rührt von den früheren Erfahrungen von Trent Oster her. Oster ist einer der Mitgründer von BioWare, später gründete er gemeinsam mit BioWares damaligem Lead Programmer Cameron Tofer Beamdog und ist heute Chef des Studios.

Eine Herzensangelegenheit

"Für mich begann das alles als Projekt, mit dem ich mich mit Herz und Seele befasste", erzählt Oster. "Dieser Enthusiasmus schwappte dann mehr und mehr durch das Büro, als das Projekt Fortschritte machte. In den 80ern und 90ern spielte ich die ursprüngliche Blue-Box-Version von Axis & Allies, aber heutzutage ist es viel schwieriger eine Partie mit Freunden zu organisieren."

Strategische Kriegsführung.

"Mein Ziel bei der Online-Adaption war, diesen Geist des freundschaftlichen Wettbewerbs der Brettspiel-Vorlage einzufangen", fährt er fort. "Aber in einem Format, das keinen Auf- und Abbau erfordern und sich jederzeit in der Freizeit statt in einer vier- bis sechsstündigen Session spielen lässt. Daher ist es als asynchrones Spiel konzipiert, die Spieler erhalten eine Benachrichtigung, wenn sie am Zug sind. Dann springen sie schnell ins Spiel, absolvieren ihre Runde und es ist dann nicht nötig, auf Abruf vor dem Bildschirm zu sitzen, bis der nächste Spieler seinen Zug gemacht hat."

Nicht an ewig lange Sessions gebunden

Darin sieht er zugleich eine tolle Möglichkeit für Fans des Brettspiels, sich erneut damit zu beschäftigen, ohne viel Zeit darin zu investieren. "Für Neulinge ist es eine fantastische Möglichkeit, die Regeln des Brettspiels zu lernen", findet er. "Die KI gibt Spielern eine gute Gelegenheit, ihre Strategie zu perfektionieren, bevor sie sich in kompetitive Multiplayer-Spiele wagen. Bei mir laufen immer ein oder zwei Spiele mit alten Freunden. Ich befasse mich ein paar Minuten damit, absolviere meine Runde und mache dann mit meiner Arbeit weiter, während ich nebenbei ein Spielerlebnis genieße, das ich seit Jahren nicht hatte."

Oster war es als langjährigem Spieler wichtig, mit dem Online-Erlebnis den Geist des Brettspiels einzufangen und dabei Spieler und Spielerinnen nicht außen vor zu lassen, die keine Zeit für eine komplette Session am Stück haben. "Wir trafen früh die wichtige Entscheidung, auf asynchrones Spielen zu setzen, damit jeder Spieler schnell seine Runde absolviert, ohne auf die anderen angewiesen zu sein", erläutert er. "Dafür war es nötig, das Würfeln in der Verteidigerrolle der KI zu überlassen. Das beschleunigt das Spiel, allerdings würfeln nicht die Spieler, wenn sie angegriffen werden."

Erobert die Welt.

"Eine andere große Herausforderung der Adaption sind die komplexen Regeln für verschiedene Einheitentypen, Regionen und Angriffe, bei denen es fast so viele Ausnahmen wie Standardregeln gibt", erklärt Oster. "Es war eine Sache, dies dem Code beizubringen, die größere Schwierigkeit besteht darin, diese Regeln und Ausnahmen den Spielenden zu vermitteln. Ich denke da zum Beispiel an die Transporter als enorm komplexen Schnittpunkt von Regeln. Hinzu kommt: es gibt viele verschiedene Versionen von Axis & Allies mit unterschiedlichen Regeln und Features. Unsere Adaption basiert auf Axis & Allies 1942: Second Edition, die sich in manchen Punkten von den anderen Versionen unterscheidet."

Feedback und Weiterentwicklung im Early Access

Seit letztem Jahr befindet sich das Spiel im Early Access und hat seitdem "massive Änderungen" erfahren. "Wir haben eine engagierte und unterstützende Community, die uns dabei half, einige der anfänglich verwirrenden Punkte im Interface und Map-Design auzuspüren", sagt er. "In den letzten Monaten haben wir das Spiel visuell im Hinblick auf die Karte, die Einheiten und Bewegungspfeile deutlich verbessert, ebenso gab es eine komplette Überarbeitung der Steuerung. Zu den beliebtesten neuen Features während der Early-Access-Phase zählten eine neue Startbedingung und kompetitive Ranglistenspiele."

"In diesem Frühjahr kamen viele neue Spieler hinzu, was toll war", ergänzt er. "Gleichzeitig verschaffte uns das eine breitere Zielgruppe mit einem kritischen Auge. Wir sind dankbar für jedes weitere Feedback von neuen Spielern und Spielerinnen, die nicht so vertraut mit dem Franchise sind und das Spiel unvoreingenommen betrachten. Die Regeln von 1942: Second Edition sind jedem Axis-and-Allies-Spieler bekannt, aber es gibt ausreichend Unterschiede, um Neulinge zu verwirren. Wir sind noch im Early Access und arbeiten daran, das Spiel so gut wie möglich zu machen und verwirrende Elemente auszubessern."

Krieg im Atlantik.

Wie lang der Early Access noch dauert, steht noch nicht fest: "Wir nähern uns dem vollen Launch, aber die Antwort darauf ist im Grunde, dass wir es dann veröffentlichen, wenn es dazu bereit ist", merkt Oster an. "Das Team arbeitet am Feinschliff und daran, Feedback aus der Community umzusetzen. Was die Zukunft betrifft, gibt es definitiv einige interessante Dinge, die wir uns näher anschauen möchten. Das betrifft andere Maps, Regelvarianten und Plattformen, derzeit gibt es dazu aber nicht mehr zu sagen."


  • Entwickler / Publisher: Beamdog / Beamdog
  • Plattformen: PC
  • Release-Datum: Erhältlich (Steam Early Access)
  • Sprache: Englisch
  • Preis: 16,79 Euro

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