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Eve Online Revisited

Weltraum der unbegrenzten Möglichkeiten

In dem Sandkasten-Universum von Eve haben sich zahlreichen Allianzen und Corporations gebildet (sprich Gilden). Und die kämpfen um den 0.0.-Raum, eine große Gegend von Sonnensystemen, in der anders als im sicheren 1.0.-Raum alles erlaubt ist. Keine Wachen, kein Schutz, kein Nichts. Mit harten Bandage, mit Tricks und viel Taktik wird hier um wertvolle Rohstoffe, taktisch wichtige Sonnensysteme und generelle Überlegenheit gestritten.

Im Unterschied zum PvP in anderen Spielen hat der Kampf bei Eve echte, schmerzhafte Konsequenzen. Wird das eigene Schiff zerstört, ist es, na ja, eben zerstört. Per Versicherung erhält man zwar Geld für den Rumpf zurück. War man aber mit einigermaßen ordentlichen Modulen (sprich Waffen, Panzerung, etc.) ausgestattet, schneidet das echt tiefe Löcher in den durchschnittlichen Geldbeutel. Ziemlich gnadenlos, ist aber eine ganz zentrale Dynamik für den Rest des Spiels. Denn es gibt dem angesprochenen, manchmal langweiligen Grind (Asteroiden, Handel, PvE) einen echten Sinn.

Denn in der Freiheit des 0.0-Raumes herrscht eigentlich immer ein bewaffneter Konflikt zwischen irgendwem. Und Krieg kostet Geld. Und wer mehr Geld hat, hat mehr und bessere Schiffe. Aus dieser Logik entsteht eine echte Ökonomie. Das ganze System fand seinen vorläufigen Höhepunkt in dem bisher größten virtuellen Krieg, den das Internet je gesehen hat. 2007 lieferten sich die beiden stärksten Allianzen, The Greater BoB Coalition und die RedSwarmFederation, monatelange Schlachten. Beide Seiten hatten zum damaligen Zeitpunkt mehrere tausend Mitglieder und die Kämpfe dauert teilweise einige Tage. Da bei Eve alle Spieler auf demselben Server spielen, kommt es vor, das Europäer einen Angriff starten und später amerikanische Piloten übernehmen.

Anflug auf die Raumstation in einem Sonnensystem mit beruhigenden Rottönen.

Die Schlachten beschränkten sich aber keineswegs nur auf Ingame-Konflikte. Ganz im Gegenteil. Schon der ganze Krieg hatte mit ein paar beleidigenden Worten im offiziellen Eve-Forum knapp ein Jahr zuvor begonnen. Ego-Schlachten in Foren sind zwar normal, aber hier können sie echte Konsequenzen haben. Wird eine Allianz nur lange und aggressiv genug attackiert und werden ihr Handelsrouten mit Sternentoren-Camps abgeschnitten, geht ihnen irgendwann das Geld aus.

Ohne Geld keine militärische Stärke und schon wandern die Mitglieder ab. Es ist schon öfter vorgekommen, dass sich im Zuge solcher Niederlagen ganze Gilden unfreiwillig auflösten. Solche Ereignisse ziehen dann zahlreiche Propaganda- Fotos und YouTube Videos mit hämischen Siegesbotschaften nach sich. Und genau für diese extrem harten Dynamik ist Eve in den letzten Jahren berühmt geworden. Oft lesen unbeteiligte Personen die Foren und unterhalten sich über politische Entwicklungen, obwohl sie schon lange nicht mehr aktiv spielen. Manche verfolgen die Schlammschlachten sogar, ohne jemals einen Eve-Account besessen zu haben.

Ein wichtiger Faktor dabei ist das Verhalten von Entwickler CCP selber. Denn das Kämpfen mit unfairen Mitteln wird in Maßen geduldet. So sind die vorher genannten Spione völlig alltäglich. Das sind Spieler, die sich mit einem zweiten Account über Monate bei feindlichen Gemeinschaften hocharbeiten, und von dort wichtige Informationen an ihre eigentliche Allianz übermitteln. Flottenbewegungen, Angriffspläne, taktische Schwachstellen. Am Ende einer solchen Karriere wird auch schon mal gerne die Corporation-Bank leer geräumt und so die mühsam angesparte Kriegskasse des Gegners in Sekunden vernichtet.

Ein Gallente Sternentor. Alle Rassen besitzen eine eigenständige Architektur.

Eve Online ist zu komplex, positiv genau wie negativ, um es auf ein paar Seiten zu erfassen. Sicher ist, es ist kein Spiel für jedermann und wird es nie sein. Auch wenn es CCP schon erheblich optimiert hat und es weiter tun wird, das Besondere daran ist eben die Komplexität und der gnadenlose PvP. Also das, was viele abschreckt. Für alle, die sich aber drauf einlassen, ist es ein echtes Unikat in der sonst gleich geschalteten MMO-Welt.

Natürlich kommt man in diesen Genuss nur, wenn man viel Zeit und Energie in dieses Monster von einem Spiel steckt und etwas Durchhaltevermögen zeigt. Alleine kann der eintönige Weltraum einen schnell vertreiben. Am Besten sucht sich der Neuling eine Corporation, die ihn mit Infos und Geld unterstützt. Wenn man etwas Glück hat, erwartet einen nach diversen frustrierenden Erlebnissen und viel Lesezeit in Foren und Wikis eine echte alternative Gesellschaft. Ein virtueller Raum, im wahrsten Sinne des Wortes.

Der Ort, an dem 200 Battleships gegen 200 andere um die intergalaktische Vorherrschaft kämpfen. Eine Gemeinschaft, bei der jeder Spieler etwas zum großen Ganzen seiner Allianz betragen kann. Eine Welt, in der die Spieler und ihre Entscheidungen das Spiel sind.

Auf Eve-Online.com gibt es eine 14-tägige Testversion von Eve Online. Die neuste, wie immer, kostenlose Erweiterung „The Quantum Rise“ ist seit dem 11. November online.

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