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Halo 3: ODST

Das verkappte Add-On

Je nach Schwierigkeitsgrad seid ihr also nach 4-6 Stunden mit der Kampagne durch. Auf Legendär kann es noch etwas länger dauern, aber selbst diese Spieldauer ist deutlich zu kurz geraten. Trotz des neuen Blickwinkels fehlt mir persönlich die epische Größe der Vorgänger. Auch die episodische Erzählweise ist Geschmackssache. Gerade die Sequenzen in New Mombasa wirken trotz der dichten Atmosphäre etwas langatmig. Immerhin könnt ihr auch zu viert den KoOp genießen.

Ebenso für bis zu vier Spieler ist der Firefight-Modus gedacht. Ganz wie im Horde-Modus von Epics indiziertem Shooter-Meisterwerk, dem Survival-Modus in Left 4 Dead oder dem Zombie-Geballer in World at War müsst ihr euch hier gegen eine Gegnerwelle nach der anderen verteidigen. Der Einsatz der berühmt-berüchtigten Schädel-Modifikatoren sorgt für die richtige Portion Chaos. Jede Firefight-Runde besteht aus drei Stufen a fünf Wellen. Mit jeder Stufe wird ein neuer Schädel aktiviert. Feinde weichen dadurch besser euren Schüssen aus, werfen mehr Granaten oder machen einfach mehr Schaden.

Euer Waffennachschub ist limitiert, ihr müsst euch also vom Gegner Schießprügel besorgen. Außerdem gibt es auf manchen Karten Fahrzeuge, was dem Modus ein noch höheres Tempo verschafft. In Kombination mit den neun Karten und vier unterschiedlichen Schwierigkeitsgraden liefert Firefight theoretisch jede Menge spannende und motivierende Gefechte.

Theoretisch deshalb, weil Bungie leider kein Matchmaking integriert hat. Erneut sind vor allem Halo- und Xbox-Live-Neulinge benachteiligt. Ohne Freunde könnt ihr den Modus nur alleine oder offline an einer Konsole spielen. Es ist zwar möglich eine offene Gruppe zu erstellen, doch joinen können nur Spieler, mit denen ihr in der letzten Zeit online gezockt habt. Wer also wie meine Wenigkeit nur wenige Halo-Spieler in seinem Freundeskreis hat, wird sich bei der Mitspielersuche schwer tun. Mehr als ein halbes Dutzend Partien habe ich in den letzten Tagen, trotz intensiver Suche, nicht hinbekommen. Eine Schande, denn Spaß macht der Modus auf jeden Fall. So ist er aber für mich nur bedingt nutzbar.

Halo3: ODST Dev Diary

Der Halo-3-Multiplayer wird übrigens auf einer Extra-Disc geliefert. Es sind drei zusätzliche Karten, jedes käufliche Mappack, jeder Spiel-Modus und auch die Forge enthalten. Wer also schon Halo 3 besitzt, kann die Disc theoretisch an einen Freund abtreten. Trotz seines Alters spielt dieser Modus noch immer ganz vorne mit und glänzt durch sein erstklassiges Balancing. Außerdem erwähnenswert: Mit dem Kauf von Halo 3: ODST wird einem ein Platz in der Multiplayer-Beta von Halo: Reach garantiert. Für Hardcore-Fans Grund genug, sich das Spiel trotz seiner Mankos zuzulegen.

Auch wenn Halo 3: ODST von einigen Versendern, wie Amazon, schon für 39 Euro angeboten wird, kann das Spiel den Eindruck eines überteuerten Addons nicht ganz abschütteln. Das Paket wirkt einfach nicht rund. Wie eingangs erwähnt, verzweifeln Neueinsteiger an der Geschichte und den fehlenden Mitspielern für eine zünftige Firefight-Partie. Für Halo-3-Profis ist dagegen der beiliegende Multiplayer überflüssig und sie bekommen einfach zu wenig Inhalt für ihr Geld.

Die Kampagne ist nett, aber im Kanon der Halo-Geschichte wenig aufsehenerregend. Normale Halo-Spieler, die nicht jedes Spiel, jeden Comic und jedes Buch im Schrank stehen haben, bekommen die vielen Feinheiten und Anspielungen gar nicht mit. Steuerung, KI und das eigentliche Gameplay sind natürlich weiterhin gelungen, trotzdem fühlt sich Halo 3: ODST so unterm Strich einfach zu sehr wie eine Mager-Fassung von Halo 3 an. Deshalb reicht es für mich persönlich nicht ganz für eine 8, auch wenn das echte Hardcore-Fans, die nach jedem Halo-Schnipsel lechzen, wohl anders sehen.

Halo 3: ODST ist exklusiv für die Xbox 360 erhältlich.

7 / 10

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