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Boom Blox

A little less action, please.

Dennoch machen die ersten gut sechzig Minuten mit Boom Blox wahnsinnig viel Spaß. Vor allem, wenn Ihr mit mehreren Mitdenkern vor dem Fernseher sitzt und gemeinsam überlegt, welchen Block man nun wo genau anvisieren muss, um dieses Level zu packen, einen Turm zum Einsturz zu bringen.

Doch dann, plötzlich und unverständlich, schlägt das Spiel eine andere Richtung ein: Weg von den Knobel-Levels, hin zu Shooter-Abschnitten, Eskort-Missionen und Glücksspielen. Negativ herausragend ist in dieser Hinsicht der so genannte Abenteuer-Modus, der Euch unter anderem dazu verdonnert, Edelsteine vor heranrückenden Soldaten zu verteidigen. Indem Ihr immer und immer wieder Bälle auf die Soldaten schleudert, bis irgendwann keine neuen mehr auftauchen.

Das gesamte Abenteuer ist schlicht und ergreifend ziemlich gruselig und Ihr könntet es natürlich einfach überspringen, wenn es denn genug anderes zu tun gäbe. Aber leider seht Ihr an zwei Nachmittagen nahezu alles, was das Spiel zu bieten hat. Denn nur bei vielleicht 25 der rund 300 Levels kommt Ihr wirklich ins Grübeln - fast alle anderen sind beim ersten Anlauf in ein, zwei Minuten zu bewältigen. Selbst überall die Gold-Medaille zu gewinnen, ist keine allzu große Schwierigkeit.

Helle Steine gut. Dunkle Steine böse.

Vielleicht vertraut Electronic Arts auf Eure eigene Kreativität, denn mit Hilfe eines umfangreichen Editors dürft Ihr eigene Levels basteln und via WiiConnect24 mit Freunden austauschen. Erfordert eine gewisse Geduld und - wenn Ihr anspruchsvolle Szenarien erstellen wollt - viel Überlegung, aber das ist es durchaus wert. Zumal die Bedienung recht leicht von der Hand geht und Ihr ohne große Einschränkungen bauen dürft, was Ihr wollt.

Ein nettes und durchaus spannendes Element sind zudem die diversen Multiplayermodi, in denen Ihr gemeinsam oder gegeneinander in aus dem Singleplayerpart bekannten Levels auf Punktejagd geht. Insbesondere besagte Türme einzureißen kitzelt die Nerven, da jeder falsche Wurf, jeder kleine Fehler richtig teuer werden kann. Ein wenig langatmig stellen sich hingegen die Jenga-ähnlichen Levels dar, in denen Ihr abwechselnd einen Block aus einem Gebilde ziehen müsst, was in viel Leerlauf ausartet.

Offenbar nicht mit Leerlauf zu kämpfen hat hingegen die CPU der Wii: Obwohl die Klötzchengrafik beim besten Willen nur knapp über N64-Niveau liegt, bricht die Framerate vereinzelt gewaltig ein. Möglich, dass die physikalischen Berechnungen relativ aufwendig sind. Möglich, dass die verwendete Engine schlecht ist. Unmöglich, dass die Framerate überhaupt einbricht. Das kann und darf einfach nicht sein. Punkt.

Hier ist eine per Hand platzierte Bombe gerade hochgegangen.

Dabei ist Boom Blox zweifellos einer der hochwertigeren Third-Party-Titel, die es für Wii gibt. Kein Vergleich zu EAs furchtbaren Boogie oder Ninja Reflex, sondern ein geschickt auf Wii und Wiimote zugeschnittenes Spiel. Ein Spiel, das noch dazu wirklich sinnvoll Verwendung von einer Physik-Engine macht, die nicht nur für ein paar Show-Effekte herhalten muss.

Aber! EA hat diese Linie nicht konsequent durchgezogen. So knifflig und aufregend etliche der ersten und einige der späteren Levels sind, so schwach ist vieles dazwischen. Das Abenteuer und die Shooter-Anleihen in erster Linie, die Erinnerungen an die schrecklichen Mini-Games-Sammlungen wecken.

Dennoch ist Boom Blox ein gutes Spiel, daran herrscht kein Zweifel. Nur ist es insgesamt nicht so gut, wie es sein könnte und wie es stellenweise aufblitzen lässt. Weniger Action und mehr Puzzle wäre der Schlüssel zum ganz großen Erfolg gewesen. So ist es stattdessen ein netter Spaß für zwei, drei Tage, basierend auf einer simplen, aber faszinierenden Idee. Immerhin.

Boom Blox steht seit kurzem exklusiv für Wii in den Läden.

7 / 10

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