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Huxley

Mehr als nur ein Shooter

Wir sind schon ein schlimmes Pack. So insgesamt, als Spezies Mensch. Nicht nur, dass wir gerade fröhlich auf Energiekrisen, Umweltzerstörung, Klimawandel, Überbevölkerung und diverse andere Katastrophen zusteuern, wir kriegen auch vom Krieg einfach nicht genug. Für jeden Konflikt, der nach unaussprechlichen Gräueltaten zu einem wackligen Frieden führt, beginnt irgendwo ein neuer. Und wenn der endlich vorbei scheint, geht es an anderer Stelle wieder von vorn los.

Die koreanischen Entwickler von Webzen scheinen diese pessimistische Ansicht zu teilen, denn in der imaginären Zukunft von Huxley, einem Crossover von Rollenspiel und Shooter, kann nicht einmal der Big Boom den Kriegsdrang der Menschen, oder das, was von ihnen danach übrig ist, auf Dauer ausbremsen. Nach dem obligatorischen Atomschlag, dem Zusammenbruch der Zivilisation und der Verbindungswege beginnt die Spezies sich in die Sapiens und Alternatives aufzuteilen, beide genetisch veränderte Abwandlungen des heutigen Ausgangsmodells.

Man sollte ja meinen, dass es nach diesen Veränderungen erst mal reicht mit dem Kriegeführen, nur dummerweise halten sich die Sapiens für die überlegene Spezies. Als solche wollen sie den Planeten auf keinen Fall teilen und schon geht es in die nächste Runde, auch wenn der erste Nachkriegskater noch nicht ganz überwunden wurde.

Nicht nur der Erde geht es nicht so gut, auch der Mond wurde in Mitleidenschaft gezogen.

Für noch mehr Würze in diesem globalen Konflikt sorgen die Hybride: Mehr oder weniger intelligente Mischwesen, die alles jagen, was menschlicher wirkt als sie. Dieses Kriterium dürfte nicht schwer zu erfüllen sein, denn die Hybriden decken ein Spektrum ab, das von Starship Trooper-artigen Insekten bis zu Frankensteins schlimmsten Albtraum die Definitionsmerkmale von „Mensch“ nur entfernt streift. Wahrlich eine schöne, neue Welt.

Aber auch im schlimmsten Endzeitsetting muss es das Prinzip Hoffung geben und dieses scheint in der „lunariten“ Energie zu bestehen, entdeckt von einem imaginären Professor Huxley – nicht zu verwechseln mit den realen Huxleys des letzten und vorletzten Jahrhunderts, einer ganzen Familie von Biophysikern und Biologen. Diese alles beeinflussende Energie soll nicht weniger schaffen, als die Welt einen, die Kämpfe beenden und ein goldenes Zeitalter einläuten.

Wie genau, das bleibt derzeit noch geheim und auch so werdet Ihr beim Betreten der Welt von Huxley erst einmal alle Hände voll zu tun haben, ohne Euch um das große Ganze zu kümmern. Zunächst dürft Ihr zwischen den beiden Spezies Mensch auswählen, die sich dann auch noch mal in jeweils zwei Unterkategorien aufteilen.

Kein Multiplayerspiel ohne zu erobernde Artefakte.

Letztendlich läuft es auf die Wahl zwischen Kämpfer, (Tech)Magier, Assassine und Allrounder hinaus, ein wenig mystisch verpackt in die verschiedenen Abstammungen von Sapiens und Alternatives. Die Wahl legt damit fest, für welche Seite Ihr Euch entscheidet, denn allzu viel Kooperation zwischen den beiden Gruppen der Sapiens und Alternatives dürft Ihr nicht erwarten. Hier geht es um die Überlegenheit der eigenen Gattung in einem Krieg, der über die zukünftige Art des Bestehens der Menschheit geführt wird.

Und wo so viel auf dem Spiel steht, geht es nie zimperlich zu. Sobald Ihr auf einem der Schlachtfelder ankommt, die zwischen bis zu 200 Spielern gleichzeitig bevölkern sollen, wird Huxley Euch sofort als Ego-Shooter in reinster Tradition erscheinen. Deutliche Anleihen aus Unreal Tournament, Quake und Call of Duty sind schnell gefunden und werden von den Entwicklern auch selbst zitiert.

In diesem artikel

Huxley

Xbox 360, PC

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Martin Woger Avatar

Martin Woger

Chefredakteur

Chefredakteur seit 2011, Gamer seit 1984, Mensch seit 1975, mag PC-Engines und alles sonst, was nicht FIFA oder RTS heißt.

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