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Genesis Rising

Blutsauger im Weltall

Und dann geht das Chaos erst richtig los: Zwar lassen sich die Schiffe Eures Geschwaders zu handlichen Verbänden zusammenfassen, den Überblick verliert Ihr aber sowohl aus der Ferne durch die stecknadelkopfgroße Darstellung der Einheiten als auch nach dem Heranzoomen, weil Ihr dann stets nur einen Teil Eurer Kämpfer seht.

Der Omnikreuzer versetzt dem letzten Jäger der Lebenswelle-Piraten den Todesstoß.

Hektisch passt Ihr ständig die Kameraperspektive an, während die durchaus intelligent agierende gegnerische Flotte die Momente nutzt, um die ersten empfindlichen Treffer zu landen. Eure Mannen wehren sich zwar tapfer – aber nur mit ihren schwächlichen Standardwaffen. Um die wuchtigen Extrawaffen aus dem Gen-Pool zu nutzen, müsst Ihr bei jedem Schiff separat Hand anlegen: Raumschiff mit der Maus anwählen, Leertaste drücken, mit der Maus Waffen-Icon anwählen und auf den Gegner klicken.

Obwohl wir uns in Genesis Rising angeblich 3.000 Jahre in der Zukunft befinden, lässt sich da nichts automatisieren! Versteht Ihr jetzt, warum man in Schlachten mit größeren Geschwadern oft nicht mehr weiß, wo oben und unten ist?! Doch die Krönung kommt erst noch! Haarscharf an einer Niederlage vorbeigeschrammt, ruft Ihr nach gewonnener Schlacht das Hauptmenü auf, um Euren Spielstand zu sichern – und stellt fest, dass dies nicht möglich ist. Genesis Rising legt selbstständig nach jeder erfolgreich absolvierten Mission ein Savegame an. Zwischendurch könnt Ihr schauen, wo Ihr bleibt. Danke, Metamorf!

Mit Fähigkeiten und Waffen aus der Gen-Bank wertet Ihr Eure Schiffe auf.

Die mehr als zwei Dutzend Missionen der Einzelspielerkampagne nehmen immer wieder Wendungen, die von den Entwicklern sicher „überraschend“ gemeint sind. Dennoch bleiben die Abläufe weitgehend ähnlich: ein wenig aufrüsten, die neuen Möglichkeiten des Gen-Pools ausschöpfen, viel farbenfroh inszeniertes Schlachtengetümmel, eine Prise Diplomatie und ein Quäntchen Handel – nicht zu vergessen der Kampf mit der Steuerung. Zusammengehalten werden die Abschnitte durch eine etwas wirre Story, die die grafisch nicht unbedingt berauschenden Zwischensequenzen weitererzählen. Darin wirken Iconah und die Protagonisten vom Rat der Drei (Militär, Rechtsprechung und Kirche) so steif wie die Marionetten eines Kasperltheaters, während die Weltraumszenen im Vergleich zur grandiosen Optik des eigentlichen Spiels recht verwaschen daherkommen.

Wer dann den harten Brocken der Kampagne bewältigt hat, darf sich auf den Mehrspieler-Karten alleine gegen den Computer oder gegen bis zu 11 weitere Machtmenschen austoben. Dabei geht es dann zumindest in der Aufbauphase etwas fairer zu und Ihr müsst Euch nicht mit übertrieben schnellen gegnerischen Überfällen herumschlagen.

In Genesis Rising ist alles organisch, nur das Gameplay nicht. Eigentlich schade, denn mit etwas mehr Feintuning hätte man aus dem Titel noch ein ganzes Stück mehr herausholen können. Das Timing hat im Missionsablauf ebenso seine Macken wie die umständliche Steuerung der Schiffsgeschwader. Diese Punkte machen viel kaputt und lassen einen oft vergessen, wie toll das Spiel aussieht, wie viel Atmosphäre in dem hypnotischen Soundtrack steckt, wie raffiniert sich die gegnerische KI manchmal verhält. Vielleicht könnte ja ein Patch bei Balancing und Steuerung noch einiges gerade rücken. Auch eine Möglichkeit zum Speichern eigener Spielstände sollte dringend nachgeliefert werden! Im jetzigen Zustand ist Genesis Rising wie eine betörend schöne Frau, die einen mit ihren entsetzlichen Launen in den Wahnsinn treibt …

6 / 10

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