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Mafia 2

Familienspaß

Im richtigen Stockwerk angekommen, muss Vito nun nur noch ein wenig den Schauspieler raushängen lassen und so tun, als würde er die Fenster putzen. Joe befestigt schnell die Drähte, damit es wieder nach oben gehen kann. Alles scheint nach Plan zu laufen, doch auf halbem Weg nach oben geht die Bombe in einer kleinen Zwischensequenz plötzlich hoch und schleudert einen gewaltigen Feuerball mitsamt Dutzender Glasscheiben in die Luft.

Bleibt nur noch eins zu tun: Sich davon überzeugen, dass es auch alle erwischt hat. Nochmal die Richtung wechseln und den verwüsteten Konferenzraum von außen durch die Überreste der Fenster betrachten. Und als hätte es nicht schon genug Komplikationen gegeben, lebt auch das Oberhaupt der Mafiafamilie noch – er war gerade auf der Toilette. Jetzt reicht es den beiden, die klassische Methode muss her. Maschinengewehr ausgepackt und unzählige Bleikugeln in Richtung Gegner auf die Reise schicken. Mitsamt seiner Leibwächter macht sich das Ziel auf den Weg nach unten. Unterwegs bekommen es Vito und Joe mit einigen seiner Schergen zu tun. Wieder geht es aus der Deckung heraus zur Sache. Flaschen zerspringen, Wände aus quadratischen Glasscheiben bröckeln auseinander, noch mehr Chaos entsteht.

Zahlreiche Kugeln und mehrere tote Kontrahenten später befinden sich beide wieder an der Stelle, an der sie ins Hotel gelangt sind. Dummerweise haben die Rivalen auf ihrem Weg nach draußen den Fahrerkollegen erschossen, der in der Garage auf das Duo wartete.

Das Thompson-MG darf nicht fehlen.

Es entwickelt sich eine Verfolgungsjagd, von der es jedoch bislang nichts weiter zu sehen gibt als ein von Geschossen durchsiebtes und explodierendess Fahrzeug. An dieser Stelle endete nämlich schon die Präsentation. Anhand des bisher gesehenen Materials kann man aber definitiv sagen, was bei Mafia 2 an vorderster Stelle steht: „Eine starke, filmreife Mafia-Geschichte“, gespickt mit zahlreichen Zwischensequenzen und schon jetzt sympathischen Charakteren.

Verstärken will man dieses Gefühl noch durch möglichst spärlich vorhandene Bildschirmanzeigen. „Wir wollen es so klein wie nur möglich halten“, sagt Cox. In der Vollversion wird man das Interface auf Wunsch sogar komplett abschalten können. Nebenei verspricht man passende Musikuntermalung mit lizenzierten Songs aus den 40er und 50er Jahren, darunter bekannte Stücke aus den Bereichen Jazz und Blues. Das Ganze steckt in einem System namens „cinematic radio“. Die gespielte Musik soll das Geschehen auf dem Bildschirm in einer Art und Weise reflektieren, wie man es etwa aus Filmen kennt.

Selbstverständlich treibt sich auch die Polizei in Empire Bay herum und macht gegebenenfalls Jagd auf Vito, was mitunter dazu führt, dass er festgenommen oder erschossen wird. Hin und wieder hat man aber die Möglichkeit, den Beamten ein kleines „Trinkgeld“ in die Tasche zu stecken. Wie gefährlich es ist, erkennt man anhand eines Wanted-Systems. Je weniger man gesucht wird, desto besser. Verringern kann man seinen Fahndungslevel zum Beispiel durch Kleidungswechsel oder eine neue Lackierung für den Wagen. Damit der Spieler das auch tut, verwenden die Macher einen kleinen Trick. In Empire Bay findet man gerne mal seltene oder äußerst teure Vehikel, die man demzufolge nur ungern wieder abgibt und deswegen auf diese Möglichkeiten zurückgreift. So zumindest die Theorie.

Manchmal hängt man auch mal rum.

In puncto Spielstände vertraut man auf eine Mischung aus Checkpoints und freiem Speichern. Während einer Mission gibt es vorgegebene Punkte, an denen eine Sicherung durchgeführt wird. Ist man einfach nur so in der Stadt unterwegs, muss man nur in sein Apartment zurückkehren, um den aktuellen Fortschritt zu speichern.

Ehrlich gesagt war die Präsentation von Mafia 2 vergleichsweise recht kurz. Aber dennoch habe ich den Raum später mit einem „Will ich haben“-Gefühl wieder verlassen. Was mich persönlich anspricht, ist das „straight forward“-Gameplay innerhalb der Missionen sowie der generell starke Fokus auf die Geschichte mitsamt der Charaktere. Joes Verhalten und seine Kommentare sorgten zum Beispiel für den einen oder anderen Lacher in der geselligen Runde. Und nicht zuletzt interessiert mich die Mafia-Thematik dank den Sopranos derzeit sowieso.

Da sich der Titel noch in der Pre-Alpha-Phase befindet, krankt er im jetzigen Zustand noch an einigen Problemchen, etwa leichte Ruckler in der Stadt, Kantenflimmern oder Pop-Ups. Aber das ist nichts, was man bis zum angepeilten Release im Herbst nicht noch ausbügeln könnte. Ich bin recht zuversichtlich, dass die fertige Fassung in diesen Bereichen keine Schwierigkeiten macht. Abgesehen davon erweckt das Spiel in den gezeigten Szenen schon einen sehr, sehr fortgeschrittenen Eindruck.

Die offenen Fragen in Bezug auf Langzeitmotivation, abwechslungsreiches Gameplay und Qualität der gesamten Geschichte kann man so momentan jedoch noch nicht beantworten.

Mafia 2 erscheint im Herbst für PC, Xbox 360 und PlayStation 3.

In diesem artikel

Mafia II

PS3, Xbox 360, PC

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Benjamin Jakobs

Leitender Redakteur News

Benjamin Jakobs ist Leitender Redakteur, seit 2006 bei Eurogamer.de und schreibt News, Reviews, Meinungen, Artikel und Tipps.
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