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Fat Princess

Kunterbuntes Gemetzel

Mindestens drei Leute fragten mich am Wochenende via ICQ, womit ich denn gerade beschäftigt wäre. „Fat Princess zocken“, lautete stets meine Antwort. Die Reaktionen darauf lassen sich ungefähr so zusammenfassen: „WTF?“

Zugegeben, das war auch so ziemlich mein erster Gedanke, als ich vor einiger Zeit zum ersten Mal diesen Namen hörte. Irgendwie kann man sich darunter nur schwer etwas vorstellen. Fakt ist: Es geht um Prinzessinnen. Und die muss man füttern.

Das wäre aber nur eine stark vereinfachte Beschreibung von Fat Princess. Anhand des Betatests zeigt sich nämlich, dass hinter diesem Namen ein gut durchdachtes, spaßiges Spielchen steckt, das nicht nur in Sachen Optik wie Castle Crashers (XBLA) schmeckt. Zur Auswahl stand darin lediglich der Multiplayer-Modus, weswegen sich zum Einzelspieler-Part bislang leider nicht allzu viel sagen lässt.

Alleine die Mehrspieler-Gefechte geben aber schon eine ganze Menge her. Tatsächlich hat Fat Princess auch etwas von Battlefield in sich. Zwei Teams streiten sich auf der Beta-Karte „Schwarzwald“ um den Sieg, entweder im bekannten Team Deathmatch oder in „Befreit die Prinzessin“. Hier sitzt die eigene Schönheit jeweils in der Festung des Gegners und muss zurück auf den eigenen Thron befördert werden. Gleichzeitig soll dafür gesorgt werden, dass die gefangene Anführerin des Feindes in ihrem Kerker verbleibt.

Schlanke Prinzessinnen sind leichter zu tragen.

Hört sich einfacher an als es in Wirklichkeit ist. Trägt man die Prinzessin in Richtung Heimat und wird niedergeschlagen, schleppen die Widersacher sie einfach wieder zurück. Stopft man die königliche Hoheit zudem mit auf den Karten verteilten Kuchenstücken voll, wird sie immer fülliger und ist dementsprechend schwieriger zurück zu befördern. Sofern sie nicht gefüttert wird, nimmt sie mit der Zeit automatisch wieder ab. Ansonsten müssen mehrere Träger her, um für einen schnellen Transport zu sorgen.

Substanz erhält das farbenfroh gehaltene Gemetzel dabei unter anderem durch seine fünf Klassen. In der eigenen Basis stehen dazu fünf „Fabriken“, die regelmäßig neue Helme ausspucken. Zieht man einen davon an, wechselt man umgehend in den jeweiligen Beruf. Als Magier, Priester, Waldläufer, Krieger und Arbeiter leistet man anschließend seinen Beitrag zum Erfolg.

Jede Klasse hat zu Beginn Zugriff auf eine einzige Waffe. Hier kommen wiederum die Arbeiter ins Spiel. Sie sammeln Rohstoffe ein und rüsten die Fabriken auf, was pro Berufszweig eine weitere Alternative freischaltet. Magier kämpfen anfangs beispielsweise mit Eis, später gesellt sich Feuer hinzu. Der Waldläufer ersetzt seinen Bogen hingegen auf Wunsch mit einem Schrotgewehr.

Blut fließt in großen Mengen.

Um aus der Vogelperspektive vernünftig zielen zu können, visiert man sein Opfer über die Schultertaste an und schickt das Geschoss auf die Reise. Ansonsten heißt es Button drücken und zuschlagen. Alles unkompliziert, schnell und spaßig. Eben wie man es aus Castle Crashers kennt. Jedweder Angriff lässt sich zudem im Vorfeld aufladen und verursacht dadurch noch mehr Schaden.

Einen Weg in feindliche Basen schafft man sich nicht nur durch pure Gewalt und die Zerstörung der Tore. Neben Belagerungswaffen baut man etwa Leitern oder Sprungbretter, mit denen der eigene Recke leicht die Mauern überwindet. Über das Katapult in der eigenen Basis kann an sogar direkt inmitten der Feindfestung fliegen. Für genügend Abwechslung beim Vorstoß ist somit gesorgt. Das bedeutet auch, dass man seinerseits stets die Augen offen halten muss, da ansonsten der eine oder andere Widersacher unbemerkt durch die eigenen Linien schlüpft.

Je nach Zusammenstellung der Teams auf den Servern entwickeln sich so packende Gefechte, deren Ausgang ständig hin- und her schwankt. Verbissene Kämpfe um die Prinzessin sind ebenso an der Tagesordnung wie Belagerungen einer Basis oder alleinige Vorstöße eines einzelnen Spielers. Letztendlich wird man - wie in Battlefield - nur durch ordentliches Teamwork zum Erfolg kommen. Die mit viel Lebensenergie gesegneten Nahkampfer prügeln sich in der ersten Reihe, Magier und Waldläufer beharken den Feind aus dem Hintergrund, Priester sorgen für die nötige Heilung. Ein chaotisches Durcheinander bringt hier niemanden weiter.

Ich wusste im Vorfeld nicht so recht, was mich in Fat Princess erwarten würde. Der Name war mir zwar geläufig, aber allzu viele Informationen hatte ich bislang nicht aufgeschnappt. Im Nachhinein bin ich froh, dass ich mir den Titel angeschaut habe. Ansonsten wäre mir dieser spaßige Zeitvertreib möglicherweise entgangen.

Es ist einfach herrlich mitanzusehen, wenn sich die niedlichen Figuren gegenseitig die Köpfe einschlagen, dabei Helme durch die Gegend fliegen und große Blutlachen den Boden rot färben (lässt sich übrigens auch abschalten). Damit rechnet man nicht wirklich, wenn man sich die farbenfrohe Optik des Spiels zum ersten Mal anschaut.

Wer gerne im Team Online-Schlachten bestreitet und ein Faible für Castle Crashers an den Tag legt, sollte Fat Princess definitiv im Auge behalten. Inwiefern der Titel auch Einzelspieler vor den Bildschirm locken kann, bleibt hingegen noch abzuwarten.

Fat Princess erscheint irgendwann in diesem Jahr im PlayStation Store.

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