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HdRO: Die Minen von Moria

Sprich Freund und logg ein

Es kann gar nicht oft genug gesagt werden. Auch eineinhalb Jahre nach der Veröffentlichung von Der Herr der Ringe Online: Die Schatten von Angmar grenzt es immer noch an ein kleines Wunder, wie gelungen die Tolkien-Welt als Online-Rollenspiel umgesetzt wurde. Turbines Werk fühlt sich mehr an wie ein Directors Cut vom Buch als ein simples Spiel. Wer nach tausend Seiten Mittelerde nicht genug hat und noch eine Portion braucht, wird hier definitiv mehr als fündig.

Die Designer haben die Vorlage bis aufs Letzte ausgeleuchtet, ausgebaut und dann mit viel Feingefühl in ein lebendiges MMO-Mittelerde verwandelt. Jeder, der das Buch kennt, fühlt sich hier sofort zu Hause (auch wenn das Haus runde Türen hat). Die erste Erweiterung Die Minen von Moria öffnet jetzt, wie man vielleicht ahnen kann, die Türen zu Kahzad-Dum, den gigantischen Zwergenminen von Moria. Und wieder erzählt Turbine dabei die Geschichte der Spielercharaktere im Bezug auf das große Ganze, sprich Frodo und den Ring.

Nachdem sich die Gefährten durch Moria gekämpft haben und sich im Moment in Lothlorien von Cate Blanchett beraten lassen, ist die statische Ruhe des einst verlassenen Zwergenkönigreiches ordentlich aufgewühlt worden. Die Zwerge haben nach dem Tod des Balrogs beschlossen, ihr Moria wieder zum Leben zu erwecken, während diverse dunkle Fraktionen durchaus ähnliche Ansprüche an den Tag legen. Nur mit etwas unpazifistischeren Mitteln.

Die Fortsetzung der Geschichte ist ausschließlich für hochstufige Spieler. Schon die Moria vorgelagerte (und traumhaft schöne) Region Eregion ist von Level 48 Halb-Orcs und ähnlich unfreundlichen Einwohner besiedelt. Bevor man also Stufe 50 erreicht hat, lohnt es sich kaum, hier anzutreten.

Kein Lift weit und breit.

Für die zahlreichen Spieler, die in den letzten eineinhalb Jahren die Maximalstufe erreicht haben, aber um so mehr. Und nachdem man eine etwas störend wirkende Questreihe durchlaufen hat, kann man dann endlich „Freund“ sprechen und eintreten.

Da schon so Legenden beladene Orte wie Bruchtal und das Auenland hervorragend umgesetzt wurden, dürfte die hohe Qualität der Minen eigentlich nicht überraschen. Trotzdem ist der erste Eindruck atemberaubend. Moria ist ein mehrstöckiges, verschachteltes Labyrinth, voller verlassener Städte und unerforschter Höhlen.

Ein Ort, mitten in einer existenziellen Umwälzung. Monsterscharen haben sich hier niedergelassen und warten unter riesigen Zwergenstatuen, am Ende von endlosen Treppen auf die ahnungslosen Helden. Die Bedrohung springt einem an jeder Ecke an und wer alleine und unvorsichtig durch die Höhlen zieht, wird schnell an seine Grenzen stoßen. Moria schafft dabei das große Kunststück, sich gleichzeitig vertraut, feindselig und unberechenbar anzufühlen. Und neben aller Abwechslung wirkt es nie wie ein designter Dungeon, sondern wie eine echte Stadt unter einem Trillionen tonnenschweren Berg.

Ein Hüter vs. Marilyn Manson.

Die neuen Quests passen sich zum Glück der visuellen Qualität an. Turbine hat aus der Vergangenheit gelernt und konzentriert sich auf seine Stärken. Die Story um den entbrannten Konflikt fließt direkt in die meisten Aufgaben ein und die werden mit der Zeit immer nur besser. Angefangen mit altbekannten Kill-Quests, gibt es diesmal mehr und grandiose Solo-Instanzen. Zum Teil mit Rätselelementen und manchmal sogar mit gesteuerter Kamera für ein zusätzliches Plus an Atmosphäre.

Mit anderen Worten, die neuen Inhalte sind zahlreich, abwechslungsreich und kommen geballt daher. Für jeden, der dem Szenario nicht komplett abgeneigt ist, dürften die Abenteuer in den Minen zu dem Besten gehören, was es im Moment in einem MMO zu erleben gibt. Pflichtaufgabe erfüllt, kommen wir zur Kür. Generell gilt ja, dass Neuerungen in Online-Rollenspielen immer dann als Erfolg bezeichnet werden können, wenn sie von der harten Konkurrenz kopiert werden. Und ich würde meine letzten Goldstücke darauf wetten, dass das neue legendäre Waffensystem genau so ein Feature ist.

In unserer Test-Philosophie findest du mehr darüber, wie wir testen.

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Über den Autor

Thomas Sieben

Contributor

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