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Crytek über das Ende kostenloser Demos

Demos sind ein 'Luxus' der Industrie

Im Gespräch mit Develop sprach Cryteks CEO Cevat Yerli unter anderem über das Ende kostenloser Demos.

Grundlage dafür waren vor kurzem aufgetauchte Berichte über eine neue Strategie von EA, die die Veröffentlichung von Premium-Demos für zehn bis 15 Dollar vor dem Release vorsah. Später wurde das vom Publisher aber wieder halbwegs relativiert.

"Eine kostenlose Demo ist ist ein Luxus, den wir in dieser Industrie haben, in der Filmindustrie aber beispielsweise nicht. Weil wir diesen kostenlosen Luxus so lange Zeit hatten und es Pläne für eine Änderung gibt, beschweren sich die Leute darüber. Die Realität sieht so aus, dass wir langfristig gesehen keine kostenloses Demos mehr sehen werden", so Yerli.

"Ich habe eine Menge darüber gelesen, ebenso die Gegenreaktionen. Die Leute sagen, dass sie dann im Grunde genommen für eine Beta zahlen würden."

"Ich denke, dass EAs Strategie im Großen und Ganzen interessant ist. Die Sache ist, dass jedesmal, wenn ein Publisher etwas versucht, um die Industrie zu verbessern, Dinge kommerziell rentabler zu machen und den Markt zu vergrößern, dann glauben die Leute sofort, dass es nur eine geldgierige Masche ist."

Einen Grund für die Beschwerden sieht er darin, dass EAs Vorhaben nicht ausreichend erklärt wurde: "Ja, es ist ziemlich unpopulär, aber das ist ein Kommunikationsproblem. Das Problem mit einer neuen Strategie dieser Art ist, dass es anfänglich vielleicht als geldgierige Strategie erscheint. Ich denke aber, dass das wahre Interesse darin besteht, den Spielern mehr als nur eine kleine Demo zu geben, die kostenlos veröffentlicht wird."

"In Wahrheit ist das der Versuch, ein Problem zu lösen. Die Industrie verliert aufgrund der Piraterie noch immer eine Menge Geld, während der Markt immer online-basierter wird. Es ist also ermutigend, Strategien zu sehen, die das bekämpfen."

"Ich denke, das Ganze Problem muss besser erklärt werden, weil hinter EAs Plan ein guter Gedanke steckt. Ich kann verstehen, wenn die Leute denken, dass EA nur seine Profite maximieren will, aber man versucht wirklich nur, seine Investitionen zurückzubekommen und gleichzeitig dem Spieler gegenüber so fair wie möglich zu bleiben. Letztendlich wird es für den Spieler ein besserer Deal sein."

Ob man eine kostenlose Demo für Crysis 2 veröffentlicht, ist laut Yerli noch nicht klar.

"Das ist etwas, worüber wir nachdenken müssen, weil wir uns diesbezüglich noch nicht endgültig entschieden haben", sagt er. "Aber egal ob wir eine Demo machen oder nicht... glaube ich, dass Unternehmen so viele Demos veröffentlichen müssen? Ich denke, dass in Zukunft mehr und mehr Spiele keine Demo bieten werden, weil es unerschwinglich wird."

"Auch hinsichtlich des Zeitdrucks beim Erstellen einer Demo - besser gesagt der Zeitdruck zum Erstellen einer qualitativ guten Demo - glaube ich, dass es wirklich schwierig wird. Ich denke, wir werden zukünftig immer weniger davon sehen."

In diesem artikel

Crysis 2

PS3, Xbox 360, PC

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Benjamin Jakobs

Leitender Redakteur News

Benjamin Jakobs ist Leitender Redakteur, seit 2006 bei Eurogamer.de und schreibt News, Reviews, Meinungen, Artikel und Tipps.

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