Skip to main content
Wenn du auf einen Link klickst und etwas kaufst, können wir eine kleine Provision erhalten. Zu unseren Richtlinien.

Dragon Age

Erzähl mir eine Geschichte...

Kommt Euer Zwerg stattdessen als Sohn eines einfachen Schmieds auf die Welt, sieht der Verlauf zwar ähnlich aus, nur mit einem ganz anderen Hintergrund, auf den die Welt auch entsprechend anders reagiert. Seine Fertigkeiten werden andere sein, seine Sozialkontakte entsprechen dann seiner Herkunft und der ganz spezielle Feind ist dann vielleicht eher eine verprellte Liebe aus dem Dorf. Die Leben der verschiedenen Möglichkeiten sollen nicht mehr oder weniger interessant, sondern schlicht grundsätzlich unterschiedlich sein.

Bioware traf damit auch eine Entscheidung gegen Randgruppencharaktere wie den Halbling-Assassinen und rechtfertigt dies mit ihrer eigenen Erfahrung aus den vorigen Rollenspielen. Sie konnten beobachten, dass die Spieler sich in den allermeisten Fällen lieber für die klassischen Archetypen entscheiden. Und jemand, der immer den Krieger spielt, braucht letztendlich auch keine Auswahl aus vier Klassen, die alle alternativ und unter Vernachlässigung kleiner Nuancen mit Krieger betitelt sein könnten. Ihr werdet Menschen, Elfen und Zwerge finden, genauso wie Magier, Krieger und Diebe. Nur halt keinen Windling-Berserker-Priester.

Abgesehen von diesen Archetypen löst sich Bioware aber ganz schnell von allen Klischees, sobald es an die Ausgestaltung des frisch geschaffenen Fantasylands Ferelden geht. Auch wenn man noch nicht soviel über „Ferre Elden“, in der eigenen Sprache des Spiels mit Waldtäler zu übersetzen, bekannt gegeben hat, lässt sich schon gut der Verweis auf G.R.R. Martins Buchreihe „A Song of Ice & Fire“ einordnen.

Das Design erinnert an die Welten G.R.R. Martins.

Ferelden ist weniger das High-Fantasyland, das wir aus Oblivion kennen, sondern mehr ein düsterer, mittelalterlicher Ort, in dem rivalisierende Fraktionen um Macht kämpfen. Es gibt keinen guten König, es gibt keinen bösen Herrscher, dafür aber eine große Anzahl von moralischen Grauabstufungen und niemanden, der keinen Fleck auf seiner weißen Weste hätte.

Die Frage von Gut und Böse transzendiert Bioware zu einer generellen Frage der Moral. Wie wird ein „guter“ Held reagieren, der eine „böse“ Entscheidung treffen muss, wenn diese dem Großen Ganzen dient? Wird er einen Unschuldigen töten, wenn dies zahlreiche Leben rettet? Genauso stehen „böse“ Charaktere häufig zähneknirschend vor der Frage, ob sie wider ihrer Veranlagung handeln sollten, um so vielleicht ihre Ziele erreichen zu können. Alle Bewohner Ferldens definieren sich ausschließlich über ihre Taten und Eurer Heldengruppe wird es nicht anders ergehen.

Epische Massenschlachten gehören zu großer Fantasy einfach dazu.

Direkten Einfluss habt Ihr dabei erst einmal nur auf Euren Haupthelden, während die Begleiter oft genug ihrer eigenen Agenda folgen. Auf dem Weg durch die Handlung bietet sich obendrein häufig die Gelegenheit, Mitstreiter zu gewinnen. Die Verbündeten des Moments können sich dabei sogar zu echten Feinden entwickeln, sollten Euer Handlungen ihren Vorstellungen gänzlich widersprechen. Dieses Konzept kennt man auch schon aus Baldurs Gate und Knights of the Old Republic, in Dragon Age will Bioware es noch weiter perfektionieren.

Welche Entscheidung Ihr mit welchen Begleitern auch immer treffen werdet, einige werden mit Sicherheit zu bewaffneten Konflikten führen. Hier bleibt sich Bioware selbst treu und wird die neueste Form seines aus Baldurs Gate bekannten „Halb-Echtzeit“-Systems präsentieren.

In diesem artikel

Dragon Age: Origins

PS3, Xbox 360, PC

Verwandte Themen
PC
Über den Autor
Martin Woger Avatar

Martin Woger

Chefredakteur

Chefredakteur seit 2011, Gamer seit 1984, Mensch seit 1975, mag PC-Engines und alles sonst, was nicht FIFA oder RTS heißt.
Kommentare