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Metal Slug 7

Einzelkämpfer

Ich habe die Packung abgesucht, klickte mich immer wieder durch die Menüs, besuchte die offizielle Website, kramste hier und suchte da, ich wollte es einfach nicht wahrhaben: Sollte es wirklich keinen CoOp-Modus in Metal Slug 7 geben? Die Serie steht geradezu ikonenhaft für Massenmetzeleien im Duett. Das DS bietet die theoretische technische Möglichkeit, nur wurde sie nicht genutzt. Jeglicher Mehrspielerpart glänzt durch komplette Abstinenz. Ein geradezu tragisches Versäumnis.

Allein springt Ihr mit einem der sechs Charaktere direkt in die Kampagne und wählt zum Start wie gehabt zwischen drei Härtegraden. Metal Slug war immer nur dann ein einfaches Spiel, sofern genug Credits zum nachwerfen in der Hosentasche stecken. Ohne diese Arcademöglichkeit werdet Ihr selbst auf leicht keinen reinen Spaziergang vorfinden, auf hart werden nur gestählte Actionveteranen der alten Schule mit zumindest einem geringen Verlust an Leben durchkommen.

Ob einfach oder schwer, vergesst auf keinen Fall in den Optionen das Autofeuer zu aktivieren, ansonsten besteht die Gefahr, dass Ihr schnell die Tasten des DS, und Euren rechten Daumen, erneuern müsst. Was sich auf dem Screen tut, steht in bester Tradition der Serie. Eine Feuerwand aus Kugeln, Stahl und Schrapnell bricht über Euch herein und auch wenn das DS der Aufgabe generell ganz gut gewachsen scheint, lassen sich die Slow-Downs während der größten Feuerwerke nicht ganz ignorieren.

In diesen Momenten schafft Ihr es allerdings, Euch einen Überblick über die Lage zu verschaffen, was nicht ganz selbstverständlich ist. Es stellt sich heraus, dass der Screen des DS ein wenig zu klein ausfällt, um Euch die Gänze des Geschehens erkennbar bis zur letzten Kugel erfassen zu lassen. In den nicht seltenen Momenten, in denen Ihr von einem halben Dutzend Soldaten, einem Panzer und einem explodierenden Hubschrauber optisch erfreut werdet, habt Ihr in dem Feuerwerk nur wenige Chancen, rechtzeitig alle auf Euch einprasselnden Schüsse zu sehen.

Metal Slug 7 Trailer

Diese Momente sind an sich nicht wirklich unfair, nur noch mehr als auf dem großen Screen zwingt Euch Metal Slug 7, einen Level von vorne bis hinten und zum letzten Gegner zu kennen. Der untere Screen hilft Euch dabei ein wenig, zeigt er doch die Levelkarte an. Auf dieser lässt sich gut erkennen, dass nicht nur am Multiplayer sondern auch einer anderen als sicher geglaubten Eigenschaft der Serie gespart wurde. Es gibt ein paar alternative Routen, den Grad der Verzweigung, den Ihr aus anderen Teilen kennt, erreicht Metal Slug 7 aber nicht einmal zu einem Zehntel.

Als vermisst werden auch die von früher bekannten Mutationen des eigenen Charakters gemeldet. Keine Zombie-Trips, kein Fat-Mode, kein gar nichts ehrlich gesagt. Und auch die Feinde bleiben harmlos. Wo früher Aliens, noch mehr Zombies und irgendwo glaube ich auch Affen ihr Unwesen trieben, wartet jetzt bestenfalls eine fleischfressende Pflanze auf Euch. Selbst die Slugs sind konservativ. Ein überdimensionierter Walker, ein kleiner mit mehr Sprungkraft, das ist alles. Sehr dünn für eine Serie, deren Ruhm nicht zuletzt durch diese Maschinen begründet wurde.

Schnell habt Ihr die Stages erkundet und das trotz eines gehobenen Härtegrades und obwohl Euch diesmal keine unendliche Flut an Continues Euch überrollt. Die vorhandenen reichen nämlich immer noch locker aus, um das Ende eines Stages zu sehen, beinahe egal, wie ungeschickt Ihr vorgeht. Und ist der Level erst einmal abgehakt, dürft Ihr sofort und jederzeit im nächsten neu starten, ausgestattet mit einem ganzen Satz frischer Continues. Das reine Durchspielen wird damit einfach. Eine hohe Punktzahl zu erzielen weniger, wird der Zähler doch bei jedem Continue wieder auf Null gesetzt. Ganz im Sinne alter Arcade-Schule liegt hier der Schwerpunkt, was die Dauermotivation angeht.

In meinem Metal Slug fühle ich mich nicht ganz so einsam.

Timeattack und ähnliche Bonusspielchen reizen den „Durchspiel“-Gamer nicht, der Ballerkünstler kann hier aber ganz er selbst sein und die Highscorelisten füllen. Er wird sich auch über die Rückkehr der Combat School freuen, die Euch in den bekannten Leveln vor besondere Aufgaben stellt. Rettet viele Gefangene, kommt besonders schnell durch. Ca. 80 Aufgaben in dieser Richtung bringen einen guten Schuss Langzeitmotivation mit, da alle Versuche bewertet und gespeichert werden. Los, füllt sie, die Highscorelisten.

Zwei Dinge wurmen mich an dem heiß erwarteten neuen Metal Slug. Zum einen stellt sich die Frage, warum ich das auf dem DS spiele und nicht als Wii Ware auf dem großen Screen mit meinem SNK2 in der Pranke. Es hätte sich so sehr dafür angeboten. Zum zweiten fehlt es nicht nur an dem Hauch von Neu in Form wirklich frischer Feinde und Situationen. Statt eine Steigerung zu bieten, fällt Metal Slug 7 vielen Bereichen hinter seinen Vorläufern sogar zurück, nur die Combat School reißt es zum Teil wieder heraus.

Der Modus für zwei Spieler glänzt durch Abwesenheit, die möglichen Pfade durch eine Level verzweigen sich kaum und wo sind all die lustigen Mutation des eigenen Charakters. Metal Slug 7 bleibt auch ohne dies immer noch eine (klitze)kleine Perle für Hardcore-2D-Puristen und Punktejäger, nur ein wirklich essentielles, für jede Sammlung verpflichtendes Werk wurde es beim besten Willen nicht.

Metal Slug 7 gibt es exklusiv für das DS, hierzulande ab dem 21.November. Weil ich meinen netten Tag und zwei Metal Slug 7 Module habe, schenke ich Euch eines davon. Keine Sorge, mein Japan-Modul rücke ich nicht heraus, Ihr kriegt das Verständliche. Postet den Namen der Konsole, auf der Metal Slug (Teil 1) zuallererst für den Heimgebrauch erschien. Wer als erster richtig postet, gewinnt.

6 / 10

In unserer Test-Philosophie findest du mehr darüber, wie wir testen.

In diesem artikel

Metal Slug 7

Xbox 360, Nintendo DS

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Martin Woger Avatar

Martin Woger

Chefredakteur

Chefredakteur seit 2011, Gamer seit 1984, Mensch seit 1975, mag PC-Engines und alles sonst, was nicht FIFA oder RTS heißt.
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