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Bully - Die Ehrenrunde

Versetzung trotz kleiner Mängel

Als ich noch zur Schule ging - und das ist bereits gefühlte 100 Jahre her -, gab es klare Hierarchien auf dem Schulhof und in den Klassen: Es gab grob gesagt die coolen Leute, die Streber und die Loser. Wobei Letztere genau genommen keine Gruppe waren, sie hingen alle einzeln ab, weil keiner etwas mit ihnen zu tun haben wollte. Nicht mal untereinander verstanden sie sich. Rockstar gelang vor anderthalb Jahren das Kunststück, genau diese Struktur jugendlichen Sozialverhaltens in einer Art Videospiel-Parodie nachzubilden.

Das Ergebnis kam für die PS2 als Canis Canem Edit auf den Markt und rief prompt einige Jugendschützer auf den Plan, denen das "Machwerk" viel zu sehr gegen die so genannte "Political Correctness" verstieß. Wer dieses "GTA auf dem Schulhof" damals gezockt hat, weiß, wie überzogen die Kritik an dem Spiel war. Für den Fall, dass Ihr es verpasst habt, bekommt Ihr nun mit Bully - Die Ehrenrunde auf Xbox 360 und Wii erneut die Gelegenheit, Euch als pubertierender Schulhof-Rowdy zu betätigen.

Allerdings handelt es sich bei der Ehrenrunde keineswegs um eine reine 1:1-Umsetzung. Rockstar Games bietet unter anderem eine grafische Überarbeitung, die man vor allem der 360-Fassung ansieht und die sich beispielsweise in detaillierteren Texturen und verbessertem Schattenwurf niederschlägt. Abseits davon wurden eine Reihe weiterer Features wie acht zusätzliche Missionen, vier frische Charaktere und neue Schulfächer implementiert.

Immer schön hoch damit.

Am zugrunde liegenden Spielablauf wurde jedoch darüber hinaus keine Änderung vorgenommen. Ihr schlüpft also erneut in die Rolle des 15-jährigen Schulversagers Jimmy Hopkins, der von Mutter und Stiefvater in das Haifischbecken namens Bullworth Academy geworfen wird, während diese sich in die Flitterwochen verabschieden. Eine Schule mit üblem Ruf in einem imaginären England, auf die es nur die völlig hoffnungslosen Fälle verschlägt.

Doch das ist Euch eigentlich völlig schnuppe, Ihr seid ohnehin davon überzeugt, der Nabel der Welt zu sein. Eure besten Argumente sind die beiden Fäuste, mit denen Ihr Euch bisher schon durch das Leben gerüpelt habt. Getreu dem GTA-Stil bewegt Ihr Euch dabei durch eine fast vollkommen freie Spielwelt, die Euch nur sehr wenige Restriktionen auferlegt.

'Noch ein wenig davon und die Böller-Mixtur ist fertig.'

So müsst Ihr Euch per se weder an die Schulzeiten halten und schwänzt einfach den Unterricht (dürft Euch allerdings nicht von Lehrern erwischen lassen), treibt ausgiebig Schabernack, wo es Euch beliebt und terrorisiert Eure Mitschüler mithilfe von Chinakrachern, Stinkbomben, Juckpulver und ähnlichen Gimmicks. Oder brecht schlichtweg ihre Spinde auf und verdient Euch auf diese Weise neue Klamotten und andere Gegenstände. Die Aufgaben und Missionen sind sehr vielfältig und abwechslungsreich und obendrein voll gepackt mit schwarzem Humor. Lediglich der Tag-/Nacht-Zyklus legt Euch einen gewissen Rhythmus auf, gegen den Ihr nicht ankommt.

Dass Ihr Euch bei den Scherereien nicht nur Freunde macht, liegt auf der Hand. Doch des einen Leid ist des anderen Freud, schließlich sammelt oder verliert Ihr mit jeder Aktion Reputationspunkte bei den einzelnen Fraktionen der Schulgemeinschaft. Daher sollte man es sich schon genau überlegen, mit wem man sich gut stellt beziehungsweise wem man die Faust in den Magen rammt und nach einer Rauferei demütigend die eigene Spucke im Gesicht reibt.

In unserer Test-Philosophie findest du mehr darüber, wie wir testen.

In diesem artikel

Bully: Scholarship Edition

Xbox 360, Nintendo Wii, PC

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Über den Autor

Nedzad Hurabasic

Contributor

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