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Gollum könnte das beste Spiel zum Herrn der Ringe seit langer Zeit werden

Um dahin zu gehen, wo kein Hobbit zuvor war.

Zuerst konnte man sich nicht so richtig viel unter Gollum vorstellen, dem großen Projekt der deutschen Schmiede Daedalic, vor allem für ihre Adventures bekannt. Der erste Gedanke war natürlich ein Adventure, aber der neue Blick auf das Gameplay zeigt einen Gollum, der sich scheinbar selbstsicher zwischen Third-Person Stealth, Uncharted-Klettern und fast schon 3D-Plattformer zu bewegen scheint.

Dazu kommt, wie Producer Harald Riegler feststellt, dass Gollum überall war und jeden getroffen hat. Er war fast von der Schlacht gegen Sauron an mit dabei, er erkundete nach und nach, getrieben von der Macht des Rings, annähernd ganz Mittelerde. Gollum mordete, betrog und log sich einmal durch den ganzen Kontinent. Saruman, Gandalf, Elrond, er hat sie alle gesehen, er hat sie alle überlebt und oft überlistet. Im direkten Vergleich ist Frodo eine ganz schöne Lusche.

Nein, Gollum ist kein Held, aber je mehr ich über die Andeutungen über seine Reisen aus den Büchern nachdenke, desto mehr Abenteuer-Potential ist da. Sicher, es ist klar, wo die Reise irgendwann enden wird, aber was Gollum alles bis dahin erlebt, das sind Sachen, die auf diese Weise andere Geschichten in diesem Universum nur schwer erzählen können. Gollum hat eine andere Sicht, er ist an Orte wie Sarumans Turm fast eingeladen, fühlt sich in den dunklen Stollen Morias bestimmt pudelwohl und er kann sich unsichtbar bewegen. Dabei sehen wir dann Dinge, vor denen andere in Mittelerde bestenfalls wegrennen mussten.

Oder wie wäre es mit einem anderen Blick auf die heiligen Orte der Elben. Die Ring-Gemeinschaft war dort eingeladen, es war eine sichere Zuflucht. Für Gollum wird es ein grünes Gefängnis sein, aus dem es zu flüchten gilt. Mal gucken, wie diese Elben es so mit der Sicherheit halten. Dabei sieht die Grafik auf den ersten Blick jetzt nicht unbedingt nach GTX-3090-Bleeding-Edge aus, aber der Stil passt, die Farben sind ausgezeichnet getroffen und die Mittelerde-Stimmung kam direkt mehr auf als in den beiden durchweg eher farblosen - wenn auch spielerisch exzellenten - Schatten von Mordor.

Also, ich konnte erst nicht viel mit dem Gedanken eines Gollum von Daedalic anfangen, erwartete ein Klick-Adventure wie zuletzt bei den Säulen der Erde, aber die Ambitionen von Gollum scheinen weit höher. Sicher, das ist auch mehr Höhe, um abzustürzen. Man darf nicht vergessen, dass jetzt nicht so viel Gameplay gezeigt wurde und auch sonst eine Menge unbekannt blieb. Aber dieser kurze Ausblick sorgte dafür, dass meine Hoffnungen für Mittelerdes spielerische Zukunft nun ganz bei Gollum liegen. Hm, wer hätte es gedacht...

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Martin Woger

Chefredakteur

Chefredakteur seit 2011, Gamer seit 1984, Mensch seit 1975, mag PC-Engines und alles sonst, was nicht FIFA oder RTS heißt.

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