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Die Siedler - Aufstieg eines Königreichs: Reich des Osten

Durch den Monsun

Das Wetter:
Dürfen Sie zurzeit herrlichen Sonnenschein und Temperaturen um die 28 Grad Celsius genießen, sehen die Aussichten für die kommenden Tage nicht ganz so rosig aus. Tatsächlich sollten Sie wichtige Einkäufe und Erledigungen bis spätestens Sonntag tätigen, da am Montag heftiger Monsunregen und somit starke Überschwemmungen zu erwarten sind. Denken Sie also daran, Ihr Hab und Gut rechtzeitig vor den Niederschlägen zu schützen und das schöne Wetter heute noch zu genießen.

Unsere Empfehlungen: Lagern sie schon jetzt große Mengen Fisch ein, damit sich die Fischer während der Monsunzeit nicht auf das turbulente Wasser wagen müssen. Sind die lästigen Vorkehrungen erst einmal getroffen, machen Sie doch einen netten Spaziergang im aufregenden Dschungel und beobachten Sie majestätische Elefanten, entdecken Sie verlassene Ruinen oder besuchen Sie grimmige Wegelagerer und isolierte Ortschaften.

Doch bleiben Sie nicht zu lange fort, die drohenden Überschwemmungen könnten den Rückweg zwischenzeitlich unpassierbar machen.

Das klingt nach herausfordernden Aussichten für Siedelfreunde und Städtebauer, nicht wahr? Aber hat man sich nach einer kurzen Phase des Staunens und der wilden Kamerafahrten über die Landstriche aufgrund der schönen Dschungellandschaften mitsamt ansehnlichen und idyllischen Flussläufen und beeindruckender Fauna wieder gesammelt, beginnt der Ruf des Paradiesvogels langsam zu verstummen. Ein wahrer Siedler lässt sich von den optischen Reizen des orientalischen Settings nämlich nicht beirren.

Unsere Bauten zerstören das Landschaftsbild. Die Elefanten scheint das nicht zu jucken.

Der ambitionierte Bauherr klickt sich direkt durch die verfügbaren Gebäude, erkundet eine Statistik nach der anderen und expandiert so gut er kann, um nach einiger Zeit ernüchtert festzustellen: Da hat sich ja fast nichts getan! Spätestens an diesem Punkt wird klar, warum man bei Blue Byte darauf besteht, Reich des Ostens als Mission-Pack und nicht als Add-On zu bezeichnen.

Die Änderungen hinsichtlich der Spielmechanik liegen folglich im Detail. Besonders nützlich ist dabei vor allem der Handelsposten, den man in befreundeten Ortschaften errichten kann und über den in regelmäßigen Abständen die gewünschten Waren automatisch getauscht werden. Aber nicht nur für die Suche nach möglichen Handelspartnern lohnt sich die Erkundung der Umgebung. In verborgenen Ruinen warten kleine Schätze darauf, geborgen zu werden und Euch das Leben zu erleichtern. Ihr haltet das für keine gute Idee? Das Hauptspiel war Euch schon einfach genug? Dann sind die Klagen wohl nicht bis zu den fleißigen Entwicklern durchgedrungen.

Die Herren wollen den Spielern nämlich noch weiter unter die Arme, ja tief in die Achselhöhlen greifen und bringen deswegen den rüstigen Geologen zurück in die Welt der Siedler. Der knackige Alte ist allerdings nur ein Schatten seines Vorgängers, denn er geht gar nicht erst auf die Suche nach neuen Erzvorkommen. Er schlurft bei Bedarf stattdessen zu einer erschöpften Mine oder einem zusammengebrochenen Steinbruch und füllt gegen eine hübsche Summe Gold die Vorräte dieser wieder auf. Sein euphorisches „Jippie!“ werden dabei vermutlich die Wenigsten teilen.

Der Geologe verrichtet sein Werk unter Sarayas strengen Blicken.

So vergeht die Zeit im Osten nach und nach. Bald rückt endlich der Monsun näher und mit ihm die Hoffnung, dass die kräftigen Regenschauer die bisherigen Zweifel hinwegspülen können und endlich Platz für eine Herausforderung schaffen. Dann ist es soweit! Der Himmel verdunkelt sich, die ersten Tropfen fallen aus den Wolken und Hände reibend freut man sich auf kraftvolle Ströme, die das sonst so fruchtbare Land verwüsten. Die Spannung steigt, die Flussufer nicht.

Die Fischer sitzen indes untätig vor ihren Hütten und die einst emsigen Siedler stehen ratlos vor den leicht getrübten Gewässern und warten, bis sie diese wieder überqueren können. Plötzlich klart das Wetter wieder auf und die Siedler gehen ihrer Wege. Taktische Auswirkungen hat das im Großen und Ganzen nicht, es bremst lediglich den Spielverlauf. Seien wir mal ehrlich, einen Monsun stellt man sich irgendwie dramatischer vor.

Vielleicht in etwa so dramatisch, wie die neuen Missionen versprechen zu werden. Die ranken sich um die Heldin Saraya und einen mysteriösen Kult. Erfreulicherweise darf man sich in dem Konflikt jedoch entscheiden, auf welche Seite man sich stellen möchte und bestimmt somit, ob man sich seinen Ruhm mit militärischen Mitteln oder möglichst friedfertig erarbeiten möchte. Das nötige Flair ist dank eines neuen Grafiksets in jedem Fall vorhanden. So schmiegen sich bei den Einheimischen flache Gebäude aus gebranntem Ton aneinander und die grimmigen Soldaten erheben asiatische Krummschwerter zum Kampf. Da ist es tatsächlich schade, dass man dieses stimmige Bild mit den deftigen Bauten der eigenen Mannen zerstören muss.

Man kann nur hoffen, dass die neuen Features und die damit verbundenen Vereinfachungen nicht ebenso destruktiv auf den Orient wirken wie es seinerzeit beim Hauptspiel der Fall war. Die lebendigen Landschaften sind aber in jedem Fall ein willkommener Anblick für das Strategenauge und die Kampagne verspricht einige angenehm abwechslungsreiche Stunden mit Saraya und dem bitterbösen Kult. Auf tiefschürfende Verbesserungen oder Erweiterungen muss man hingegen verzichten. Blue Byte sagt: Es ist kein vollwertiges Add-On, sondern ein Mission-Pack. Ich sage: Okay, solange der Umfang stimmt!

Ab dem 27. März geht es für die Siedler durch den Monsun, das Ende der Zeit lässt allerdings noch auf sich warten.

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Steffen Salomon

Contributor

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