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Warum PS3 und 360 den Geist aufgeben

Der Fehler im System

Auch obwohl wir annehmen können, dass die neuen, kleineren 65nm GPUs in der Jasper 360 und der PS3 Slim helfen werden, das Konsolensterben zu reduzieren, so bleibt doch die Tatsache, dass es eine installierte Userbasis von weltweit etwa 50 Millionen Einheiten gibt. Und das ist ein sehr reales Problem für einen Fehler, der scheinbar durch einen kumulativen Schaden entsteht: Jeden Tag verlieren mehr und mehr der 360er das Sicherungsnetz von Microsofts Dreijahres-Garantie und viele davon werden ohne Zutun des Besitzers ausfallen. Mehr noch, die extrem limitierte Einjahres-Garantie der PS3 scheint geradezu unangemessen.

Damals, im Dezember 2008, etwa neun Monate nach dem Start der PS3 in Europa hat Sonys David Reeves eine zwei bis drei prozentige Ausfallrate der PS3 diagnostiziert. Da das Kernproblem aber ein kumulatives ist - und eines, dass der Hersteller nicht antizipiert hat - wie hoch ist sie wohl heute? Ich habe SCEE um einen Kommentar gebeten und erwarte derzeit Antwort.

Im Moment kostet die offizielle Microsoft-Reparatur einer garantielosen 360 78 Pfund (ca. 90 Euro), was sich bizarrer Weise auf 95 Pfund (ca. 109 Euro) erhöht, wenn man sie telefonisch organisiert. Sonys Hotline war nicht so deutlich und sagte, dass die Reparaturen von Fall zu Fall bewertet werden müssten. Ein Refurbished Ersatzgerät schlage aber mit 128 Pfund (ca. 147 Euro) zu Buche. Im Vergleich dazu bezahlt man für eine unabhängige Reparatur 60 Pfund (ca. 69 Euro) im Falle einer 360 und 70 Pfund (ca. 80 Euro) für eine PS3. Man kann sich natürlich auch für eine erweiterte Garantie entscheiden, aber diese werden für gewöhnlich von Versicherungen unterschrieben und die Zeit, bis man sein Gerät zurückbekommt, kann dadurch variieren. Ein unabhängiger Reparaturservice wie Colchester versucht immer, das Gerät innerhalb von 24 Stunden zurückzuschicken.

Die Garantiesituation der PS3 ist ganz klar bedenklich. Einem Bericht in der BBC One Show zufolge gibt es einige gute rechtliche Argumente, dass die Länge der Garantie angesichts des allmächtigen Sales of Goods Act 1979 irrelevant sein könnte (ein Produkt muss eine „befriedigende Qualität“ haben und „Fit for Purpose“, also dem Gebrauchszweck angemessen funktionstüchtig sein). Vielleicht - nur vielleicht - wird Sony sich die Länge der Garantie noch einmal überlegen.

In der Zwischenzeit brummt das Geschäft der unabhängigen Konsolen-Mechaniker wie Darren Thickbroom von Colchester Computers. Wenn seiner Theorie des kumulativen Hitzeschadens korrekt ist - und alle Hinweise deuten darauf hin - dann sieht sein Geschäft einer rosigen Zukunft entgegen. Für den Hardcore-Spieler hat er indessen einen ganz einfachen Tipp:

„Es kommt darauf an, wie viel man mit der Konsole spielt“, sagt er. „Einige Leute sind vielleicht nicht unserer Meinung aber so sehen wir es: Wenn man tagein-tagaus mit diesen Maschinen spielt, würde ich erwarten, dass man sie jedes Jahr austauscht.“

Ob die Ankunft der PS3 Slim und der Jasper-Revision der Xbox 360 mit ihren kleineren, kühleren Chips das Problem löst, bleibt abzuwarten. Die Produktion von Geräten, die weniger Hitze produzieren und weniger Strom verbrauchen ist ganz sicher der richtige Weg.

Die Tatsache, dass Microsoft und Sony diese Hitzeprobleme haben, deutet jedenfalls darauf hin, dass das Problem nicht nur an „schlampig produzierten Geräten“ liegt, wie Sonys David Reeves einst sagte. Es bedeutet auch, dass die nächste Konsolengeneration - die zwangsläufig wieder größeres, stromhungrigeres Silizium verwenden wird - einige geniale Designlösungen aufbieten muss, damit all das nicht noch einmal passiert.

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Richard Leadbetter

Technology Editor, Digital Foundry

Rich has been a games journalist since the days of 16-bit and specialises in technical analysis. He's commonly known around Eurogamer as the Blacksmith of the Future.
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