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Hellgate: London

Die Hölle auf Erden

Spiele-Redakteure leben wie im Himmel auf Erden. Ständig bekommen sie die neusten und besten Titel frei Haus geliefert, verdienen umgerechnet eine Millionen Euro und werden ständig mit Flugreisen bestochen. Doch die Krönung des Redakteursleben sind die genialen Beta-Tests, in denen man die ganze Zeit mit den Entwicklern und hübschen PR-Bunnys die Server unsicher macht. Neben diversen Angeboten für kostenlosen Sex lacht man sich dabei über die wartenden Spieler schlapp, während der Titel monatelang fast fertig auf der Festplatte herum gammelt. Ein Traumberuf also, nach dem sich Zehntausende Spieler die Finger lecken.

Leider entspricht diese Darstellung nicht ganz der Wahrheit. Natürlich verdienen wir Millionen von Euro und haben ständig Affären mit PR-Damen [Anm.d.Chefred: Hust?!], doch Beta-Versionen können ein hartes Stück Arbeit sein. Genauer gesagt sind sie die Hölle und diesmal gleich doppelt. Die Multiplayer-Beta von Hellgate: London spielt nicht nur im dunklen Abgrund, sondern bescherte mir auch einen höllischen Schrecken. Einfach mal so wurde mein Level 14 Blademaster und damit locker 10 Stunden Spielzeit beim letzten Patch in die ewigen Jagdgründe geschickt. Und es kommt sogar noch schlimmer: Beim Übergang von den Alpha- zu den Beta-Servern mussten wieder einige Charaktere das Zeitliche segnen – hoffentlich nicht meine wunderschöne Beschwörerin mit ihren aufreizenden Outfits!

Natürlich gehört so eine Vorgehensweise zu einer Beta dazu, trotzdem beißt man erst einmal wütend in die Tischkante, schließlich ist einem der Charakter samt schicker Gegenstände irgendwie ans Herz gewachsen. Hellgate: London gelingt dies durch die individualisierten Figuren und die schicke 3D-Grafik deutlich besser als seinem großen Vorbild Diablo II.

Eigentlich ist die Hölle ja ein ganz lauschiges Plätzchen.

Das gesamte Handling, die Gegenstands-Erweiterungen bis hin zu der Questvergabe wurden hingegen nahezu 1:1 vom Action-Rollenspiel-Klassiker entliehen. Bill Roper und Co. haben also kräftig bei sich selbst geklaut, um den Titel zum Erfolg zu führen. Wirklich neu ist jedoch die Perspektive. Ihr könnt den Titel wahlweise aus der Ego-Sicht oder aus der Dritten Person spielen. Rein atmosphärisch gewinnt Hellgate damit deutlich an Fahrt. Wenn zum Beispiel im Britischen Museum trübes Dämmerlicht durch die Fenster strömt und die gesammelten Exponate langsam zum Leben erwachen, läuft Euch garantiert ein kalter Schauer über den Rücken.

Hellgate erzählt glaubhaft von einer Welt, die von Dämonen in ihren Grundfesten erschüttert wurde. Eine Welt, in der die Menschen in Bunkern und U-Bahn-Schächten hausen, da schreckliche Dämonen die glitzernden Kaufhäuser und Pracht-Boulevards heimsuchen. Die Straßen von London und selbst die Kanalisation wurde von unbeschreiblichen Horrorgestalten übernommen, die jeden wehrlosen Menschen in Stücke reißen.

Das ist kein Boss, sondern ein ganz einfacher Dämon.

Doch glücklicherweise seid Ihr ein ausgebildeter Kämpfer, der über eine ganze Reihe von Fähigkeiten verfügt. Entsprechend den sechs Klassen - Blademaster, Summoner, Evoker, Marksman, Engineer, und Guardian – logischerweise. Wie schon bei Diablo 2 besitzt jede Berufung ganz eigene Stärken und Schwächen. Offensive, Defensive und Schadensoutput spielen somit abermals eine entscheidende Rolle.

Trotz des modernen Szenarios orientiert sich der Titel hier ganz klar an Online-Rollenspielen der Marke World of WarCraft. Keine Klasse wirkt wirklich neu, dafür findet man sich sofort zurecht und kann sogar ein paar Taktiken übernehmen. Kurzum: Die Flagship Studios spielen mit den bekannten Ansätzen und liefern ihre ganz eigene, sehr düstere Variante ab.

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Hellgate: London

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Kristian Metzger

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