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Metal Gear Solid: Peace Walker

Du bist nie allein. Oder solltest es zumindest nicht sein.

Wollt ihr es erneut versuchen oder seid ihr gestorben, wird die ganze Mission wiederholt. Rücksetzpunkte? Fehlanzeige. Es ist irgendwo meistens dann doch einen Punkt, an dem man doch entdeckt wird, nicht rechtzeitig wegkommt und dann halt eben schießt oder stirbt. Gerade im letzten Teil und vor allem in geschlossenen Räumen nagt man schon ein wenig an den Ecken der PSP im festen Wissen, dass man sich jetzt das Rating versaut oder ganz von vorn anfängt. Wiederum, allein geratet ihr weit öfter in derartige Situationen.

Das klingt jetzt durch die Bank negativ und der Grund dafür ist sehr einfach: Das hier ist kein echtes Einzelspieler-Game. War es nie. Sollte es nie sein. Wird es nie wirklich werden. In Japan wäre ich komplett anders an den Test herangegangen. Da hätte ich den Solo-Modus am Rande erwähnt und viele Absätze darüber geschwärmt, wie cool sich das schon zu zweit und dann erst mit drei oder vier Leuten spielt. Dass es das vielleicht beste PSP-Spiel in dieser Richtung ist, was euch in der Kleingruppe passieren kann. Genau das ist es auch.

Mit einem festen Partner ist Metal Gear Solid: Peace Walker eine ganz andere Welt und das pure Vergnügen. Vier Snakes dominieren einfach. Und in einem Land mit einer Menge an PSPs, die die kritische Masse übersteigt, wäre das hier einfach großartig. Nur – leider, leider, leider, leider – scheint sich hier niemand einen Feuchten um die PSP zu scheren und damit fällt das Ganze ein wenig flacher. Es gibt das Online-Spiel, aber auch das läuft nicht offen ab, sondern über feste Hosts, die einen Channel einstellen müssen. Insoweit kann ich auch nicht einfach ein paar fremde Leute einladen, die vielleicht Lust haben, mir bei den Bossen auszuhelfen. Habt ihr diese Online-Partner, am besten noch eine Headset-Verbindung oder eine offene Telefonleitung, dann kann man sich damit gut helfen. Allein ist man aufgeschmissen, zu zweit bis viert kann man es richtig krachen lassen.

Vergesst dieses Bild. Nur der Trailer auf Seite 3 fängt das Spiel perfekt ein.

Das sollte als Hinweis reichen, um das Spiel für die in Deutschland in zurückgezogenen Gebieten lebenden Kleingruppen von PSP-Enthusiasten ins rechte Licht zu rücken und euch schon mal auf die leicht gespaltete Persönlichkeit der Endwertung vorzubereiten. Fürs Erste aber zurück zum Spiel.

Was die Steuerung angeht, lässt sich kurz und knackig sagen, dass der PSP der zweite Analogstick so sehr fehlt wie Hideo Kojima eine logisch einwandfreie Geschichte. Mit anderen Worten: Eigentlich schon, aber gleichzeitig nicht wirklich. Man kann ohne leben und spielen, aber die ganze Zeit philosophiert man innerlich mit sich, wie viel netter es wohl mit wäre. Drei Kontrollschemas hat man sich ausgedacht und alle nutzen die Möglichkeiten der PSP, mit einem so komplexen Spiel umzugehen, ordentlich aus. Doch keines davon ist perfekt.

Das „Hunter“-Schema dürfte allen Monster Huntern bekannt vorkommen. Ich selbst habe aber so mein Problem damit, entweder Snake analog zu lenken oder mit dem D-Pad seine Blickrichtung anzupassen. Ich will beides gleichzeitig tun, ohne mir einen dritten Daumen zu kaufen, also schalte ich auf „Shooter“ um. Die vier Tasten rechts lenken nun den Blick. Das „Action“-Schema unterscheidet sich nicht grundlegend von Hunter, tauscht aber die Angriffsbuttons ein wenig aus. Hab ich nicht lange probiert, der Großteil der Spieler wird sich sowieso entweder auf Hunter oder Shooter festlegen.

So viel Zeit muss immer sein.

Beide sind absolut brauchbar und tragen keine Schuld an dem fehlenden zweiten Stick. Und beide vermissen ihn. Wer nicht immer genau zielen möchte, schaltet das Auto-Aiming ein, das in 90 Grad-Schritten alles anpeilt. Außer ihr steht genau zwischen zwei Feinden, dann ist es Glückssache, was nun angepeilt wird. Trotzdem macht es gerade Baller-Gamern, die mit den Hero-Punkten abgeschlossen haben, das Leben sehr viel einfacher.

Die Areale selbst ziehen das Setting Dschungel in Mittelamerika relativ konsequent durch, was bedeutet, dass Grün neben Braun plus ein paar Mmal Low-Hightech-Retro-Bauten inklusive lokaler Dörfchen ein Bild zeichnen, das sich am ehesten mit Snake Eater vergleichen lässt. Nur dessen geschlossene Atmosphäre einer in sich recht stimmigen Welt kommt nur sehr bedingt auf. In Metal Gear waren die einzelnen Örtlichkeiten selten übermäßig umfangreich, aber hier muss mitunter schon mal eine Kreuzung mit zwei Bäumen und ebenso vielen Wachen reichen.

In unserer Test-Philosophie findest du mehr darüber, wie wir testen.

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Martin Woger Avatar

Martin Woger

Chefredakteur

Chefredakteur seit 2011, Gamer seit 1984, Mensch seit 1975, mag PC-Engines und alles sonst, was nicht FIFA oder RTS heißt.
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