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Mass Effect: Kollisionskurs

Für den kleinen Hunger

Da ist es wieder, dieses Gefühl. Das Gefühl, Teil von etwas Großem zu sein. Von etwas, dass das Schicksal des gesamten Universums bedroht. Und nur man selbst kann es verhindern: Das Ende allen Lebens.

Knapp vier Monate ist es nun her, seit sich Commander Shepard in BioWares Rollenspiel Mass Effect den Spectres anschloss. Jetzt geht das Abenteuer weiter. Wobei das aber eher der falsche Ausdruck ist. Das eigentliche Hauptspiel wird viel mehr erweitert, denn das erste Download-Paket namens Kollisionskurs spielt zeitlich während der Ereignisse in Mass Effect.

Dies hat wiederum zur Folge, dass sich das kleine Add-On nicht gleich vom Hauptmenü aus starten lässt – lediglich die Credits darf man hier anschauen. Um den neuen Schauplatz zu besuchen, müsst Ihr entweder ein neues Spiel starten und die Citadel verlassen, was je nach gewähltem Schwierigkeit mindestens 30 bis 45 Minuten in Anspruch nimmt. Oder Ihr ladet ganz einfach einen älteren Spielstand, der es Euch jedoch noch ermöglichen sollte, die Galaxiskarte zu benutzen. Ein Mindestlevel ist nicht nötig.

Mit der Normandy begibt sich Commander Shepard umgehend in den Exodus-Cluster und dort ins Asgard-System. Hier droht eine gewaltige Katastrophe. Batarianische Extremisten haben eine Asteroidenstation besetzt. Klingt auf den ersten Blick nicht sonderlich aufregend, aber dummerweise wollen sie den Felsbrocken auch noch auf die Kolonie Terra Nova stürzen lassen. Millionen Einwohner des Planeten würden dadurch sterben.

Scheinbar unaufhaltsam rast der Asteroid also auf die erdähnliche Kugel zu. Glücklicherweise seid Ihr vor Ort und lasst Euch mit dem Mako auf der staubigen, dunklen Oberfläche absetzen. Dass die Zeit drängt, verdeutlicht der Anblick auf Terra Nova. Der Felsbrocken hat fast schon den Orbit erreicht. Kleinere Asteroiden schwirren umher. Gasentweichungen lassen sich am Himmel ausmachen. Der Planet erstrahlt riesig am Horizont. Ein ehrfürchtiger, fast majestätischer Anblick – erinnert ein wenig an Armageddon.

Es bleibt nicht mehr viel Zeit.

Um die fliegende Bombe aufzuhalten, muss Shepard drei gewaltige Fusionsantriebe deaktivieren, die von den Menschen selbst zur Fortbewegung des Gesteins errichtet wurden. Hierbei bekommt Ihr es generell mit recht vielen, schnell feuernden Geschütztürmen zu tun. Einige davon sind diesmal sogar beweglich und somit schwerer zu treffen als die stationären Kanonen. Außerdem verfügen sie über einen Schild, wodurch es mit dem Mako etwas näher auf Tuchfühlung geht.

Anschließend warten wieder ein paar Bunkerausflüge auf Euch. Drei der Strukturen nutzen einen identischen Grundriss wie im Hauptprogramm, variieren jedoch ein wenig in ihrer Innenausstattung. Richtig interessant wird es allerdings später, denn BioWare hat ein komplett neues Gebäude aus dem Hut gezaubert, das sehr groß und offen ausgefallen ist. Darüber hinaus erstreckt es sich über mehrere Ebenen. Die metallischen Teile stehen hier klar im Vordergrund, allerdings warten mit einigen Bäumen auch organische Elemente auf etwaige Besucher. Alles in allem ein schöner neuer Ort, der für das vorherige Recycling entschädigt.

Was das Gameplay angeht, nimmt Kollisionskurs keinerlei Änderungen vor. Nach wie vor bewegen sich Shepard und sein Team durch die Korridore und hechten bei Feindberührung in Deckung, was aufgrund deren Anzahl und Bewaffnung durchaus ratsam ist. Von dort aus werden die Gegner nach und nach mit Hilfe von Waffen und Spezialfähigkeiten aus dem Weg geräumt.

Ein Batarianer stellt sich in den Weg. Selbst Schuld.

Neben einer actionreichen Hauptaufgabe und mehreren Nebenquests bekommt Ihr übrigens auch wieder frische Dialogszenen geboten. In Sachen Qualität stehen diese auf einer Stufe mit den bisherigen Gesprächen und sind angenehm lang ausgefallen. Sogar knifflige moralische Entscheidungen stehen einmal mehr auf dem Programm. Wie die Geschichte ausgeht? Es liegt ganz alleine bei Euch. Die deutsche Fassung wurde übrigens erwartungsgemäß komplett übersetzt und mit den aus dem Spiel gewohnten Sprechern vertont.

Kollisionskurs dürfte Euch, sofern Ihr nicht auf dem leichtesten Schwierigkeitsgrad spielt, knapp anderthalb Stunden beschäftigen. Die frisch eingeführte Rasse der Batarianer ist dabei eine willkommene Neuerung, zumal die bösen Jungs für einige spannende Gefechte sorgen.

Storytechnisch zählt die erste, eigenständige Erweiterung meiner Meinung nach zu einer der besten Nebenquests des gesamten Spiels und ist demnach ihr Geld auf jeden Fall wert – auch genug Action wird geboten. Allzu viele spielerische Neuerungen dürft Ihr hingegen kaum erwarten.

Natürlich ist es schade, dass man den Content nicht vom Hauptmenü aus starten kann, aber der Anfang des Spiels ist immerhin schnell erledigt, wodurch man selbst mit einer neuen Karriere recht bald in den Genuss von Kollisionskurs kommt.

Mir bleibt jedenfalls nur noch eins zu sagen: Bitte mehr davon! Gerne auch etwas länger.

Kollisionskurs kostet Euch 400 Microsoft Punkte.

7 / 10

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In diesem artikel

Mass Effect

PS3, Xbox 360, PC

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Benjamin Jakobs

Leitender Redakteur News

Benjamin Jakobs ist Leitender Redakteur, seit 2006 bei Eurogamer.de und schreibt News, Reviews, Meinungen, Artikel und Tipps.

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